🐲 Breath of Fire [DRAGON!AU] vkook

🐲42 - bereit für ein Abenteuer?

Weinend brach er auf allen vieren zusammen und fühlte sich bis in die Seele zerbrochen. „Kommt zurück, oh Gott kommt zurück!", flehte er zu jeder höheren Macht die ihm zuhörte. Seine Finger gruben sich so krampfhaft in den Boden, dass es ihm die Nägel blutig schürfte. Er bemerkte es nicht. In dem Chaos aus Gesteinsschutt und Rauch schimmerte nirgendwo Nocturne's Schuppenpracht. Der Drache kehrte nicht mehr wieder und der Himmel füllte sich mit dem Rauch, der sich aus dem Palast räkelte. Irgendwo war ein Feuer ausgebrochen und erstickte die wenigen, die den Einsturz vielleicht überlebt hatten. Den toxischen Rauch würden sie keine sieben Minuten überleben.

Der legendäre Drachenreiter kauerte in Todesangst am Rand der Klippe, wimmerte untröstlich weil sein Feuerdrache ihm den Gefährten retten wollte, und nicht mehr wiederkehrte. Der Palast behielt ihn und begrub ihn unter dem Schutt. Mit dem schlagenden Herzen in seiner Brust kniete er, und fühlte, wie er mit Nocturne und Taevris starb.

Eine Hand legte sich auf seine Schulter, kein bisschen darum bemüht ihm die Schluchzer zu trösten weil es nichts gab, was ihre Qual linderte. Der Druck war schwach, so schwach wie sich derjenige fühlte, der mit zerschrammtem Gesicht neben Jungkook auf die Knie sank und mit Tränen in den Augen zusah. Der Palast stürzte unter tosendem Lärm ein und über die Klippen hinab ins Meer. Hoseok wimmerte und schaffte es nicht, sich von dem abzuwenden, was sie angerichtet hatten. Ihm lag es auf der Zunge, doch die Schluchzer seines Anführers zeigten ihn so fürchterlich gebrochen, dass er es nicht übers Herz brachte, ihn mit der Frage endgültig zu brechen. Kann man dieses Unglück überleben?

Niemand überlebte ein Unglück mit derart tragischem Ausmaß. Beim Aufprall zuckten beide zusammen, schlossen die Augen, und weinten um die, die nicht wiedergekehrt waren. Irgendwann stießen Chimin und Seokjin dazu, auch sie wischten sich über die Augen und fanden sich mit den anderen in einer trauervollen Umarmung wieder. Hoseok drückte Chimin fest und legte Seokjin eine Hand an den Arm. „Ihr konntet fliehen? Wie? Ich sah euch zuletzt, da umzingelten die Soldaten euch in der Gartenanlage". Die beiden spürten noch immer die Furcht vor dem Tod, dem sie ins Auge geblickt hatten und schafften es nur schwach, ihr knappes Überleben zu beschreiben. „Ihre Augen haben plötzlich geleuchtet...sie ließen die Waffen fallen, wandten sich ab und...gingen einfach weg. Haben uns nicht beachtet und sind einfach gegangen, als wären wir gar nicht da", schüttelte Chimin ungläubig den Kopf über das, was zu surreal klang um es zu glauben. Er glaubte es nur, weil er es gesehen hatte und so erging es Seokjin, als er schniefte und wusste die Geschehnisse zu verbinden, die ihnen das Leben sparten. „Der Zauber, von dem Taevris erzählte, wegen dem er im Kindesalter verurteilt und ruhig gestellt wurde...", er schniefte und vergoss eine Träne. „...er hat ihn wieder angewandt und ich hab ihn gesehen, wie er es tat. Seine Hände, s-sie haben furchtbar geblutet und er konnte kaum aufrecht stehen...seinen Geist übertrug er auf die Soldaten, lenkte ihnen den Verstand und als sie fort waren, ist er..."

„...zusammengebrochen. Geistesübertragungen sind anstrengend, besonders wenn man sich in die Köpfe von einer ganzen Armee einzaubert". Der letzte, der auf seinem Drachen zu ihnen kehrte und sich mit ausdrucksloser Miene zu den Drachenreitern stellte, war Yoongi. Er senkte den Blick. „Der König hat ihn verschleppt, bevor ich ihn erreichte. Das Dach stürzte ein und ich hab's nur knapp heraus geschafft. Ich...ich weiß nicht, was danach passierte"

Das Knie glänzte blutig und der rechte Jackenärmel war blutig zerschnitten, doch er lebte. Er hatte es mit dem Leben geschafft, davonzukommen. In seinen Augen zeigte sich keine Träne, keine einzige, und erst als er den Kopf respektvoll neigte, erkannte man warum. In der Trauer über den Verlust von zwei aus ihrem Bund, hüllten sich Bäume und Gräser in eine dicke Frostschicht. Das Eis klirrte. Die Luft erkaltete zu bitteren Minusgraden und es war dieser Wind, der Jungkook ein Schaudern bereitete. „Er war einer von uns", flüsterte Yoongi als Ehrerbietung und übernahm die Pflicht eines Anführers, den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen. „Als solchen werden wir ihn nicht vergessen. Sein Kapitel mag nicht lang gewesen sein, aber es steht in der Geschichte der Drachenreiter auf ewig niedergeschrieben"