Das sanfte Knistern des Lagerfeuers und die wohlige Wärme war das Erste, was Light wahrnahm, als er langsam das Bewusstsein wiedererlangte. Seine Glieder fühlten sich schwer an und schmerzten bei jeder Bewegung. Es war, als wäre er von innen heraus zerbrochen und mühselig wieder zusammengesetzt worden. Jeder Atemzug war eine Qual, und ein dumpfer, stechender Schmerz zog sich durch seine Brust. Langsam öffnete er die Augen, die sich erst an das schummrige Licht gewöhnen mussten. Er lag auf einem weichen Fell, und ein zweites Fell war notdürftig über ihn gelegt worden. Das kleine Lagerfeuer prasselte neben ihm, und die tanzenden Flammen warfen unregelmäßige Schatten an die rauen Wände der Höhle. Für einen Moment war Light verwirrt und orientierungslos, doch dann brachen die Erinnerungen mit voller Wucht über ihn herein wie eine stürmische See: Die Mönche, der Kampf gegen sie und sein misslungener Plan, das Gefährtenmal loszuwerden. Verdammt! Nichts, aber auch gar nichts war so verlaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Das Death Note hatte seinen Plan auf Freiheit ruiniert. Er fluchte innerlich, denn seine Unwissenheit über die geistlichen Fähigkeiten der Mönche hatte ihn direkt in diese missliche Lage gebracht. Oh, wie er wütend auf sich selbst war! Warum hatte er nicht hinterfragt, ob die Mönche mit ihren spirituellen Fähigkeiten ebenso wie der Schlosswache, Isamu, die Energien des Death Notes in ihm erspüren konnten? Verflucht! Doch tief im Inneren wusste Light, dass er das Risiko in jedem Fall eingegangen wäre. Mit Sessōmaru außerhalb des Schlosses und Keisuke sowie Yōsuke bewusstlos war der Moment einfach zu verlockend gewesen. Er hätte die Möglichkeit, sich unbemerkt aus dem Schloss zu schleichen, um die Mönche zu treffen, niemals ungenutzt an sich vorbeiziehen lassen. Verdammt nochmal!
Eine Stimme durchbrach Lights wütende Gedanken.
„Dachte schon, Ihr wacht gar nicht mehr auf. Ihr seht aus, als hätten die Wölfe an Euch genagt."
Light drehte den Kopf langsam und sah den Schattenkitsune am Rand des Feuers knien, während er etwas Holz nachlegte. Die neuen Holzscheite knackten sofort laut und rauchten stark, weil das Holz nass war. Kuro Gesicht und Haar sahen wieder makellos aus. Auch seine Kleidung war nicht länger verschmutzt oder zu Fetzen gerissen. Yōkaifähigkeiten, dachte Light. Er versuchte, sich aufzurichten, doch die Welle an Schmerz, die durch seinen Körper schoss, ließ ihn wieder auf das Fell sinken. Er fühlte sich, als hätte ein Oni ihn verschlungen und wieder ausgespuckt. Seine Atmung ging flach und unregelmäßig, und selbst das Heben der Hand fühlte sich an, als würde es ihm die letzte Kraft rauben. Etwas stimmte nicht mit ihm.
Light bemerkte, dass draußen die Dämmerung bereits begonnen hatte. Das erste Licht des Morgens fiel schwach durch den Höhleneingang. „Ich muss zurück zum Schloss", sagte er leise, während er erneut versuchte, sich aufzurichten. Mit großer Anstrengung zog er sich an der rauen Höhlenwand hoch, doch es war eine Qual. Jeder Muskel in seinem Körper brannte, und das Gefühl, keine Luft zu bekommen, machte ihm Sorgen. Seine Lungen schienen nicht so zu funktionieren, wie sie sollten, und seine Brust fühlte sich schwer und unnatürlich an.
Kuro beobachtete ihn aufmerksam und stand schließlich auf. Mit einem wissenden Blick zog er einen kleinen Holzkreisel aus seiner Tasche und drehte ihn geschickt auf seiner Handfläche. „Wenn Ihr mich höflich darum bittet, könnte ich Eurem Clan Bescheid geben", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln. Plötzlich leuchteten Worte auf dem sich schnell drehenden Kreisel auf. „Ich kann den Kreisel vom Waldrand auf die Wiese vor dem Schloss werfen. Mein Yōki wird ihn gigantisch machen, und er könnte eine Botschaft an Euren Clan übermitteln, damit sie wissen, wo sie Euch finden können."
Light schüttelte entschieden den Kopf, doch schon diese Bewegung ließ seinen Schädel pochen. „Nein, das kommt nicht in Frage. Mein Clan darf nicht erfahren, dass ich mit dir zusammenarbeite", entgegnete er scharf. Sesshōmaru durfte das auf keinen Fall herausfinden. Am liebsten würde Light weiterhin geheim halten, dass er nach einer Möglichkeit gesucht hatte, das Gefährtenmal loszuwerden. Und das Wissen, dass es bald kein Geheimnis mehr sein würde, machte ihn sehr nervös. Seine Finger tasteten zu seinem Hals, wo das Gefährtenmal lag, und er spürte Feuchtigkeit. Als er die Hand zurückzog, glänzte Blut an seinen Fingern. Sesshōmaru würde Fragen stellen, und Light wusste, dass er keine guten Antworten hatte.
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Alpha Sesshoumaru/Sesshomaru x Gefährte LightYagami | Das weiße Feuer des Hundes
FanfictionLight Yagami landet in der Sengoku-Ära. Ohne die Macht Kiras, in einer Welt, in der Menschen auf dem Speiseplan von Dämonen stehen, ist Light gezwungen sich dem gefürchtetsten unter ihnen, Sesshoumaru, anzuschließen. Auf der Suche nach einem Weg zur...