🐲5 - sie kommen zurück. Eines Tages...

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⚠️Warnung⚠️
In Tae's Gefangenschaft werden anstößige Gespräche u. Handlungen sein, Warnungen kommen, seid gefasst. Wer das nicht mag - überspringen ⚠️⚠️
Es soll die drastischen Umstände nach dem Verschwinden der Drachenreiter darstellen. Very dark 😭🫣⚠️
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*7 Jahre später* Tae

Er erinnerte sich nur noch vage an eine Zeit, in der kein metallenes Band um seinen Hals lag.

Irgendwann musste es sie gegeben haben, dessen war er sich bewusst, aber sämtliche Überlegungen führten unweigerlich zu der einen Frage, auf die er keine Antwort fand. Warum? Seufzend ergab er sich seinem Schicksal und hörte auf, sich zu fragen, wie sein Leben wohl unter anderen Umständen aussähe. Ohne Halsband und klirrenden Ketten, die sich um seine Handgelenke schnürten. Er wollte sich nicht mit Vorstellungen quälen, wenn es ja doch kein Entkommen aus diesem Leben gab. Ohne einen Klagelaut schleppte er den vollen Wassereimer zurück in das große Foyer, kniete sich auf den Boden und wrang den Lappen aus. Sofern er seine Arbeit gehorsam verrichtete, würde ihm zumindest keine schlimmere Strafe als das Schrubben widerfahren. Ächzend zwang er den ausgelaugten Körper zur Arbeit, versuchte den Schmerz in seinen Schultern zu ignorieren und biss sich hart auf die Lippe. Von draußen ertönten vereinzelt gellende Schreie, die er nur zu gut kannte.

Er selbst war einer dieser Neuankömmlinge gewesen, der vor sieben Jahren dachte, man könne sich mit Händen und Füßen gegen die Gefangenschaft in dieser Spelunke wehren. Was hatte er sich gewehrt und um sich getreten, in der verzweifelten Hoffnung, die Pranken an seinem Körper abzuschütteln und zu fliehen. Schaffte er nicht. Man hatte ihn wie angedroht der Freiheit beraubt und in dem Gefangenenlager behalten, ihn zu einem Haussklaven gemacht. Mit Ketten um den Gelenken und einem erniedrigenden Halsband, an dem sein Besitzer ihn nur zu gern würgte und festpackte.

„Hörst du sie? Die Neuankömmlinge, wie sie schreien und sich wehren. Noch ist's die närrische Hoffnung, sie würden von hier wegkommen". Erschrocken zuckte er zusammen und fuhr herum. Vor ihm erhob sich der breite Oberkörper desjenigen, der sich als sein Besitzer rühmte. Die Zigarre in den listig grinsenden Lippen glimmte und erinnerte ihn unterschwellig an die Male, an denen er sie ihm auf der Haut ausdrückte bis sie blutete. Weil es ihm Freude bereitete, den Jungen zu quälen. Er zog an der Zigarre und wie er sich vor ihm in die Hocke begab, blies er den Rauch in sein verängstigtes Gesicht. „Du hast auch geschrieen, als du herkamst. Erinnerst du dich, Bursche?"

Das tat er. An alles erinnerte er sich, was ihm an diesem düsteren Ort widerfahren war. Auch was dazu führte, dass er nicht mehr schrie und sich lieber die Lippe blutig biss, als das er seine Stimme zeigte. Sein Besitzer befand sich nebst ihm noch im Besitz der Versteigerungshalle, deren Fojer er für die nächste Veranstaltung putzte. Sie würde heute Abend stattfinden, wenn man die Neuankömmlinge gewaschen und entsprechend vorbereitet hatte. Schaudernd unterdrückte er den Drang, sich auf die zittrigen Knie zu kämpfen und wegzulaufen aus diesem Albtraum. Er würde es niemals schaffen. Beide wussten es. Mit einem ruppigen Durchfahren seiner Haare erhob sich der Mann zurück in seine überlegene Haltung, blickte auf ihn nieder und paffte an der Zigarre. „Freiheit ist eine Bürde", meinte die tiefe Stimme ohne Skrupel dafür, dass er sehr wohl die Freiheit besaß, die er seinem Gefangenen verwehrte. „Zeige dich dankbar, dass ich dich von dieser Bürde befreit habe. Und nun hör auf zu faulenzen und schrubb. Sonst wirst du der erste sein, den ich später auf das Podest stelle!"

Panisch schüttelte er den Kopf und fiel zurück in die übergebeugte Putzhaltung, riebelte den Schwamm über den Boden und bemerkte nicht, wie ihm die Tränen in die Augen stiegen. Seine Finger versteiften sich so sehr in dem Schwamm, dass er es erst bemerkte, als sich eine Hand an seine Schulter legte. Sanft. Nicht im Mindestens grob, wie es jeder tat der hier sein Leben abfristete. Vorsichtig traute er sich, auf seinen Nebenmann zu schielen und er erkannte, dass er ihn nicht erkannte. Blinzelnd hielt er inne und rückte ein Stück ab, zur Sicherheit, denn hier war kein Ort an dem man Freunde fand. Hier zählte nur das eigene Überleben. Der Junge neben ihm trug ein nicht minder schäbiges Leibchen wie er selbst, kaum lang genug um die Knie zu erreichen und vor der Kälte zu schützen, doch es erwärmte ihn innerlich, als er etwas bekam, was er seit sieben Jahren nicht mehr erfahren hatte. Güte. Ein Lächeln. Durch das Lächeln beruhigte er sich und zwang sich es zu erwidern, auch wenn ihm sein Körpergefühl verriet, dass er wohl noch Zeit bräuchte, um sich zu erinnern wie man lächelte. An einer düsteren Spelunke wie dieser war dies das zweite, was man nach der Freiheit verlor.

🐲 Breath of Fire [DRAGON!AU] vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt