Kapitel 20

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Anna

Eine Woche ist mittlerweile vergangen, und ich kann immer noch nicht fassen, dass ich mit Roman zusammen bin. Es fühlt sich an wie ein Traum. Während Roman beim Training oder bei Spielen ist, passe ich auf Cliff auf. Wenn Roman nicht da ist, räume ich seine Wohnung auf und bereite das Abendessen vor. Das Schlafzimmer von Roman betrete ich nicht; obwohl wir zusammen sind, möchte ich ihm seine Privatsphäre lassen. Insgesamt habe ich jetzt fünf Wohnungen besichtigt, die preislich passen würden, aber ich habe nur Absagen erhalten. Es ist frustrierend, ständig nur Absagen zu bekommen. Meine Probezeit bei der Physiotherapeutin ist ebenfalls zu Ende. Bisher habe ich weder eine Absage noch eine Zusage erhalten; das Warten ist schlimmer als die Absagen selbst. Heute wollte ich ein Pastagericht kochen, dafür benötigte ich noch einige Zutaten. Roman hatte angeboten, die Lebensmittel zu kaufen, aber ich kann das nicht einfach so hinnehmen, schließlich lässt er mich schon bei sich übernachten. Für ihn ist es selbstverständlich, seiner Freundin zu helfen, aber zu diesem Zeitpunkt waren wir noch nicht einmal offiziell zusammen. Kopfschüttelnd schlüpfte ich in meine Schuhe, zog meine Jacke an und nahm mein Portemonnaie. Die Schlüssel steckte ich in meine Hosentasche, bevor ich mich auf den Weg zum Supermarkt machte. Im Supermarkt nahm ich einen Einkaufswagen und ging hinein. Welche Nudeln soll ich nehmen? Ein Regal weiter fand ich Herz-Nudeln und nahm eine Packung mit. Danach suchte ich nach einer Soße und entschied mich für eine Schmelzkäsesoße. Außerdem brauchte ich noch Lauch und zweimal leichten Schmelzkäse. Nach und nach wanderten immer mehr Dinge in meinen Einkaufswagen. An der Kasse packte ich alles in zwei Tüten. Schließlich bezahlte ich und verließ den Laden, 80 Euro ärmer. Bald kann man wirklich nichts mehr kaufen; ich achte schon auf Angebote und kaufe nur die günstigsten Sachen.

Zu Hause zog ich meine Schuhe aus und hängte die Jacke in die Garderobe. Danach leerte ich die beiden Einkaufstüten. Den Wurst- und Käseaufschnitt packte ich in den Kühlschrank, während ich die Aufbackbrötchen draußen ließ. Die Getränke stellte ich im Vorratsraum unter, ebenso das Mehl und den Zucker. Die Hygieneartikel stellte ich im Badezimmer in den Schrank, Roman hatte extra ein Fach für mich freigeräumt. Fertig ging ich in die Küche, wusch den Lauch und schnitt ihn in dünne Ringe. Roman hatte noch Hackfleisch im Kühlschrank, das ich bei niedriger Hitze anbraten ließ. In einen Topf füllte ich Wasser, setzte ihn auf den Herd und gab etwas Salz hinzu, bevor ich die Nudeln hineinlegte. Als das Fleisch fertig angebraten war, fügte ich den Lauch hinzu und rührte kurz die Nudeln um. Mit der Schere öffnete ich bereits die Tüte, während ich aus dem Schrank einen Messbecher nahm, ihn mit Wasser füllte und zum Hackfleisch goss. Unter ständigem Rühren fügte ich den Inhalt der Soßenpackung hinzu. „Mist, ich habe den Schmelzkäse vergessen“, murmelte ich. Schnell lief ich zum Kühlschrank, nahm den Schmelzkäse heraus, öffnete ihn und gab ihn zur Soße. Jetzt musste ich nur noch rühren, bis der Schmelzkäse geschmolzen war. „Hmm, das riecht aber lecker“, sagte Roman und umarmte mich von hinten. „Hoffentlich schmeckt es dir auch, es ist eines meiner Lieblingsgerichte“, antwortete ich lächelnd. „Bestimmt, ich gehe kurz duschen, dann decke ich den Tisch“, meinte er und küsste mich auf die Wange. Lächelnd nickte ich und stellte die Soße ab, während die Nudeln in ein Sieb kamen. Wenige Minuten später kam Roman und deckte den Tisch, während ich schnell die Teller füllte und servierte. Dazu gab es ein Glas Wein für Roman und für mich Orangensaft. „Guten Appetit“, sagte Roman und begann zu essen. „Wünsche ich dir auch“, antwortete ich und begann ebenfalls zu essen; es schmeckte einfach fabelhaft. „Wie lief die Besichtigung?“, fragte Roman. „Wieder ein Reinfall. Die Vermieterin kam gar nicht erst, ich habe eine halbe Stunde im Regen auf sie gewartet. Die Physiotherapeutin hat sich auch nicht gemeldet. Meine Mutter geht mir auch auf die Nerven, sie will es einfach nicht verstehen und textet mich bei WhatsApp zu“, antwortete ich, nachdem ich meinen Mund geleert hatte. „Lass uns nach dem Essen gemeinsam nach einer Wohnung suchen. Vielleicht finden wir etwas, dann können wir auch gleich nach einem Job für dich suchen, das ist dir doch so wichtig“, antwortete er lächelnd und legte sein Besteck zur Seite. „Übrigens, das Essen hat hervorragend geschmeckt“, meinte er.

Gefundene Liebe  (Roman Bürki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt