Kapitel 7 ☾

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Erstmal vielen Dank für euren Support. Es freut mich zu sehen das euch meine Story gefällt.
Viel Spass bei dem Kapitel. <3

Jamal und ich sind nach unserem letzten Gespräch enger miteinander geworden. Heute haben wir uns verabredet, um gemeinsam essen zu gehen, weshalb ich mich umgezogen habe und nun die Treppen hinunter eile. Meine Mutter glaubt, ich sei mit Yara unterwegs. Sie darf nicht erfahren, dass ich mich mit einem Jungen treffe—und schon gar nicht mit einem aus dieser Gegend. Sie würde es niemals zulassen.

„Ooo Jamila", riss mich Jamal aus meinen Gedanken und schloss mich fest in die Arme.
„Was geht ab?", fragte ich, als ich mich aus der Umarmung löste.
„Nix, ich hab übelst Hunger. Wie läuft's in der Schule?"
„Ganz okay. Mittlerweile komme ich mit allen gut klar."
„Freut mich", erwiderte Jamal mit einem Lächeln und lief auf den Dönerladen in der Nähe unseres Blocks zu, wo er den Dönermann begrüßte.

„Chef, zwei Döner mit allem", sagte er und zog mich zum Tisch gegenüber der Theke. Kaum hatte ich mich hingesetzt, begann mein Handy zu vibrieren. Zunächst ignorierte ich es, weil ich mit Jamal Zeit verbringen wollte, aber als es nicht aufhörte, dachte ich, dass es vielleicht wichtig sei.

Selam Jamila

Die Nachricht war von Karim, einem Jungen aus meiner Klasse. Vielleicht brauchte er Hilfe mit den Hausaufgaben oder wollte etwas anderes wissen.

Selam Karim

Ich antwortete, bis ich plötzlich Jamals brennenden Blick auf mir spürte.

„Sorry", sagte ich schnell.
„Kein Problem, ich bin auch gerne am Handy, wenn ich mit jemandem draußen bin", erwiderte er sarkastisch und schaute weg.
„Jamal, mach's doch nicht unnötig größer."
„Ach was, ich–"
Jamal wurde von Mert, unserem Dönermann, unterbrochen.

„So, für meine zwei Turteltäubchen", sagte er und zwinkerte Jamal zu. Jamal hingegen schien diese Bemerkung gar nicht witzig zu finden, schenkte Mert aber ein aufgesetztes Lächeln.

Hast du Lust, morgen etwas zu unternehmen?

Sah ich plötzlich auf meinem Homescreen aufpoppen. Ich nahm mein Handy in die Hand und überlegte, was ich antworten sollte. Die Nachricht kam unerwartet, und ich entschied mich, später darauf zu reagieren, damit sich Jamal nicht vernachlässigt fühlte. Doch es war schon zu spät. Er schaute mich erneut wütend an.

„Nimm dir ruhig Zeit, Jamila, antworte anderen, während ich warte, bis wir essen."
„Junge, Jamal", sagte ich mittlerweile genervt.

Ich wusste, sein Verhalten war irgendwo verständlich, aber ich hatte einfach keine Lust auf Streit. Ich nahm meinen Döner und begann zu essen. Jamal tat dasselbe, doch die Stimmung zwischen uns war angespannt.

Eingehender Sprachanruf von Karim.

„Digga, wer ist das? Wer kann keine Minute ohne deine Antwort?" fragte Jamal nun, deutlich gereizt.
„Niemand wichtiges, lass uns jetzt essen."
„Jamila, hör auf mit dem Scheiß. Du machst mich gerade richtig wütend."
„Jamal–"

Eingehender Sprachanruf von Karim

Ich drückte den Anruf weg und schaute zu Jamal hinüber.
„Karim" las er. "Wer ist Karim?"
„Ein Junge aus meiner Klasse."
„Warum ruft dich ein Junge aus deiner Klasse an?", entgegnete er.
„Keine Ahnung, ich hab ja nichtmal abgenommen."
„Nimm ab und ruf ihn hierhin, der wäre sicher gerne jetzt mit dir."
„Du bist manchmal so kindisch", sagte ich gereizt.
„Kindisch? Du bringst mich in eine beschissene Situation und nennst mich kindisch?", erwiderte er, nun etwas lauter werdend.
„Jamal, sei nicht so laut. Wir sind nicht die Einzigen hier."
„Ich fick drauf!", rief er nun laut, sodass Mert und andere Gäste uns neugierig anstarrten.

„Kein Bock mehr", sagte Jamal schließlich, stand auf, bezahlte unser Essen und ging hinaus.

Sollte ich ihm hinterherlaufen? Irgendwo wusste ich, dass es auch meine Schuld war, aber er hatte wirklich übertrieben, was geht er auch einfach raus?

Eingehender Sprachanruf von Karim

„Karim?"
Jamila, Digga, warum lässt du mich so lange warten?"
„Sorry, war gerade mit jemandem essen. Also, wollte... ist jetzt vorbei."
„Hast du gegessen?"
„Noch nicht richtig."
„Wo bist du? Ich komme."

Ich drehte mich um und stellte fest, dass Jamal wirklich weg war. Ich hatte immer noch Hunger, und vielleicht wäre etwas Gesellschaft jetzt nicht schlecht... oder doch?

Verliebt, trotz allem. - jamal blaqWo Geschichten leben. Entdecke jetzt