Kapitel 24

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Anna

„Was wollen Sie?", fragte ich langsam und verärgert. Seit einer Woche verfolgt er mich nun schon. „Ich möchte nur ein paar Informationen über die Spieler von BVB erhalten. Was ihre Geheimnisse sind", antwortete er grinsend und zeigte dabei seine Zahnlücken. In meiner Handtasche suchte ich nach meinem Handy und drückte auf Aufnahme. „Es tut mir leid, ich werde Ihnen nichts über die Spieler verraten", entgegnete ich stur. „Kommen Sie schon, Sie werden dafür auch gut bezahlt. Ich konnte leider nichts herausfinden, ich dachte, wenn ich in Ihre Autos und Trainingstaschen schaue, finde ich etwas", meinte er und sah mich dabei an. Ich blickte auf mein Handy und drückte auf meine Uhr, um einen stillen Alarm an die Polizei zu senden. „Sie sind krank. Haben Sie schon einmal etwas von Privatsphäre gehört? Was Sie getan haben, ist eine Straftat, das wissen Sie, oder?", fragte ich ihn. „Und wenn schon, du wirst es nicht sagen!", erwiderte er und kam bedrohlich näher. Panisch wich ich zurück, doch er hielt mich mit seinen Händen fest und drückte mich gegen die Wand. „Wag es und du lernst mich kennen, ich habe schon Schlimmeres getan", grinste er. Plötzlich wurde er von uns weggerissen und zu Boden gedrückt. Hektisch atmete ich ein und aus, geschockt ließ ich mich zu Boden sinken und Tränen liefen mir über die Wangen. „Geht es Ihnen gut?", fragte ein Polizist und kam näher. Panisch schüttelte ich den Kopf. „Nicht näher kommen", flüsterte ich erstickt. „Was ist hier passiert?", fragte eine vertraute Stimme. „Jule", flüsterte ich leise. Geschockt sah er mich an und dann die Reporter. „Warte, ich hole Roman", meinte er und rannte sofort weg. Der Polizist redete beruhigend auf mich ein, aber seine Nähe machte es nur noch schlimmer für mich.

Roman

„Was habt ihr über Weihnachten geplant?", fragte Marco mich. „Das wissen wir noch nicht genau, wahrscheinlich fahren wir zu meinen Eltern", antwortete ich. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Jule stürmte herein. „Roman, du musst sofort zu Anna, sie wird auf dem Parkplatz von Reportern bedrängt", sagte er und atmete tief ein und aus. Sofort rannte ich aus der Kabine und lief zu den Parkplätzen. Von weitem sah ich schon Anna, die auf dem Boden kauert. Schnell war ich bei ihr und zog sie in meine Arme. Sofort drückte sie sich an mich und schluchzte herzzerreißend. „Das wird Konsequenzen haben, er wird nicht so schnell aus dem Gefängnis kommen", brachte ich wütend hervor. „Herr Bürki, beruhigen Sie sich, er wird vorläufig nicht mehr entlassen. Ich habe gerade erfahren, dass er auf Bewährung draußen war. Außerdem laufen noch mehrere Verfahren gegen ihn", sagte der Polizist, der zurückkam. „Euer Ernst? Ihr lasst so einen Psychopathen wieder frei? Er hat ihr gedroht!", entgegnete ich wütend. „Das wissen wir, wir haben alles mitgehört. Seine Haftstrafe wird sich verlängern." „Björn, ich habe gerade von der Leitstelle erfahren, dass er wegen Vergewaltigung in den USA gesucht wird. Die Polizei in den USA wird ihn mitnehmen und dort ins Gefängnis bringen", fügte er hinzu. Nachdem wir alles geklärt hatten, nahm ich sie auf den Arm und brachte sie zu den Umkleidekabinen. Alle schauten geschockt zu Anna, ihre Augen waren vom Weinen gerötet und geschwollen. Lara war zurzeit nicht da, sie würde erst nächste Woche zurückkommen. „Können wir etwas tun?", fragte Marco leise. „Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Sie weint nur, spricht nicht und schaut mich nicht einmal an", sagte ich leise und drückte sie sanft an mich. „Bring sie nach Hause, wir kommen mit Sarah und Scarlett nach. Vielleicht können die beiden ja mit Anna sprechen", schlug Jule vor. „In Ordnung", murmelte ich und trug sie zum Auto. Während der Fahrt schaute sie nur aus dem Fenster. Zuhause setzte ich sie auf die Couch und deckte sie zu. In der Küche holte ich drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank und zwei Flaschen Orangensaft aus dem Vorratsraum. Als es klingelte, öffnete ich die Tür und ließ die anderen hinein. Wir Jungs zogen uns in den Garten zurück.

Gefundene Liebe  (Roman Bürki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt