"Du wolltest reden. Worüber?", fragte ich Percy.
"Will, wer ist dieser Typ?" Percys Stimme klang ernst.
Ich runzelte die Stirn. "Nico. Er ist ein Sohn von Nemesis."
"Lüg mich bitte nicht an, Solace.", meinte Percy. "Ein Halbgott, der zufällig hier mit dir auftaucht, hat ein Schwert aus stygischem Eisen. Dieses Material ist kaum zu finden. Wie kommt irgendein Sohn von Nemesis an so eine Waffe?"
"Woher soll ich das wissen?", brachte ich heraus. "Wir kennen uns noch nicht lange."
"Dann sollten wir ihm nicht vertrauen!", sagte Percy. "Annabeth und ich haben herausgefunden, dass es auch Halbgötter gibt, die Erebos unterstützen und.."
Ich unterbrach den Sohn des Poseidon forsch. "Nico ist kein Verräter! Er hat mich gerettet und beschützt, als wir angegriffen wurden."
Percy verdrehte die Augen. "Natürlich hat er das. Wenn man von jemandem Informationen bekommen kann, dann von dir. Dem Sohn von Apollo."
"Das ist nicht wahr.", flüsterte ich.
Nico würde niemals Erebos unterstützen. Es gab keinen Grund und keine Beweise dafür. Doch wie konnte ich Percy davon überzeugen, ohne Nicos Herkunft zu verraten?
"Und was willst du jetzt machen?", fragte ich Percy. "Du kannst nichts beweisen und du kennst ihn nicht."
"Ach, und du tust das?", kam die Gegenfrage.
Ich zögerte mit einer Antwort. "Ja", meinte ich schließlich.
"Ich glaub's nicht." Percy fuhr sich durch die Haare. "Du warst schon immer gutgläubig, aber dass du so naiv bist, hätte ich nicht gedacht."
Die Worte versetzten mir einen Stich. "Er hat mich gerettet, Percy! Gerettet. Verstehst du das nicht?"
"Ist ja wie in einem Märchen. Irgendeine tapfere Person rettet den Prinzen."
Seit wann war Percy so? Klar, er war als Kind der großen Drei schon immer selbstbewusst gewesen, aber so hatte ich ihn noch nie erlebt.
"Gibt's hier ein Problem?", fragte plötzlich eine Stimme.
Percy griff in seine Hosentasche, während Nico sich an den Türrahmen des Gästezimmers lehnte. Seine dunklen Augen funkelten gefährlich. Er wirkte immer noch müde und seine Verletzung schmerzte sicherlich.
"Du sollst dich ausruhen!", mischte ich mich ein.
Di Angelo brachte mich mit einem Blick, der zum Glück nicht wütend wirkte, zum Schweigen.
"Wie viel hast du gehört?", fragte Percy und zog einen Kugelschreiber aus seiner Tasche.
Nico schien zu überlegen. "Sagen wir mal, alles. Ich hab jedes Wort gehört. Und wenn du offensichtlich ein Problem hast, dann klär es mit mir und nicht mit Will." Seine Stimme klang herausfordernd.
"Lasst das! Und zwar Beide. Es gibt keinen Grund zum streiten." Ich stellte mich dazwischen.
Percy schnaubte und drehte die Kappe von seinem Kugelschreiber. Ein neunzig Zentimeter langes Schwert erschien in seiner Hand.
Nico blieb erstaunlich ruhig und betrachtete die Waffe aus Himmlischer Bronze. Ich wusste, dass er sein eigenes Schwert bei sich hatte. Aber momentan war Percy eindeutig stärker.
"Ich gehöre nicht zu Erebos!", stellte Nico klar. "Wegen ihm ist meine Schwester tot! Nie im Leben würde ich ihm helfen."
Ich sah Nico erschrocken an. Das war eine schreckliche Wahrheit.
"Das tut mir leid..", murmelte ich leise.
"Du kannst nichts daran ändern.", erwiderte Nico bitter.
Er hatte Recht und trotzdem tat es mir leid. Ich konnte mir nicht vorstellen, Kayla oder Austin zu verlieren.
"Reicht dir das als Argument?", fragte Nico in Percys Richtung.
Der Sohn des Poseidon wollte etwas erwidern, als es an der Wohnungstür klopfte.
![](https://img.wattpad.com/cover/356955740-288-k922611.jpg)
DU LIEST GERADE
Under Burning Stars [Solangelo]
FanficNachdem Thanatos, der Gott des Todes seine Kräfte verloren hat, sind die Monster förmlich unsterblich. Jede Hoffnung scheint verloren, denn zusätzlich greift Erebos die olympischen Götter an. Nur Hades und Apollo sind noch übrig.. aber niemand will...