Kapitel 18 - Teil 1

1.1K 92 184
                                    

Ella

Ich kam langsam wieder zu mir.

Es fühlte sich an, als würde ich aus einem Albtraum erwachen und in meinem Kopf wirbelten die Gedanken nur so umher.

Aber ich wollte und konnte mich jetzt in diesem Moment nicht mit ihnen beschäftigen.

Ich hatte zu große Angst davor, wieder in den dunklen Abgrund gezogen zu werden und diesmal vielleicht nicht wieder heraus zu kommen.

Alle Sinneseindrücke, vor denen ich mich abgeschottet hatte, überrollten mich jetzt förmlich.

Das helle Licht der Küchenlampe, das leise Summen des Kühlschranks. Der schwache Duft von Speisen, der in der Luft hing und vom alles überdeckenden, köstlichen Geruch der Drillinge in den Schatten gestellt wurde.

Allen voran Blakes Duft.

Seine Wärme.

Seine große, breite Gestalt.

Aber unsere Umarmung erschien mir auf einmal nicht mehr nur tröstlich.

Nein im Gegenteil.

Es schien beinahe so, als würde sich mein Körper an früher erinnern. Weshalb sich Angst und Anspannung langsam in mir breit machten.

Mein Herz klopfte auf einmal wieder schneller.

Ich war ihm so nah und verkrampfte mich bei dem bloßen Gedanken daran.

Er hielt mich immer noch fest in seinen Armen, aber lockerte seinen Griff ein wenig, als er spürte, wie sich mein Körper anspannte.

Dann hörte ich ein lautes, drohendes Knurren und zuckte erschrocken zusammen.

Blake lies mich augenblicklich los und musterte, für einen Moment, mein erschrockenes Gesicht.

Bevor sich ein breites Grinsen auf seine Lippen stahl: „Dein Wunsch ist mir Befehl, Baby."

Meine Wangen färbten sich rosa, als ich begriff, dass es mein Magen gewesen war, der ihn gerade laut und hungrig angeknurrt hatte.

Ich nickte zaghaft.

Dankbar dafür, dass ich seiner Nähe entkommen war und versteckte mich hinter meinen Locken.

Aber ich konnte nicht anders, als zu ihm hinüber zu schielen.

Ihn verstohlen anzustarren.

Genauer gesagt, seine Brust und den großen feuchten Fleck, den meine Tränen auf seinem schwarzen Shirt hinterlassen hatten.

Er wirkte beinahe wie ein Mahnmal auf mich, dass mich daran erinnerte, was eben geschehen war.

Blake schlenderte zum Kühlschrank und ich wandte schnell den Blick von ihm ab. Schaute angestrengt auf den Fußboden und kaute dabei an meinem Daumennagel. Ich vermied es ihm oder seinen Brüdern in die Augen zu sehen.

Mein Verhalten von eben war mir unangenehm.

Ich hatte mich wie ein hilfesuchendes Kind an ihn geklammert, als ich es schaffte, mich aus dem tiefen, dunklen Ozean meiner Gefühle empor zu kämpfen.

Es war nicht die erste Attacke dieser Art, die ich erlebt hatte. Aber die bisher schlimmste.

Sonst, war ich immer allein gewesen, hatte mich stundenlang zusammen gekauert und ausgeharrt, bis der Schmerz langsam abebbte. Diesmal jedoch nicht.

Ich hatte nicht gewollt, dass mich Jemand so sieht.

Dass mich diese drei Kerle so sahen.

Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie mich dafür verspotten würden.

North Moon Pack - The Alpha TripletsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt