Ich lag still da, den Arm um Nico gelegt, und lauschte seinem gleichmäßigen Atem, der beruhigend in mein Ohr drang. Es fühlte sich so richtig an, ihn so nah bei mir zu haben.
Doch der Moment der Ruhe war nicht von Dauer.
Plötzlich zuckte Nico unter meinen Händen zusammen. Ein leises, scharfes Keuchen entglitt ihm, und sein Körper spannte sich an.
Instinktiv zog ich ihn etwas näher an mich. Aber es schien nicht zu helfen. Sein Körper verkrampfte sich erneut und er stieß einen verängstigten Laut aus.
„Nico…?", flüsterte ich, noch nicht ganz wach.
Doch er schien mich nicht zu hören. Stattdessen zitterte er leicht, sein Atem wurde schneller und flacher. Ich fühlte, wie sein Herz schneller schlug.
Ich versuchte, Nico sanft über den Rücken zu streichen, doch das schien ihn nur mehr zu verunsichern.
„Nico, hey… alles ist gut. Du bist hier. In Sicherheit.", murmelte ich beruhigend und drückte ihn fester an mich.
Doch dann hörte ich, wie er im Schlaf etwas sagte. Es war kaum zu verstehen, doch die Worte drangen leise zu mir durch. „Ich konnte sie nicht retten… es tut mir leid...“
Ich erstarrte und starrte auf die Dunkelheit vor mir. Von wem redete Nico? Die Worte hallten in meinem Kopf wider, aber ich verstand nicht, was sie bedeuteten.
„Nico, wach auf!“, versuchte ich erneut, diesmal etwas dringlicher. Ich strich ihm beruhigend über die Schultern, aber es schien nicht zu helfen.
Es tat fürchterlich weh, ihn so zu sehen. Die Albträume von denen Nico gesprochen hatte, waren also wirklich schrecklich. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie es war, so etwas jede Nacht durchleben zu müssen.
„Hey, alles ist gut. Du bist sicher, du bist hier bei mir“, wiederholte ich, diesmal ein wenig fester, meine Stimme jedoch ruhig und weich.
Doch Nico schien in seinem Albtraum gefangen zu sein.
„Es tut mir leid...“, wiederholte er mit einer solchen Verzweiflung, dass mein Herz sich zusammenzog. „Ich hätte sie retten sollen... es ist meine Schuld...“
Nico zitterte nun so stark, dass ich mir nur noch wünschte, er würde endlich aufwachen. Doch ich ließ ihn nicht los.
„Nico, hör auf!“, versuchte ich, ihm ins Ohr zu flüstern. „Es ist nur ein Albtraum. Du bist bei mir, du bist nicht allein. Ich bin hier!“
Meine Stimme war voller Verzweiflung und mittlerweile auch etwas Angst. Was konnte ich tun? Alles was ich sagte, schien Nico nicht zu erreichen.
Plötzlich zuckte Nico zusammen und setzte sich erschrocken auf, die Augen weit aufgerissen. Für einen Moment starrte er mich an, als hätte er keine Ahnung wo er war.
Sein Blick huschte wild umher und ich meinte, leichte Angst zu sehen.
"Wo?", fragte er leise. "Was ist...?" Er klang völlig durcheinander.
„Es war nur ein Traum, Nico.“, murmelte ich sanft, als ich seinen Kopf an meine Brust drückte. „Nur ein Traum. Du bist hier bei mir.“
Er nickte schwach, aber ich konnte die Unsicherheit in seinen Augen sehen, die noch nicht verschwunden war.
Ich zog ihn noch etwas enger an mich und begann, ihm langsam über den Rücken zu streichen. Es fühlte sich an, als bräuchte es eine Ewigkeit, bis die letzten Reste von Anspannung aus ihm verschwanden, aber ich wartete geduldig, ohne ihn loszulassen.
„Es tut mir leid...“, flüsterte er schließlich, als sich sein Atem beruhigte und die Zitteranfälle nachließen. "Ich wollte das nicht, Will. Bitte, verzeih mir..."
„Schhh…“, sagte ich sanft und strich ihm weiterhin über den Rücken. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich bin immer für dich da, Angel. Egal, was passiert.“
Nico schloss die Augen, und ich spürte, wie seine Muskeln sich langsam entspannten, als der Schlaf ihn wieder einholte. Sein Atmen wurde gleichmäßiger, und der Schmerz in seinen Augen war vorerst verschwunden.
Ich ließ Nico nicht los, hielt ihn fest in meinen Armen, als würde ich ihn nie wieder loslassen wollten.
Als ich sicher war, dass er wieder eingeschlafen war, beugte ich mich sanft über ihn. Mein Herz schlug ruhig, als ich ihm sanft einen Kuss auf die Stirn drückte.
„Schlaf gut, Angel.“, flüsterte ich in die Stille der Nacht.
Ich blieb noch eine Weile so liegen, in der Hoffnung, dass Nico nun in meinen Armen sicher war.
Diese Albträume mussten Folter für Nico sein. Ich würde ab jetzt jede Nacht für ihn da sein, wenn es nötig war. Egal, wie lange es dauerte.
Beim Styx, ich würde Nico beschützen, für welchen Preis auch immer. Das war mir klar.
Und mit diesem Gedanken schlief ich wieder ein.
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Under Burning Stars [Solangelo]
FanfictionNachdem Thanatos, der Gott des Todes seine Kräfte verloren hat, sind die Monster förmlich unsterblich. Jede Hoffnung scheint verloren, denn zusätzlich greift Erebos die olympischen Götter an. Nur Hades und Apollo sind noch übrig.. aber niemand will...