◇ Kapitel 21 ◇

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Die ersten Strahlen des Morgens schlichen sich vorsichtig durch das Fenster und malten zarte Muster auf den Boden.

Nico lag noch immer in meinen Armen. Die Wärme seines Körpers an meiner Seite, der gleichmäßige Atem, der nun ruhig und friedlich klang – es war alles so perfekt.

Mit einem leisen Seufzen strich ich ihm sanft durch die Haare. „Nico“, flüsterte ich und drückte einen sanften Kuss auf seine Stirn. „Bist du wach?“

Nico murmelte etwas Unverständliches, drehte sich ein Stück auf die Seite und zog die Decke fester um sich.

„Komm schon, Angel.“, flüsterte ich noch einmal und streichelte über seine Wange. „Es ist Morgen.“

Langsam öffnete Nico seine Augen, blinzelte gegen das Licht und sah mich mit einem müden, aber glücklichen Blick an.

„Morgen“, murmelte er leise und gähnte, bevor er sich in meine Arme kuschelte, als wolle er noch ein bisschen länger liegen bleiben.

Ich konnte nicht anders, als zu schmunzeln. „Komm schon, Schlafmütze. Meine Mutter hat sicher schon Frühstück gemacht.“

Ich krabbelte über Nico hinweg um aufzustehen und zog ihn mit mir auf die Füße. Doch auch dann schien er mich nicht wirklich loslassen zu wollen, weshalb er seine Arme um meine Hüfte legte und seinen Kopf an meine Brust lehnte.

"Angel, so kann ich mich nicht umziehen.", lachte ich.

"Dann tu es nicht.", sagte Nico unschuldig.

Ich gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Nico lehnte sich glücklich in meine Richtung.

"Was hältst du von dem Vorschlag: Wir frühstücken und dann gehen wir wieder hoch. Wenn du willst, kannst du dann noch eine Runde schlafen."

"Okay, einverstanden." Nico nickte und ließ mich los.

Ich zog mir ein neues Shirt über den Kopf. Auch Nico warf sich seins wieder über.

Als wir schließlich nach unten gingen, begrüßte uns der Duft von frischen Pancakes und Rührei. Meine Mutter stand am Küchentisch und rührte in einer Pfanne. Sie drehte sich zu uns um und lächelte, als sie uns sah.

„Guten Morgen, ihr beiden“, sagte sie mit einem fröhlichen Lächeln. „Habt ihr gut geschlafen?“

„Ja, danke“, antwortete ich, während ich Nico anlächelte, der noch immer ein wenig verschlafen wirkte. „Es war alles super.“

„Das freut mich“, sagte Naomi und wischte sich mit einem Handtuch die Hände ab. „Setzt euch, ich habe gerade alles fertig gemacht.“

Nico wirkte ein wenig zurückhaltend, als wir uns an den Tisch setzten. Ich sah ihn aufmunternd an.

'Also, Will, was ist los?', fragte Mum.

'Das ist eine lange Geschichte.', seufzte ich. 'Fakt ist, dass ich momentan nicht zu Dad in den Palast kann. Er wurde angegriffen.'

Schockiert sah Mum mich an. 'Bei den Göttern, geht es allen gut?'

'Ich weiß es nicht. Ich war mit Dad in der Unterwelt, als es passiert ist.', sagte ich ehrlich.

'Die Unterwelt? Was hattest du da zu suchen? Das ist ein gefährlicher Ort!', sagte Mum tadelnd.

Nico sah bei den Worten auf seinen Teller herab. Sein Gesichtsausdruck wirkte, als wäre ihm die Situation unangenehm.

'Mom', meinte ich mit leichtem Vorwurf und nickte unauffällig in Nicos Richtung.

Nach einigen Sekunden verstand sie. 'Oh, es tut mir so schrecklich leid! Das wollte ich nicht. Du bist ein Kind von Hades ' Sie warf mir einen schnellen Blick zu. 'Warum hast du nichts gesagt, Will? Dann hätte ich mich jetzt nicht so blamiert.'

'Alles gut, Miss Solace.', sagte Nico. 'Die Unterwelt hat nunmal nicht den besten Ruf.'

'Bitte nenn mich Naomi. Ich wusste auch nicht, dass es neben Percy noch ein anderes Kind der großen Drei gibt.'

'Es sollte auch keiner wissen.', murmelte Nico.

'Also hast du dein ganzes Leben dort verbracht?', fragte Mum vorsichtig.

'Ja, zusammen mit einem Haufen Toter.' Nico räusperte sich.

Mum warf mir einen erschrockenen Blick zu, wie um zu sagen: Wie kann man einem Kind das antun?

Ich versuchte, sie beruhigend anzusehen. 'Jedenfalls hat Nico mir das Leben gerettet.', sagte ich.

'Wie es dazu kam, kannst du mir wann anders erzählen. Ich glaube, die Geschichte vertrage ich gerade nicht.', sagte sie und murmelte ein 'Vielen Dank!' in Nicos Richtung.

Ich nahm mir einen Pancake und etwas Sirup und begann zu essen.

Beim Frühstück fiel mir jedoch auf, wie wenig Nico aß. Auf seinem Teller lagen nur ein paar bisschen Rührei und ein angefangener, halber Pancake. Zudem sah es nicht so aus, als würde er noch aufessen wollen.

Ich fing an mir Sorgen zu machen, also griff ich nach dem Kakao, den meine Mutter für uns gemacht hatte. „Hier, probier das mal“, sagte ich und schob ihm die Tasse vorsichtig zu.

Nico sah die Tasse skeptisch an, dann schaute er mich an. 'Was ist das?'

Mit großen, verdutzten Augen sah ich ihn an. 'Kakao'

'Das sagt mir nichts.', meinte Nico. 'Wonach schmeckt das?'

'Schokolade', antwortete ich lächelnd, wobei ich innerlich Trauer verspürte. Nico hatte wirklich keine richtige Kindheit gehabt.

Zögerlich nahm Nico die Tasse in die Hand und nahm schließlich vorsichtig einen kleinen Schluck.

Ich beobachtete gespannt seine Reaktion, während Nico den Geschmack auf sich wirken ließ.

Eine zeitlang sagte Nico gar nichts und ich begann schon, meine Kakao-Idee zu bereuen. Doch dann fanden Nicos Augen meine.

„Hm“, sagte er und sah mich mit einem leicht überraschten Blick an. „Das ist… wirklich gut.“

„Freut mich, dass es dir gefällt.", sagte ich erleichtert und konnte nicht aufhören Nico anzusehen es. Er war noch süßer als üblich, wenn er glücklich war.

Mum sah mich über den Tisch hinweg an. Auf ihren Lippen lag ein warmes, wissendes Lächeln. Ich wurde rot.

Nico trank glücklich seinen Kakao zu Ende und bedankte sich bei meiner Mutter für das Frühstück.

Dann sah er mich fragend an und sein Blick huschte zwischen Treppe und mir hin und her.

'Geh schonmal vor.', sagte ich liebevoll. 'Ich bin sofort da.'

Nico nickte und verschwand nach oben. Meine Mutter trat neben mich und verschränkte die Arme.

'Kümmer dich gut um ihn, Will. Er ist was Besonderes und besser als dieser letzte Typ, den du mitgebracht hast. Das spüre ich!' Mum nickte mit der typischen Weisheit einer Mutter. 'Und gutaussehend ist er auch noch.'

Sie zwinkerte und wir sahen uns einen Moment an. Dann mussten wir beide lachen. Mum gab mir einen leichten Kuss auf die Wange.

Ich gab ihr eine kurze Umarmung und folgte Nico nach oben. Dieser saß in meinem Zimmer auf der Bettkante.

Ich ließ mich neben ihm nieder und betrachtete ihn verträumt von der Seite. Mein Angel..

Dann schlang ich meine Arme um seine Hüfte und ließ mich gänzlich aufs Bett fallen, wobei ich Nico mit mir zog.

Under Burning Stars [Solangelo]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt