Da, wo die Trommeln schlagen ...

117 5 0
                                    

Auf einem kleinen Platz im hinteren Teil des Schlosses, abgeschieden von neugierigen Blicken, keuchte Light schwer. Seine Füße prallten auf gefrorene Erde auf, bewegten sich schnell über die kleine freie Fläche – eine Fläche nicht größer als sechs Meter auf sechs Meter, - doch Light genügte sie. Schräg von hinten über seinen Kopf sauste sein Katana nach unten, zerteilte den Dunst in der Luft.

Light stach zu.

Er wirbelte seinen Körper herum und sein Schwert schlug erneut auf den Gegner ein, den nur er zu sehen schien. Vier Tage waren vergangen, seitdem er wusste, dass seine Armbanduhr mit dem Stück seines Death Notes in dieser Zeitepoche nicht verloren gegangen war wie er es gesacht hatte. Vier Tage, in denen er früh morgens, die Sonne gerade am Aufgehen, Schwertübungen absolvierte, auf diesem verstecktem Platz, zu dem nur Sesshōmaru manchmal fand.

Light blieb solange hier, bis seine Arme sein Schwert nicht mehr hochhalten konnten, bis jeder Atemzug in seinem Brustkorb schmerzte und er sich kaum noch Aufrecht halten konnte. Er powerte sich aus ... und das tat gut.

Light brüllte.

Sein Schwert traf den imaginären Feind, dieser taumelte zurück. Light setzte ihm nach und ein weiterer gezielter Schlag und sein Kopf rollte direkt vor Lights Füße. Keuchend starrte Light den Erdboden an, wo er sich den abgetrennten Kopf vorstellte. Ein Teil in ihm widerte die Vorstellung an, er müsse in einem Schlachtfeld Menschen oder Dämonen niedermetzeln, wobei bei letzterem er es wohl wäre, der in Stücke gerissen würde. Light sah sich nicht als Krieger und es kam ihm zu gute, dass auch niemand im Inuclan ihn als solches betrachtete.

Aber es war wichtig, dass er während eines Angriff, sich zu verteidigen wusste; defensives Kämpfen, das reichte nicht. Der Tod ereilte ihn gewiss, wenn er nicht den Schneid besaß zu töten ... Light lächelte, nur gut, dass er diesen besaß und trotzdem spürte er Abneigung: Einen Namen, in ein Death Note zu schreiben war nicht damit zu vergleichen, mit einem Schwert jemand niederzustrecken. Light war es gewöhnt, einfach und in wenigen Sekunden, nur mit einem Stift in der Hand, aus der Ferne zu töten. Gliedmaßen abzutrennen, von fremden Blut besudelt zu sein; er hatte noch nie auf eine so hässliche Weise gemordet.

Light nahm das Training wieder auf. Er schnellte an einer Mauer vorbei, vor der der Bambus in die Höhe sprießte und die umliegenden Häuser bei weitem überragte; nicht so das Haupthaus. Dieses mit seinen fünf Stockwerken thronte über allen umliegenden Gebäude und stellte sie wortwörtlich in den Schatten. Lights Gemach, die Gemächer von Sesshōmaru sowie Yashimarus Zimmer lagen im ersten Stock. Als Light das erste Mal das hohe Gebäude sah, erinnerte es ihn an die wenig erhaltenden Burgen der Daimyōs in seiner Zeit. Die Dachvorsprünge mit ihren dreieckigen Giebeln waren identisch. Auch nahm die Wohnfläche mit jeder weiteren Etage ab, bis hin zu einem einzigen kleinen Raum im obersten Stockwerk. Sesshōmarus Haupthaus besaß jedoch kein Steinfundament und so konnte man viele Räume vom Garten aus über die Terrasse betreten.

Lights Katana schnitt senkrecht nach unten. Mittlerweile rasselte sein Atem und er schwitzte unter seiner Kleidung. Weiter ging es. Seine Grenze war noch nicht erreicht. Er konnte mehr.

Ein Knacken.

Light fuhr herum. Seine Augen nahmen einen dunklen Glanz an. Ein Dämon mit einem Speer in der Hand stand ihm gegenüber, seine Miene verschlossen.

»Seid Ihr hier, um mir eine Nachricht zu überbringen?« Light ließ den Speer nicht aus dem Auge. Dieser Dämon kam ihm vage bekannt vor; er gehörte zu Yōsuke. Light erinnerte sich, ihn öfters in der Nähe des rothaarigen Dämons gesehen zu haben. Wie war sein Name nochmal?

»Ich habe keine Nachricht für Euch.«

»So, weswegen seid Ihr dann hier? Ich habe kein Publikum eingeladen, ich bevorzuge es, alleine zu trainieren.«

»Kommt schon, Yagami-san!« Yōsuke sprang neben Light und grinste ihn an. Feine Fältchen bildeten sich um seine dunkelroten Augen. »

Freund, Tōri-san hier, möchte wissen, wie gut Ihr seid ... und ich ebenfalls«, fügte er hinzu. »Ne, glaubt Ihr, wir müssen Euer Händchen in einem Kampf halten, oder geht's schon ohne?«

Der finstere Ausdruck in Lights Augen übertrug sich auch auf seine Lippen, als er blaffte: »Sake schon am Morgen getrunken, was! Oder weshalb ist Eure Zunge gefährlich lose?«

Yōsuke straffte seine Schultern und für einen Moment sah er genauso dominant aus, wie er wirklich war. »Nein.« Er schaute grimmig drein. »Es ist wichtig für den Clan, Euch zu testen. Wir müssen wissen, wie stark Ihr seid.«

»Sesshōmaru-sama hat Euch also dafür geschickt.« Lights Stimme nahm einen weicheren Ton an.

»Iee.« Yōsuke zog sein Schwert. Der Dämon, namens Tōri, sprang daraufhin neben Yōsuke.

»Keisuke-sama möchte, dass wir Euch hart dran nehmen ... und das werden Tōri-san und ich jetzt gleich machen.« Yōsukes Stirnfalten vertieften sich. »Es ist besser so ... glaubt mir ... es wird Euch unangenehmes ersparen.«

Tōri sah Yōsuke von der Seite an. »Denkst du an Isamus Welpen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Yagami-sama etwas Ähnliches zu befürchten hat.«

Light wusste, wer Isamu war. Er war der Yōkai, dessen Schwert die Barriere erschuf, die das Schloss vor dem Taifun geschützt hatte.

Yōsuke bleckte seine scharfkantigen Zähne. »War ein unschöne Sache. Kennt Ihr die Geschichte, Yagami-san? Wisst Ihr, was Keisuke-sama mit Isamus Welpen gemacht hat?«

»Seid Ihr hier, um mich zu testen oder wollt Ihr mir Geschichten erzählen?«, erwiderte Light schroff.

»Ihr solltet es wissen«, meinte Yōsuke und starrte Light grimmig an.

»Ein anderes Mal. Nicht jetzt. Ihr könnt sie mir erzählen, wenn wir zusammen trinken.«

Die Muskeln an Yōsukes Kinn zuckten. »Light ...«, murmelte er jäh.

Lights Augen schnellten zu Yōsukes und blieben dort haften. Sie tranken Sake zusammen, sie lachten zusammen, doch das Band zwischen ihnen war zart. Er hatte nicht geahnt, dass Yōsuke in ihm einen engen Freund sah, wie sonst konnte er es deuten, seinen Vornamen gerade aus Yōsukes Mund gehört zu haben.

»Es besteht die Möglichkeit, dass Keisuke-sama Euch vor eine Horde Onis wirft, wie er es mit Isamus Welpen gemacht hat. Wenn das Euch passieren sollte, dann müsst Ihr vorbereitet sein.« Yōsuke seufzte. »Ihr werdet es noch viel schwieriger haben, sie zu besiegen, ein fast Unmögliches ...« Er verzog sein Gesicht, als hätte er einen bitteren Geschmack im Mund.

Light runzelte die Stirn. Wie wollte Keisuke damit durchkommen? Light war nicht der Sohn einer Schlosswache, er war der Gefährte des Alphas. Sesshōmaru musste dem zustimmen, immerhin brachte Keisuke ihn damit in Gefahr. Was steckte also dahinter? »Wieso denkt Ihr, dass mich dasselbe Schicksal ereilen könnte? Findet Ihr nicht, dass Eure Worte weit hergeholt sind? Yōsuke-san, Ihr redet, als hätte Keisuke-sama die Macht mich oder selbst Yashimaru-sama in Gefahr zu bringen ... um was? Um uns das Kämpfen beizubringen?« Light schnaubte. »Sind das die Methoden des Generals?«

»Keisuke-sama ...«, meinte Tōri. »... er ist anders ...«

Das habe ich schon bemerkt. Damit sah Light die sattliche Waffensammlung vor seinem inneren Auge.

»Wenn Keisuke-sama meint, es wird Euch helfen, könnte ich mir vorstellen, dass er sich die Erlaubnis von Sesshōmaru-sama einholt.« Yōsuke benetzte die Lippen. »Es ist nur eine Möglichkeit ...«

Light verfolgte, wie blanker Zorn sich auf Yōsukes Gesicht breitmachte. Der rothaarige Dämon baute sich vor ihm auf, als wollte er ihn einschüchtern. Light runzelte irritiert die Stirn.

»... aber eine, die besteht! Ich möchte nicht, dass Ihr überrascht werdet. Er wird Euch keine Zeit geben, er wird Euch packen und Euch irgendwelchen Onis zum Fraß vorwerfen. Ich weiß nicht, wie Ihr Euch da rausretten wollt!« Yōsuke mahlte seine Zähne gegeneinander. »Ihr werdet auf Euch selbst gestellt sein. Niemand wird eingreifen, bis Ihr nicht kurz davor seid aufgefressen zu werden.«

Lights ausdruckslose Miene fing an, zu bröckeln. Yōsukes Wut entriss dem Dämon die Kontrolle über sein Yōki, es züngelte schmerzhaft übers Lights Haut, ohne das Yōsuke es zu merken schien.

»Yōsuke«, murmelte Tōri. »Dein Yōki.«

»Light!« Yōsuke legte seine Hände auf Lights Gesicht.

Das Yōki verschwand sofort und mit ihm der Schmerz. Light schnaubte amüsiert, als der Dämon seinem Gesicht nahe kam. »Ihr seid mein Freund, Yōsuke-san, aber könnt Ihr Eure Zuneigung nicht anders ausdrücken ... he?«, meinte er, als sich die Augen von Yōsuke vergrößerten. Light schenkte Yōsuke ein höhnisches Lächeln. »Du becherst zu viel mein Freund. Ich habe dich noch nie so emotional gesehen.«

»Keisuke-sama und er ...«, meinte Tōri, während er sie beide verwundert anstarrte.

»Sei still!«, fauchte Yōsuke und Tōri seufzte und behielt seine Gedanken für sich. »Vielleicht gibt es keinen Grund zu meiner Sorge«, fuhr Yōsuke fort, » vielleicht, selbst wenn er möchte, wird dich Sesshōmaru-sama entscheiden lassen. Aber, wenn es geschehen sollte ... ich weiß noch nicht wie ... ich ...«


Lights Augen verschmälerten sich. Komm zur Sache! Ich gebe dir noch fünf Sekunden: 1 ...

Yōsuke knallte seine Hände auf Lights Schultern und sah ihm eindringlich in die Augen. »Ich werde Euch trainieren. Ich werde Euch soweit bringen, dass Ihr nicht nur schwache, sondern auch mittelstarke Yōkais besiegen könnt.« Yōsuke legte seine Hand auf Lights, die sein Katana umschlossen hielt. »Das ist keine Waffe gegen Yōkais. Ihr braucht was Besseres. Ich werde Euch Zeit verschaffen, eine neue zu finden.«

Warum bekam Light das Gefühl, dass es hier mehr um Yōsuke und Keisuke ging als um ihn. »Was genau ist mit dem Jungen damals passiert? Ich hab ihn vor ein paar Tagen mit seiner Schwester spielen sehen.«

»Vier Oni haben ihn angegriffen. Zwei konnte er besiegen, bevor er zu geschwächt war«, grummelte Tōri.

Yōsuke warf ihm einen Seitenblick zu, dann wandte er sich wieder Light zu. »Die anderen zwei haben ihn als Spielball benutzt. Haben ihn über die Wiese gekickt, immer wieder, bis er bewusstlos war.« Yōsuke knurrte. »Erst als sie ihn fressen wollten hat Keisuke-sama ihnen die Köpfe abgeschlagen, viel zu spät!«

Light betrachtete Yōsukes Hände, die er zu Fäusten ballte. »Wo war Sesshōmaru-sama während all dem?«

»Den Hanyō Naraku besiegen«, antwortete Tōri.

Light schüttelte den Kopf. Er bedachte Yōsuke scharf. »Zeiten ändern sich, Yōsuke-san.« Light drehte sein Katana vor sich hin und her, betrachtete den glänzenden Stahl. »Danke für Euer Angebot, aber ich habe nicht vor, weder ein Krieger noch ein Dämonenjäger zu werden. Ich möchte mich verteidigen können.« Light stach mit seinem Katana an Keisuke vorbei in die Luft. »Mehr nicht. Ich bin nicht geschaffen, eine Waffe in der Hand zu halten.« Lights Augen funkelte die beiden Dämonen an. »Ich bin geschaffen, um zu herrschen.« Er lächelte. »... An Sesshōmaru-samas Seite als sein Gefährte«, fügte Light hinzu, um nicht den Argwohn, der beiden Dämonen auf sich zu ziehen.

»Und seid wann schließt das eine das andere aus?«, blaffte ihn Yōsuke an.

»Warum mich unnötig auf dem Feld opfern, wenn ich woanders viel mehr Unheil anrichten kann. Aber Spaß beiseite ...« Light hielt das Schwert unter Yōsukes Kinn, »... haltet mich nicht für blöd, Yōsuke-san. Isamu ist eine Schlosswache. Vielleicht hat es Euch einfach nur erzürnt, weil Isamu Euch untersteht. Hättet Ihr dasselbe empfunden für den Welpen eines Kriegers, der Keisuke direkt untersteht? Ja? Nein? Nun?«

Ich werde meine Entscheidungen selbst treffen, wo ich kann. Und Ihr steht nicht über mir. Außerdem habe ich die Worte des Generals nicht vergessen: '»Und falls Ihr denkt, dass es mir Genugtuung bringt, Euch in Schmerzen zu sehen, dann versteht Ihr weit weniger als gedacht.«' Zwar keine Garantie, nicht auf der Hut zu sein, immerhin ist er gefährlich.

»Das ist kein Unterschied für mich und das wisst Ihr, Yagami-san. Ihr wisst, dass der Clan meine, unsere Familie ist. Ich kann mich noch an unser Gespräch in diesem Ningenschuppen erinnern. Wir gehören alle zu einem Rudel.«

Light hatte genug. Er wollte vor Mittag noch alle Bittschriften erledigt haben. Bald schon hätte er keine Zeit mehr dafür. Die Sonne stand mittlerweile am Himmel und das Eis unter seinen Füßen schmelzte. »Hört zu, Yōsuke-san. Lasst uns heute Abend darüber reden ... bei Sake. Dann könnt Ihr mir alles über Keisuke-sama erzählen, was Ihr möchtet. Aber jetzt seid Ihr hier, um meine Fähigkeiten zu testen.« Light nahm eine Kampfhaltung ein und wartete, seine Aufmerksamkeit vollends auf die beiden Dämonen gerichtet. Er bleckte seine stumpfen Zähne und winkte sie zu sich.

Tōri lachte und Yōsuke schnaubte. Dann griffen sie ihn an.

Light parierte die ersten Schläge von Yōsuke. Ihre Schwerter verzahnten sich dabei mehrmals. Mit aller Kraft drückte er gegen Yōsuke, nur das dieser abrupt einen Schritt nach vorne machte und Light das Gleichgewicht verlor; zwei Schritte taumelte er rückwärts, bevor er sich wieder fing.

Tōri stach mit der Speerspitze derweil nach Light. Light bewegte seinen Körper flink aus der Reichweite. Das scharfe Metall verfehlte ihn zwar, doch einen Lidschlag darauf erwischte ihn das Holz. Light schrie auf, denn der Schmerz war nicht ohne. Der Holzstab des Speeres hatte zwei seiner Rippen getroffen; zum Glück waren sie nicht gebrochen.

Yōsuke gab ihm keine Zeit, sich von dem Treffer zu erholen. Die Schläge des Kommandanten der Schlosswache regneten auf ihn nieder, in einer Schnelligkeit, die Light an sein Äußerstes trieb. Er wehrte jeden einzelnen ab, stolperte dabei jedoch nach hinten und spürte bald schon das Knarren von Holz unter seinen Füßen: die Terrasse.

Sie setzen kein Yōki ein. Sie sind stark, aber nicht stärker als zwei Samurais. Wenn das so bleibt, dann kann ich sie weiterhin abwehren, auch wenn sie mir keinen Gegenangriff erlauben.

Light zog sein Schwert geschwind über den Kopf und verhinderte, dass Yōsuke ihm den Kopf spaltete. Doch während er das tat, sprang Tōri an Yōsuke vorbei und knallte ihm den Speer gegen die Beine. Abermals schrie Light auf. Der Schmerz! Er stieß ein Zischen aus, verdammt, wenn das so weiterging verlor er!

Kurzerhand riss Light die nächste Schiebetür auf und rannte oder humpelte mehr in den Raum. Das Zimmer war bewohnt; in der Ecke lag ein zusammengerollten Futon und daneben Kleidung auf einem kleinen Hocker. Light durchquerte es so schnell er mit dem pochenden Schmerz konnte und riss die Tür auf der anderen Seite auf und rannte in den Gang.

Yōsuke und Tōri folgten ihm ... und ließen ihn davonrennen. Als die dumpfen Schritte hinter ihm abebbten, blieb er stehen und rieb sich die Stellen, an denen ihn der Speer getroffen hatte; er konnte mit unschönen blauen Flecken rechnen.

Was Ihr wohl dazu sagt Sesshōmaru, wenn Ihr mich so verprügelt seht?

Light neigte den Kopf und horchte in die Stille hinein ... und Stille antwortete ihm. Argwöhnisch kehrte er um. Er fühlte sich noch nicht geschlagen ... noch nicht. Ein lautes Knurren wehte in seine Richtung, aus dem Gang, aus dem er zuvor noch gekommen war. Light bog ein, bereit sich sofort zu verteidigen.

Der Anblick, der sich ihm bot, war ... sonderbar ...

»Gou?«, hauchte Light.

Gou, der die Arme weit von sich streckte. Gou, der Yōsuke und Tōri daran hinderte weiter in den Gang vorzustoßen. Gou, der nur ein Bediensteter war und weit rangniedriger als Yōsuke oder Tōri. Gou, du baka!

Kaum hörte der Junge Light, sprang er neben ihn, packte ihn am Arm wollte ihn fortzerren. Light schüttelte ihn ab. »Was soll das!«, zischte er ihn an.

Gou sah ihn drängend an. Light war über seine Kühnheit überrascht.

Yōsuke steuerte auf sie zu. Gou knurrte und senkte in einer aggressiven Geste den Kopf und seine Schultern verspannten sich. Im nächsten Moment riss er Light das Schwert aus der Hand und drohte Yōsuke damit.

»Du hast Nerven«, raunte Tōri und blieb, wo er war.

War es Instinkt? Oder lebte er zu lange schon unter Dämonen? Lights Hand schnellte zu Gou, legte sich eiskalt in den Nacken und drückte zu. Gou, du Idiot, du bist nur ein Bediensteter! »Das Schwert, Gou«, befahl Light. »Gib es mir.« Zögerlich, nachdem Light den Druck in Gous Nacken verstärkt hatte, gab der Junge es an ihn zurück.

Das Gesicht von Gou blieb dabei stur auf Yōsuke gerichtet.

Light nahm seine Hand zurück.

»Yagami-san, gehört er zu Euch?« Yōsukes Aufmerksamkeit war auf Light gerichtet und nicht mehr auf Gou. Doch dann fletschte er leicht die Zähne, als die Respektlosigkeit des Jungen anhielt und er sich selbst nach einem Knurren sträubte seine Kehle darzubieten.

»Seit etwas mehr als einer Woche.«

»Er scheint, sein schlechtes Benehmen mehr für sich sprechen zu lassen als seine Worte.«

»Er ist stumm.«

Yōsuke hob eine Augenbraue. »Kann er schreiben?«

Light wusste es nicht, doch Gou nickte.

»Gut, Tōri-san, ich brauch dich hier nicht mehr. Berichte Keisuke-sama von unserem Kampf, aber ...«

»Ich weiß ...«, murmelte der Dämon und ging, rief jedoch über seine Schulter: »Bringt ihm schnellstmöglich Benehmen bei, Yagami-sama oder er ist es, der den Onis gegenübersteht.«

»Törichter Junge!«, blaffte Yōsuke Gou an, nachdem Tōri fort war. »Hast du den Wunsch bestraft zu werden! Du gehörst zu, Yagami-sama, er ist für dich verantwortlich. Was denkst du, wie es von den ranghöheren Yōkais aufgenommen wird, wenn du ihnen keinen Respekt zollst und dann auch noch während Yagami-sama neben dir steht. Schau mich an!«

Gou, der den wütenden Blick von Yōsuke nicht standhielt, senkte ihn.

»Deine Aufgabe ist es, Yagami-sama, zu dienen, nicht ihm Ärger zu bereiten«, fuhr Yōsuke fort. Er schnaubte. »Ich werde dir die Möglichkeit geben, dich für dein Verhalten zu erklären. Aber mach dir keine falschen Vorstellungen. Du bekommst sie nur, weil Yagami-sama und ich Freunde sind. Kommt ...«

Yōsuke lief voraus und Light nutzte die Gelegenheit, Gou kurz grob am Oberarm zu packen. Sein stiller Blick ruhte auf den Jungen und Gou verstand seine Warnung und er nickte knapp.

Gut so! Light ließ ihn los und sie folgten gemeinsam Yōsuke, der sie in einen freien unmöblierten Raum führte.

Bedienstete brachten ihnen Kissen, einen niederen Tisch, Reispapier und Kohlestifte.

Light und Yōsuke setzten sich Gou gegenüber, der etwas unsicher dreinschaute.

»Warum hast du uns aufgehalten Yagami-sama zu folgen? Du hast das Training unterbrochen.« Yōsuke blickte grimmig. »Willst du, dass er sich bei einem Angriff nicht verteidigen kann?«, setzte er schonungslos an. »Du bist eine Gefahr für ihn!«

Gou zuckte zusammen, dann schüttelte er hastig den Kopf. Seine Finger griffen nach dem Stück dünner Kohle und schrieben: [Yagami-sama ist krank]

Lights Gesicht verfinsterte sich. Er senkte seinen Kopf leicht, dass Yōsuke das Blitzen in seinen Augen nicht bemerkte. Gou, du kleiner dummer Bär, was denkst du, dass du damit bezweckst?

Light lachte heiter. »Alberner Junge, sorgst du dich immer noch um mich? Gou, hier war hauptsächlich an meiner Seite, als ich krank war. Anscheinend ist er der Meinung, dass ich immer noch nicht gesund bin.«

»Ah.« Nun lachte auch Yōsuke. »So ist das ... du sorgst dich also um Yagami-sama ... hmm ...«

Gou schrieb erneut einen Satz.

»Gou.« Light dämpfte seine Stimme. Sein Tonfall war sanft, doch wie erhofft bewirkte er, dass Gou zu ihm sah, und Light hielt seine waldgrünen Augen gefangen. Wenn du es ausposaunst Gou, dann bist du weg. Ich werde dich aus dem Schloss werfen.

Ein Ruck ging durch Gou, er riss sich von Lights Augen los und schrieb den Satz zu ende.

Yōsuke nahm das Papier in die Hand und las vor: »Ich habe den Kampf beobachtet. Ich wollte, Yagami-sama etwas zum Trinken bringen. Der Kampf war unfair. Ich mochte es nicht. Mein Herr sollte gegen Ningen kämpfen. Er sollte mit ihnen trainieren.« Yōsuke senkte den Arm. »Wer hat dich unterwiesen? Du solltest froh sein, dass du nicht sprechen kannst. Dein vorlautes Mundwerk hätte dir sonst längst dein Leben gekostet ... nun, vielleicht hat es dir die Zunge gekostet.«

»Sei still!«, raunte Light jäh, als er Gous Knurren hörte.

Gou biss sich auf die Lippen und grub seine Finger in seinen Hakama.

Yōsuke versteifte sich mit einem Mal und Light sah den Kommandanten der Schlosswache verwundert an. Dieser kniff nun die Augen zusammen und stand auf.

Gou reckte sein Kinn und sah zu Tür, die auch Yōsuke fixierte.

Während Light die Überraschung in Gous Gesicht sah, verfinsterte sich Yōsukes Miene zunehmend.

»Haltet ihn von Keisuke-sama fern«, war das letzte, was Yōsuke sagte, dann eilte er aus dem Zimmer.

Light wusste nicht, was Yōsuke gehört hatte, damit er das Zimmer fluchtartig verließ und es interessierte ihn momentan auch nicht. Er schloss die Tür, die Yōsuke hatte offen stehen lasssen. Sobald er wieder nah genug vor Gou stand, packte er ihn am Arm und zerrte ihn in eine aufrechte Position. »Ich habe dich nicht als meinen Bediensteten, dass du für mich denkst«, zischte Light Gou an. »Behalte deine Gedanken gefälligst für dich und misch dich nicht in meine Angelegenheiten ein.« Light knurrte. »Was auch immer du in meiner Anwesenheit siehst, egal was, bleibt versteckt in deinem kleinen Köpfchen. Wenn du das nicht schaffen solltest, dann werde ich mich nach einem Ersatz umschauen. Verstanden!«

Gou nickte hastig. Er warf sich vor Light auf den Boden und presste sein Haupt auf Lights Lederschuhe. So verharrte er ein Weile.

Das Verhalten seine Bediensteten erzürnte Light. Vielleicht handelte er so kühn und dumm wegen seinem Alter, denn er wahrlich jung für einen Dämon, jünger als Inuyasha. Oder Gou besaß eine Sturheit, dich sich nicht ändern ließ, was ihn dann für Light unbrauchbar machte.

Ich werde dir noch eine Chance geben, weil du nicht sprechen kannst.

»Wenn du willst, dass ich dir vertraue, dann gib mir einen Grund dafür.«

Lights Worte schreckten ihn aus seiner starre. Gou lächelte.

Für Light war damit das Gespräch beendet und die Arbeit wartete. Als er jedoch sah, wie Gou anfing, erneut zu schreiben, wartete er einen Moment. Light vermutete, er wollte sich entschuldigen und er nahm ihm das Blatt ab.

[Yōsuke-sama kämpft gegen Inuyasha-sama auf dem Schlosshof. Inuyasha-sama ruft nach Sesshōmaru-sama. Der Hanyō scheint sehr wütend zu sein. Ich kann sein Yōki bis hierher spüren, wenn auch nur schwach.]

Inuyasha! Light drückte Gou die Nachricht in die Hand und verließ das Zimmer. Er rannte nicht, aber schlug ein schnelles Tempo an, das ihn bald schon eine Holztreppe hinauftrieb, auf den schmalen Gang, der entlang der Außenmauer des Schlosses verlief. Es war der schnellste Weg, um zum Schlosshof zu gelangen, aber Light hatte ihn nicht deswegen gewählt. Das Holz ächzte, als er darüber hinweglief. Er hielt sich dicht auf der Seite der Mauer, denn ein Geländer gab es hier nicht. Sollte er stürzen, fiele er vier Meter nach unten; mehrere Knochenbrüche wären ihm gewiss.

Das Haupthaus verschwand aus seinem Sichtfeld und der große freie Platz davor tauchte auf. Er entdeckte sofort Inuyashas rote Gestalt, eingekesselt von Dämonen, schlug er mit Tessaiga nach einem, um sich seinen Weg freizukämpfen. Getroffen von Tessaiga, flog der Dämonen, eine Schlosswache, in ein nahe stehendes kleines Haus.

Light machte einen Schritt zur Seite, da ein Stück Holz an seinem Ohr vorbei und über die Schlossmauer pfiff .

Der Dämon stieß einen Balken von seinem Körper und befreite sich aus dem Geröll des halb zusammengefallenen Hauses.

Light war hier, weil er von hier oben den ganzen Schlosshof überschauen konnte. Inuyasha hatte offensichtlich mit seinem Verhalten Yōsuke an die äußersten Grenzen seiner Geduld und seines zivilisierten Verhalten getrieben; nicht einmal Gous respektloses Verhalten von vorhin hatte das vollbracht.

Yōsukes Schwertspitze zeigte auf Inuyasha. »Verschwinde! Geh nach Hause!«

»Ich gehe nirgendswohin, bevor sich Sesshōmaru nicht blicken lässt«, erwiderte Inuyasha schroff. »Sesshōmaru!« Inuyashas Stimme war heißer vom vielen Schreien. »Sesshōmaru!«

Mit jedem unbeantworteten Ruf, verdunkelte Wut Inuyasha Gesichtszüge und seine Kontrolle war am Schwinden. Light bemerkte es daran, wie seine Mundwinkel, die er weit nach hinten gezogen hatte, freie Sicht auf seine Zähne gab, die schärfer und reisender wurden, weil sie in die Länge wuchsen.

Einige der Dämonen der Schlosswache bemerkten die Veränderung in Inuyasha ebenfalls, darunter auch Yōsuke. »Beruhig dich Inuyasha-san, du kannst mit Tessaiga und in deinem Zustand kein Gebäude stürmen. Komm endlich zu dir!«

Das tiefe Knurren aus Inuyasha Magen ließ Yōsuke seufzen. Es schien, als wollte er Inuyasha friedfertiger Stimmen und er steckte langsam sein Schwert weg, dann hob er die Hände. »Ich weiß nicht, was dir passiert ist«, sagte er nach einem kurzen zögern, »... aber du siehst müde aus. Iss etwas, ruh dich aus, währenddessen werde ich jemand zu Sesshōmaru-sama schicken.«

Inuyashas Ponysträhnen verdeckten seine gesenkten Augen. Sein restliches weißes Haar versteckte ein blaues Tuch, das er sich um den Kopf gewickelt hatte. Knurrend machte er einen Schritt auf Yōsuke zu, ohne das dieser seine Hände sinken ließ, und dann spie Inuyasha: »Verarsch mich nicht, Sesshōmaru hat mich schon längst bemerkt. Der Mistkerl ist sich zu gut für mich.«

Sesshōmaru, wollt Ihr Inuyashas Ego einen Dämpfer verpassen? Light lächelte. Oder seid Ihr wahrlich beschäftigt? Wäre Sesshōmaru auswärts gewesen, hätte Keisuke die Pflicht gehabt Inuyasha gegenüber zu treten. Da der Krähenyōkai nicht hier war, konnte man davon ausgehen, dass Sesshōmaru Inuyasha bewusst ignorierte. Light nahm die nächstgelegenen Treppen und trat auf den Hof. »Du siehst aus, als hätten die Wölfe an dir genagt.« Eine Bemerkung, mit der er auf die Löcher in Inuyashas Kariginu anspielte »Was ist dir passiert? Und warum hältst du immer noch Tessaiga in den Händen? Steck es weg und ich bring dich zu Sesshōmaru-sama.«

Light lief auf das Haupthaus zu. Auf gleicher Höhe mit der Schlosswache hielt er an und er wendetet sich Inuyasha zu. »Wirst du dich benehmen können? Niemand wird erfreut sein, wenn du noch mehr zerstörst.«

»Ich ...«

Du gehst mir auf die Nerven, Hanyō.

Eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Yōsuke stellte sich vor Light und blockierte ihm damit die Sicht auf Inuyasha, den die Schlosswache immer noch einkreiste. »Yagami-san, denkt Ihr, dass wir Euch einfach mit ihm davonspazieren lassen?«

»Inuyasha wird Tessaiga nicht gegen mich erheben.«

»So, wie er sich verhält, ist alles möglich. Das kann ich nicht erlauben.«

»Mir reicht's!« Inuyashas aufbrausendes Temperament, seine ungezügelte Wut, sie ergoss sie über sie, als schlügen meterhohe Wellen auf sie ein. »Lasst ihn durch!«, brüllte Light, denn Inuyasha war dabei, etwas Dummes zu machen.

Inuyasha hob sein Schwert zu einem 'Kaze no Kizu' an. Light konnte es daran sehen, wie er seinen Oberkörper anfing zurückzubeugen. »Ein Befehl!«, schrie Light die Dämonen der Schlosswache an.

Endlich! Sie bewegten sich auseinander, wenn auch nur widerwillig mit grimmig oder verwirrt dreinblickenden Gesichtern.

Inuyashas Muskeln entspannten sich jäh. Seine Haltung lockerte sich und er senkte Tessaiga. »Hätte nicht gedacht, dass du mir hilfst Yagami«, war alles, was er sagte, bevor er los preschte.

Eine Hand legte sich auf Lights Schulter und Yōsuke tauchte neben ihm auf.

»Warum?« In Yōsukes Frage schwang Wut mit, aber auch Überraschung.

»Ein Kaze no Kizu von Inuyasha und das Gebäude wäre in sich zusammengefallen. Isamu ist nicht hier, außer ihm hätte niemand das Gebäude vor der Attacke schützen können.«

Eine große Menge an Schaulustigen hatte sich um sie versammelt. Bedienstete standen zusammen in kleinen Gruppen von nicht mehr als fünf. Light sah sie zusammenzucken, als ein schriller Schrei über den Hof wehte.

Light riss seinen Kopf herum. Was zur ... Er rannt los.

Sun-mi, Yashimarus Mutter, saß auf den Boden, die Arme verängstigt über ihr Gesicht gehalten.

Als er ankam, drückte er eine der zig Schlosswachen beiseite, die erneut Inuyasha umringten, wenn auch diesmal mit einem größeren Abstand. Gut, sie ließen ihn in den Kreis. Light hielt ebenfalls einen gewissen Abstand vor Inuyasha, der Hanyō reagierte zu impulsiv, als dass er sich wohl dabei fühlte noch näher an ihn heranzutreten.

»Was soll das Inuyasha? Ich habe dir den Weg freigemacht, dass du Sesshōmaru-sama aufsuchen kannst und nicht Sun-mi-sama bedrängst. Wieso wirfst du die Hime auf den Boden?«

»Sun-mi«, flüsterte Inuyasha, während er auf die Dämonin mit den langen weißen Haar, so weiß, wie das von Inuyasha selbst, hinabstarrte.

Die Hime wirkte wie erstarrt. Ihr rundes Gesicht und ihre großen Augen sahen Inuyasha bloß an.

Ihr seid so jung und unerfahren, Light schnaubte innerlich, so verängstigt. Sie hatten bisher nie mehr als ein paar Worte gewechselt. Die Hime sprach japanisch mit einem koreanischen Akzent. Sie drückte sich langsam aus mit weicher Stimme und manchmal entfielen ihr die richtigen japanischen Worte. Sie entschuldigte sich sehr oft für ihr nicht fehlerfreies japanisch. Für Light war die Hime Sun-mi noch ein Kind, die unbeholfen war mit einer schwachen Persönlichkeit. Sesshōmaru hatte sie gewählt, weil sie ein InuYōkai war, da er, Inuyasha und Sesshōmarus Mutter die letzten Inuyōkais in Japan waren, nicht aber so in Korea, wo es noch mehrere gab.

»Wer ist sie?« Inuyasha sah Light ehrlich verwirrt an.

Light wartete ab, ob die Hime sich selbst vorstellen wollte. Ihr Mund blieb jedoch verschlossen. »Hast du sie nicht schon an deinem Neffen gerochen?«

»Aber ...« Tessaiga verwandelte sich zurück und Inuyashas Wut schien zu verpuffen. »Das ist Yashimarus okā-san?« Seine straffen Schultern sackten nach unten. »Wieso habe ich sie noch nie im Schloss gesehen. Es ist gut, dass er eine Mutter hat, ich dachte immer, dass er ..., dass Sesshōmaru ...«

Ein schwarzer Schatten schnellte zwischen Inuyasha und der Hime Sun-mi und baute sich vor Inuyasha drohend auf.

»Keisuke-sama ...«, rief Sun-mi erleichtert.

Sofort verwandelte sich Tessaiga in seine gefährliche Form zurück.

»Inuyasha.« Sesshōmaru stand auf dem Dach des Haupthauses und sah von dort aus auf seinen Bruder hinab. Im nächsten Moment stand er direkt vor ihm.

Keisuke kehrte derweil Inuyasha den Rücken und hob die Hime von dem kalten Boden auf. Er lief mit ihr davon, fort vom Schlossplatz und fort vom Haupthaus, nicht verwunderlich, denn die Gemächer der Hime befanden sich in einem Nebengebäude.

Inuyasha machte einen Schritt auf seinen Bruder zu. »Sesshōmaru, ich fordere dich heraus.«

Sesshōmaru Blick verfinsterte sich. »Hast du deine Herausforderung nicht schon bekommen?«

Inuyasha zog die Schultern nach oben, senkte den Kopf und atmete zornig ein. »Kämpfe gegen mich«, flüsterte er jäh.

Sesshōmaru antwortete nicht und eine gespannte Stille legte sich über den Platz.

Dann schnellte Inuyashas Kopf hoch und mit verzweifelter Stimme brüllte er: »Kämpfe gegen mich!«

Das Drängen in Inuyashas Stimme bewirkte, dass ihn Sesshōmaru verwundert ansah.

Was ist dir passiert Inuyasha? Hast du den Kampf verloren? Light beobachtete Inuyashas Verhalten und Sesshōmarus Reaktion genau.

Sesshōmaru drehte sich ab und lief an Light vorbei über den Hof. Inuyasha biss sich derweil auf die Lippen.

»Inuyasha«, sagte Sesshōmaru, nachdem er ein großes Stück gelaufen war. »Folge mir zur Schlucht.« Damit sprang Sesshōmaru in die Luft und flog davon.

Etwas Rotes blitzte durch Lights Sichtfeld und Inuyasha war verschwunden.

»Yagami-san!« Yōsuke griff nach seiner Hand. Der rothaarige Dämon neigte seinen Kopf in die Richtung, in der Sesshōmaru davongeflogen war. »Beeilt Euch, wir wollen doch den Kampf nicht verpassen.«

Um sie herum eilten die Dämonen umher. Immer mehr verließen das Schloss. Light sah einige Krieger von Keisuke in die Luft steigen oder über die Schlossmauer springen. Auch manch ein Bediensteter wagte es. Die Schlosswache blieb, auch wenn er in den Gesichtern der Dämonen erkennen konnte, wie gerne sie den anderen gefolgt wären.

Light sprintete Yōsuke hinterher, der auf das Tor zu steuerte, durch das sie das Schloss verließen. Weiter unten auf dem Pfad, der sie schon bald durch einen Wald führen sollte, hielt Yōsuke an und wartete, dass Light zu ihm aufschloss.

»Ich habe schon von vielen Kämpfen zwischen Sesshōmaru-sama und Inuyasha-san gehört«, meinte Yōsuke, »aber selbst noch keinen gesehen. Ich bin gespannt, wie sich Inuyasha-san mit Tessaiga gegen das neue Schwert von Sesshōmaru-sama hält. Bakusaiga wird Inuyasha –«

Yōsukes Gestalt verschwand neben Light und augenblicklich krachte es ohrenbetäubend. Zwei Bäume kippten laut tosend um.

Schwarzes Haar, aus dem Krähenfedern wuchsen, tauchte vor Light auf. Keisuke.

________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Autor: Eine Illustration für meine Geschichte. Weitere folgen in den nächsten Kapiteln.

Alpha Sesshoumaru/Sesshomaru x Gefährte LightYagami | Das weiße Feuer des HundesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt