Taevris fühlte sich schuldig. Ohne ein Wort zu sprechen bedeutete er dem Besitzer mit einem Nicken, dass er fertig war. Dass die Ware bereit war zur Übergabe, und die zerbrochenen Gläser aufgeräumt waren. Der Besitzer scheuchte ihn daraufhin wieder zurück in die Versteigerungshalle, damit sich die Ausarbeitung des Kaufvertrages nicht durch seine Anwesenheit verzögerte. Also drehte sich Taevris um und wie er an der Tür des eben vorgefallenen Missbrauchs vorbei schlich, biss er sich auf die Lippe. Was ihm wieder in den Sinn kam, ängstigte ihn so sehr, dass es an eine Panik angrenzte und seine Hände zitterten. Dir wird dasselbe blühen, wenn du nicht spurst. Heiß und kalt lief es ihm über den Rücken, er schluckte und wandte sich schnell ab bevor er tatsächlich in eine Panik verfiel, die ihn als nächsten auf dem Bett auswählte. Zur Strafe, weil er nicht spurte wie er spuren sollte.Er sah die Nymphen nicht an, die versuchten mit ihm Blickkontakt aufzunehmen. Das Licht der Kerzen beleuchtete sein Gesicht als leere Hülle, von dem der dort wohnte, war kein Anzeichen zu sehen. Sein apathisches Erscheinen weckte die Empathie in den naturverbundenen Wesen, doch gerade war ihm nicht danach, sich von ihnen ein gut gemeintes Wort anzuhören. Er hatte miterlebt, zum ersten Mal in sieben Jahren, was wirklich und tatsächlich hinter diesen verschlossenen Türen ablief. Wie es ablief. Dir wird dasselbe blühen, wenn du nicht spurst. Taevris schwor sich, es niemals soweit eskalieren zu lassen, dass man ihm dort hinten den Mund zu- und die Beine aufdrückte. Er schwor es sich zu spät. Plötzlich tauchten die Kumpanen zwischen den Käufern auf und packten ihn, schleiften ihn hinter sich her mit einer Gewalt, die gar nicht nötig gewesen wäre. Er wehrte sich nicht und fügte sich devot und fürchterlich eingeschüchtert dem, was sie wohl mit ihm vorhatten. Weil er absolut nicht die Kraft besaß, dagegen anzukämpfen.
Man zerrte ihn zurück in das Zimmer und noch bevor er um Verzeihung flehen konnte, landete eine Hand so klatschend in seinem Gesicht, dass sein Kopf mit einem Ruck zur Seite flog. Er gleich hinten nach. Taumelnd stürzte er zusammen und kam mit einem dumpfen Plomp auf dem Boden auf. Benommen blinzelte er, spürte etwas Warmes aus seiner Nase laufen und als er sich vorsichtig einen Finger darunter legte, erkannte er die rote Fingerkuppe. Ängstlich schluckte er und kämpfte sich auf alle Viere, wollte nun um Verzeihung bitten weil er sich gewiss mit etwas Schuldig gemacht hatte. Womit allerdings, damit hätte er nicht gerechnet.
Sein Besitzer hockte sich vor ihn und packte ihn am Hemdsaum, zog ihn so nah, dass er den Rauch der letzten Zigarre noch erschnüffelte und drohte so leise, dass es Taevris in Panik versetzt drehte. „So verschlagen bist du mir nicht erschienen, Bursche. Wolltest du mir das Geschäft versauen? Oder warst du einfach neidisch auf ihn, weil er im Gegensatz zu dir keine sieben Jahre hier verbringen muss? Oder habt ihr zwei euch abgesprochen?!"
Barsch stieß er den zitternden Sklaven an das Bett. Durch die Wucht drückte es ihm die Luft aus den Lungen und er brauchte einen Moment, um das verschwommene Sichtfeld zu fokussieren auf das, was der Grund für das alles war. Taevris schlug sich die Hand vor den Mund und weitete entsetzt die Augen. Vor ihm lag immer noch Endor im Bett, er hatte sich nach der Säuberung nicht die Mühe gemacht sich das Leibchen überzuwerfen. Es verdeckte nichts von dem Missbrauch und wäre ohnehin überflüssig gewesen für das, was der Mann mit ihm vorhatte.
„Sieh genau hin!", bellte der Besitzer und verpasste Taevris eine zweite Ohrfeige, die ihn von den Knien zurück auf den Rücken beförderte. Hurtig packte er ihn an den Haaren und zerrte ihn wieder auf, drückte ihn hin zu dem Blut und würde er weiterhin so an seinen Haaren ziehen, würde er sie ihm ausreißen. „Sagtest du nicht, du hättest sauber gemacht? Wie erklärst du dann, dass er die Scherbe hatte? Die größte von allen?". Würde er darauf eine Antwort haben, vielleicht würde er sie verleugnen weil es den Zorn nicht beschwichtigen würde. Taevris hatte sauber gemacht, die Scherben der Gläser hatte er aufgesammelt und er konnte es sich nur so erklären, dass er in seiner Angst vor Dir wird dasselbe blühen, wenn du nicht spurst wohl eine übersehen hatte. Unglücklicherweise genau die, mit der sich Ender nach seinem Verschwinden die Arme aufschlitzen konnte. Der Elf lag in seinem ausgewählten, blutüberströmten Grab und wirkte mit den geschlossenen Augen so, als würde er friedlich schlafen. Und nicht mehr erwachen in dieser Welt, in der man ihn wegen seiner magischen Zugehörigkeit missbrauchte und sämtlicher Grundrechte enthob, die ihn vor diesen Missbräuchen schützen sollten.
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🐲 Breath of Fire [DRAGON!AU] vkook
FanfictionJeon Jungkook ist der Anführer der legendären Drachenreiter. Knapp entkommt er der Falle des Königs und schwört, seine gefallenen Brüder zu rächen. Bis dahin sucht er Schutz im Exil. Fern der Zivilisation und fern von dem Kopfgeld, dass auf ihn ausg...