Ella
Roland verabschiedete sich von uns, kühl und sachlich, als wären wir Geschäftspartner in einem Meeting gewesen.
Er nickte mir noch einmal zu, aber verließ ohne ein Wort der Entschuldigung den Raum.
Collin sah ihm mit zusammengepressten Lippen nach und betrachtete mich dann kurz. Wobei mir auffiel, dass er das Pflaster an meinem Hals fixierte.
Scheinbar, hatte er denselben Gedanken wie ich gehabt.
Dann erklärte er knapp, dass er noch kurz nach seiner Mutter sehen wollte und ließ mich mit Ashton und Blake alleine in seinem Zimmer zurück.
Nachdem Roland gegangen war, war mir wieder etwas wohler.
Seine Anwesenheit, machte mich immer noch nervös.
Auch wenn er offiziell nicht mehr die Führung über das Rudel innehatte. Aber sein Verhalten von vorhin, war der beste Beweis dafür, dass mich mein Instinkt nicht täuschte, wenn ich mich in seiner Gegenwart zur Vorsicht mahnte.
Dieser Mann, war auch ohne die Macht eines Alphas, immer noch hochgradig gefährlich. Vielleicht machte ihn seine Erfahrung sogar gefährlicher, als die Drillinge selbst.
Mir stellten sich bei dem Gedanken die Nackenhaare auf und ich nahm einen tiefen Atemzug, um mich wieder zu beruhigen.
Dabei roch ich mich unangenehmerweise selbst. Ich war etwas verschwitzt von dem Albtraum erwacht und roch außerdem auch ziemlich deutlich die Drillinge an mir.
Ich verzog das Gesicht und sehnte mich nach einer Dusche. Außerdem würde das heiße Wasser, sicher auch meine Nerven nach diesem ganzen Tumult beruhigen und ich hätte zumindest eine kurze Auszeit von den Brüdern.
Seufzend sah ich auf die Uhr. Wenn ich vor dem Frühstück noch duschen wollte, musste ich mich ziemlich beeilen.
„Alles in Ordnung, Prinzessin?", fragte mich Ashton sichtlich besorgt und mir wurde bewusst, dass mich die beiden Brüder abwartend musterten.
Er hatte sich nach Rolands Angriff auf mich, noch nicht nach mir erkundigt. Sondern sich zwischen seinem Vater und mir aufgebaut, während die beiden Anderen sich um mich kümmerten.
„Ja, alles gut", entgegnete ich knapp, obwohl mir der Schock noch immer in den Knochen steckte.
Es war nichts Neues für mich, dass ihre Mutter mir Gift und Galle entgegenspie. Auch wenn sie das für gewöhnlich subtiler tat und unter vier Augen.
Dass Roland mich angegriffen hatte, auch wenn nur zum Schein, war aber neu für mich.
Ich hatte gewusst, dass der attraktive ältere Mann, mit den kühlen blauen Augen, den breiten Schultern und den grauen Schläfen, gefährlich war. Seine Statur und sein ganzes Auftreten, strahlten eine selbstsichere Stärke aus.
Aber es war etwas Anderes, es am eigenen Leib zu erfahren.
„Vater wollte dir nichts tun, Ella. Er redet nicht gerne um den heißen Brei und neigt manchmal zu... recht drastischen Mitteln.", seufzte Ashton entschuldigend und versuchte sich an einem aufmunternden Lächeln.
Ich verzog das Gesicht.
Mir war klar, dass er mir eigentlich nichts tun wollte.
Wenn er es ernst gemeint hätte, könnte man die Reste von mir jetzt sicherlich vom Boden aufwischen...
Als ich daran dachte, wurde mir flau im Magen.
„Und Mutter konnte es noch nie leiden, wenn wir Damenbesuch mit nach Hause gebracht haben. Wahrscheinlich ist sie nur sauer, weil sie dir nicht verbieten kann über Nacht zu bleiben.", grinste Blake mich spitzbübisch an und erntete wieder einen mahnenden Blick von Ashton.
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North Moon Pack - The Alpha Triplets
Fantasy„Wenn du nicht stillhältst, wird es gleich schmerzhaft für dich werden, kleine Gefährtin...", hauchte Ashton beinahe zärtlich in mein Ohr und ich erstarrte vor Angst. Ich wimmerte. Warmes Blut, lief mir in einem Rinnsal die Schulter hinunter. Nachd...