Kapitel 17

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Roman

„Ich werde dich niemals verlassen, Anna“, flüsterte ich, obwohl ich wusste, dass sie mich nicht hören konnte. Ich legte mich auf die Couch und drehte mich zu ihr, bevor ich meine Augen schloss. Diesmal schlief Anna die ganze Nacht durch. Am nächsten Morgen stand ich eine Stunde früher auf, duschte schnell und bereitete das Frühstück vor. Um acht weckte ich sie. Brummend drehte sie sich um und kuschelte sich in die Decke. „Guten Morgen, mein kleiner Morgenmuffel“, sagte ich und zog ihr die Decke weg. „Mhmm, noch fünf Minuten“, murmelte sie schläfrig. „In Ordnung, dann esse ich die Pancakes alleine und trinke den Kakao mit Sahne“, meinte ich beiläufig. Sofort setzte sie sich auf und sah mich an. „Mit Ahornsirup, sind auch Streusel auf der Sahne?“, fragte sie hellwach. „Ja und ja“, antwortete ich grinsend auf ihre Fragen. So schnell, wie sie aufgesprungen war und ins Bad verschwunden, konnte ich gar nicht hinterhersehen. Lachend ging ich in die Küche und stellte den Hundenapf an seinen Platz. Cliff tappte zu seinem Napf und begann zu fressen. Er war ebenfalls ein kleiner Morgenmuffel. Wenige Minuten später setzte sich Anna an den Tisch und begann zu frühstücken. Nach dem Frühstück räumte sie den Tisch ab und stellte alles in den Geschirrspüler. „Danke für das leckere Frühstück“, sagte sie lächelnd. „Gern geschehen, würdest du mit Cliff eine Runde drehen? Ich muss zum Training, den Schlüssel lasse ich bei dir“, fragte ich sie. „Du vertraust mir so sehr?“, fragte sie mich überrascht. „Ja, frag mich nicht wieso, aber ich vertraue dir vollkommen“, antwortete ich, bevor ich verschwand.

Anna

„Hast du gehört, Cliff? Dein Herrchen vertraut mir“, flüsterte ich lächelnd und schnallte das Geschirr zu. Schließlich befestigte ich die Leine am Geschirr. Den Schlüssel steckte ich in meine Tasche, bevor ich das Haus verließ und in Richtung Phönixsee ging. Nachdem Roman mich beruhigt hatte, konnte ich die Nacht durchschlafen. „Ist das nicht Cliff?“, fragte mich eine Frau mit einem Golden Retriever. Nervös fuhr ich mir durch die Haare und wusste nicht, was ich antworten sollte. „Keine Angst, ich bin keine Reporterin. Mein Mann ist ein Kollege von Roman“, sagte sie. Kurz dachte ich an alle BVB-Spieler, die einen Hund hatten, und dann fiel es mir wieder ein. „Entschuldige, Sarah, ich habe dich nicht erkannt“, gestand ich verlegen. „Kein Problem, normalerweise habe ich ja lange Haare“, antwortete sie lächelnd. Mason kam zu mir und schnüffelte an meiner Kleidung, bevor er mich freudig ansprang. Lachend streichelte ich beide, bevor wir gemeinsam weitergingen. „Ich wusste nicht, dass Roman eine Hundesitterin engagiert hat. Cliff ist sein Ein und Alles“, meinte sie. Ich wusste, dass sie es nicht böse meinte. „Ich bin auch keine Hundesitterin, Sarah. Wir haben uns über eine Dating-App kennengelernt. Ich habe Roman und danach Marco behandelt“, erklärte ich ihr lächelnd. „Du bist diejenige, die Marco vor seinem Karriereende gerettet hat. Jule war auch ein Opfer, leider hat er immer noch Probleme damit“, flüsterte Sarah traurig. „Immer noch? Ich könnte mir das anschauen, wenn ihr Hilfe braucht“, bot ich an. „Würdest du das wirklich tun?“, fragte sie mit tränenden Augen. „Natürlich“, sagte ich sanft und zog sie in meine Arme. „Komm, wir bringen die Hunde zurück und fahren zum Trainingsgelände“, schlug sie fröhlich vor. Lächelnd folgte ich ihr und wir brachten die Hunde zurück. Bei Roman befreite ich Cliff vom Geschirr und schloss die Tür wieder ab. Sarah wartete bereits am Auto auf mich, und schnell stieg ich ein, sodass wir zum Trainingsgelände fuhren. Jetzt überkam mich die Nervosität. Als wir ankamen, stiegen wir aus, und mit Sarahs Hilfe gelangte ich hinein. Staunend sah ich mich um; die Spieler spielten sich den Ball zu. Jule saß auf der Bank und schaute traurig zu. „Komm“, flüsterte sie und zog mich mit. „Jule!“, rief Sarah zu ihm. Er drehte sich um und lächelte, ein Sicherheitsmann half ihr über die Absperrung. Panisch sah ich zu dem Sicherheitsmann und wich zurück. „Bruno, ich mach das!“, rief Roman und joggte herüber. Erleichtert atmete ich aus, als Roman mich über die Absperrung hob. „Was machst du hier?“, fragte er mich neugierig. „Ich war mit Cliff unterwegs und traf auf Sarah und Mason. Sie hat mir erzählt, dass Jule immer noch Probleme hat, und ich wollte helfen“, erklärte ich ihm. „Schaffst du das, trotz deiner Angst?“, flüsterte er leise. „Ich muss es schaffen. Ich kann mein Leben nicht von der Angst bestimmen lassen“, antwortete ich zögernd. „Keine Sorge, ich bin bei dir. Du bist nicht allein“, sagte er sanft und drückte meine Hand. „Hallo Anna, danke nochmal für deine Hilfe“, meinte Marco lächelnd. „Kein Problem. Jule, Sarah sagte, du hättest noch Probleme. Ich kann dir helfen“, murmelte ich leise. „Mhmm“, antwortete er missmutig. Zögerlich ging ich auf ihn zu; er hatte bereits sein Shirt ausgezogen, mit Sarahs Hilfe. Nervös legte ich meine Hand auf seine Schulter und spürte sofort, wie hart sie war. Dann tastete ich seinen Arm ab, und auch hier war alles verhärtet. Mit zögerlichen Handgriffen begann ich mit der Behandlung. Plötzlich schrie er auf, drehte sich aufgebracht um und kam auf mich zu...

Gefundene Liebe  (Roman Bürki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt