Aufwachen tat er mit dem Flüstern seines Namens. Ganz sanft und leise, als solle er nicht dadurch geweckt werden. Er tat es. Tief einatmend fand er zurück in seinen Körper, fühlte wie er auf einem weichen Untergrund lag. Es war warm. Ihm war warm. Und er war trocken. Wie bin ich hierhergekommen? Er machte Anstalten sich aufzusetzen und umzusehen, als ihm eine Hand an der Schulter bedachte, er möge sich nicht überanstrengen und ausruhen. Zuerst kämpfte er gegen den Druck an, gab dann resignierend nach, als der Druck sich im selben Maß zu seinen Mühen verstärkte und sank zurück in das, was sich als Bett herausstellte. Es war das Bett in Jungkook's privaten Räumen, in der oberen Etage der Burg. Blinzelnd nahm Taevris den dunklen Raum in Augenschein und wachte auf, als er neben sich blickte. Die zusammengekauerte Gestalt barg wenig Gemeinsamkeiten mit dem Mann, der er tatsächlich war. Sorge zog tiefe Furchen in dem jungen Gesicht und ließ es älter aussehen, als es war. Die Haare lagen ihm wirr auf dem Kopf, als habe er sie mehrmals durchgerauft und nur bedingten Wert darauf gelegt, sie wieder zu ordnen.
„Du hast mir Todesangst bereitet", war das erste, was Jungkook mit den zerbissenen Lippen flüsterte. Er biss darauf um die Gefühle zu bändigen, die seine Augen in einem schimmern glänzen ließen. Angst. Erleichterung. Sorge. Hingabe. Todesangst. Bemüht um eine versöhnliche Wirkung hob Taevris die Hand, bat sie stumm nicht zu zittern als er sie ihm an das Gesicht fügte. Sanft schob er den Daumen zwischen Zähne und Lippen, löste sie voneinander weil es schmerzhaft war mitanzusehen, und sicherlich schmerzhafter war zu erdulden. Erleichtert drehte Jungkook den Kopf und küsste seine Hand, verflocht sie mit seiner und dann kam er endlich aus der gebückten Haltung hervor.
„Tu mir das nie, nie wieder an", wisperte er unerträglich geplagt von der Angst, die ihm immer noch in den Knochen saß und jetzt, wo er wusste zu welchem Ausmaß er imstande war sich zu sorgen, war ihm bewusst geworden weshalb er so empfand. Er blickte auf Taevris, und blickte auf das, was seinem Leben gefehlt hatte. Traurig schluckte er. „Begib dich nie wieder ohne mich, in Gefahr. Dich zu verlieren...könnte ich nicht ertragen". Er hob die Decke an und legte sich darunter, schmiegte sich an Taevris und der schloss die Augen. Es fühlte sich warm an, mit Jungkook hier zu liegen und er spürte die Ruhe einkehren, während er seinem Herzen beim Schlagen lauschte. Gleichmäßig aber schnell, immer noch aufgebracht von der Angst die er durchmachte, als er ihm doch noch in den Armen wegdriftete.
„Das war nicht meine Absicht", flüsterte er zurück und meinte es so. Seine Stimme klang merkwürdig, belegt aber irgendwie ganz genau so, als wäre es seine. Erschöpft ließ er sich in eine Umarmung ziehen und hielt sich an dem fest, der ihn festgehalten hatte als er in den Tod sank. Sie würden einander immer festhalten. Jungkook küsste sein Haar und dann seine Stirn, seufzte erleichtert und dann war es Taevris, der aufseufzte. Ihre Kleidung hatten sie abgelegt um einander näher zu sein, sie fanden diese Nähe und Taevris fand es wundervoll, wie sie miteinander seufzten und ihre Leidenschaft teilten. Den Namen des anderen seufzten sie. Hell und klar, wie das einfallende Mondlicht ihre Körper erhellte und das, was sie miteinander taten. Wann genau sich die traute Umarmung zu dem wandte, was ihn so klar zum seufzen brachte, wusste er nicht. Irgendwann war die Nähe der Umarmung nicht mehr genug gewesen für zwei, die sich beinahe verloren hätten. Sie fanden zusammen, waren zusammen und taten zusammen, was man machte, wenn man zusammengehörte. Sie wurden zu einem, bewegten sich als eines und fühlten als eines. Liebten als eines.
Mit einem zärtlichen Rhythmus hatten sie begonnen, mit einem ungeduldigen fanden sie ein Ende. Ihre Seufzer fanden kein Ende. Mit dem Namen des anderen auf den Lippen seufzten sie in jeder extasischen Höhe, die sie erreichten als sie zu einem wurden. Mehr als einmal. Hände hielten sich fest, drückten an den richtigen Stellen und berauschten ihre wilden Herzen. Taevris krallte sich in die Laken, er fühlte stürmische Leidenschaft die ihn mitriss und seinem Verstand beraubte, vielleicht würde er fortan immer so stürmische Leidenschaft empfinden mit der absorbierten kosmischen Energie. Ich will dir nicht wehtun. Keuchend widerstand er dem Drang die zuckenden Muskeln über sich zu berühren, zu sehr ängstigte ihn die Sorge, er könne sie verletzen. Also zwang er die Hände zum Griff im Laken, wo er sich festkrallte und sich wünschte, es wäre die nackte Haut seines Liebsten. Taevris wimmerte unglücklich, die Laken waren kein Ersatz, er brauchte mehr. Wollte mehr. Ich will dich. Ich will dich so sehr. Er wollte sich festhalten aber Jungkook besaß bereits zu viele Narben auf seinem Körper, um sich an ihm festzuklammern. Er sollte keine weiteren erhalten. Einen Blick brauchte es, um diese Rücksichtnahme zu erkennen und sie mit einem Kuss zu bedanken.
„Ich habe keine Angst. Weder vor dir, noch vor deiner Magie. Berühre mich", flüsterte Jungkook bittend und spiegelte dies in seinen braunen Augen, mochte sich nur für den einen verletzlich machen, der in seiner Verletzlichkeit Stärke fand. „Berühr mich, wo und wie fest du es willst. Es sind Narben der Liebe, die ich sehr gerne erhalte...liebe mich". Behutsam aber nachdrücklich sein Verlangen preisgebend, fasste Jungkook die zittrigen Hände seines Geliebten und legte sie sich an den Körper, wo sie die Kampfnarben mit denen der Liebe überdecken sollten. Die magischen Finger erglühten in ihrer zauberhaften Pracht, brannten helle Schnörkel und Muster auf die Muskeln wie sich die Wangen in Rot entbrannten von dem, der mit Hingabe brannte. Von der Brust glitten die glimmenden Finger über die Schultern und in den Nacken, fanden Halt in den Haaren und zogen mit jedem tiefen Stoß, eine ebenso tiefe Kerbe in seinen Rücken ein. Tiefe Kerben wurden zu leidenschaftlichen Kratzern, je ungeduldiger sie sich den Höhepunkt herbei reizten. Keuchend und mit dem Namen des anderen auf den Lippen entbrannten sie gemeinsam. Jungkook spürte das Brennen des Zaubers auf seiner Haut und er fühlte wie er in der Hitze brannte, die ihm Kopf und Verstand verbrannten bis es nur noch den gab, mit dem er brannte. Taevris blinzelte aus verklärten Augen hinauf auf ihn, wählte ihn wiederholt als den einen, mit dem er brennen wollte und verband sich auf zauberhafte Weise mit ihm. Mehr, als nur mit Magie und den nackten Körpern zu verbinden war.
„Ich liebe dich", keuchte Jungkook's Stimme zu dem, dem diese Worte gehörten und hielt ihn fest, wie er festgehalten wurde. Eng. Vertraut. Geliebt. Denn das waren sie. Geliebte. Jungkook fühlte es mit jeder Sekunde, in der mit Taevris zusammen in dieser Liebe brannte. Die Narben der Liebe waren es, die er in dieser Nacht rühmend und blutig als Körperschmuck erhielt. Tiefe Narben, für eine tiefe Liebe.
In dieser Nacht brannten sie zu einem tiefen Bündnis zusammen.
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🐲 Breath of Fire [DRAGON!AU] vkook
FanfictionJeon Jungkook ist der Anführer der legendären Drachenreiter. Knapp entkommt er der Falle des Königs und schwört, seine gefallenen Brüder zu rächen. Bis dahin sucht er Schutz im Exil. Fern der Zivilisation und fern von dem Kopfgeld, dass auf ihn ausg...