Ella
Es dauerte gerade einmal fünfzehn Minuten und die letzten neun Jahre meines Lebens, waren in vier Kisten verstaut.
Als ich fertig war, aufstand und Anstalten machte einen der Kartons anzuheben, sah mich Collin mit einem schockierten Blick an, der sagte „Das war alles?".
Doch er fing sich schnell wieder und meinte stattdessen sanft: „Lass nur Ella, ich werde sie für dich tragen, geh du schon Mal vor."
Ich wollte gerade protestieren und mich zu einer der Kisten hinunter beugen, als er sie sich bereits entschieden schnappte und mich mit einem Lächeln zur Tür schob: „Schon vergessen? Du bist unser Gast und sollst nicht arbeiten."
„Ist ja schon gut, ich habe verstanden", murmelte ich genervt und ging voraus.
Es fühlte sich einfach seltsam an, meinen Alpha Kisten schleppen zu lassen, während ich untätig nebenherlief. Aber wenn er es so wollte, bitteschön.
In meinem neuen Zimmer angekommen, stellte Collin mir den ersten Umzugskarton auf mein neues Bett und sagte: „Du kannst schon anfangen auszupacken, ich hole dir noch die anderen drei."
Ich nickte ihm zu, fühlte mich aber immer noch unwohl dabei.
Doch er nahm keine Notiz davon, sondern drehte sich auf dem Absatz um und ging wieder nach oben.
Also fing ich an, nach und nach meine Kleider aus der Kiste zu fischen und in dem eleganten, weißen Drehtürenkleiderschrank zu verstauen.
Als ich alles eingeräumt hatte, war der Schrank nicht einmal zu einem Drittel gefüllt.
Trotz der zusätzlichen Kleider, die mir Mona im La Luna gekauft hatte und so stand ich einen Moment sprachlos da und starrte den ungenutzten Platz an.
Warum brauchte ein Gästezimmer, einen derart großen Kleiderschrank?
Wie viele Kleider nahmen die Gäste des Rudels bitte mit auf Reisen?
Oder lag es an mir, besaß ich wirklich so wenig?
„Wow, da hast du noch ordentlich Luft!", bemerkte Collin, als er den zweiten Umzugskarton auf dem Bett abstellte und mich mit einem unergründlichen Blick musterte.
Schnell klappte ich die Türen des Schranks wieder zu.
Ich schämte mich ein wenig und wollte nicht, dass er zu denselben Schlüssen kam wie ich.
„Ach was, das reicht mir. So viel Platz brauche ich gar nicht!", sagte ich rasch und winkte verlegen ab.
„Ja, da hast du wohl Recht", sagte er lächelnd und schob dann nach kurzer Pause hinterher: „Falls du irgendwann einmal Lust haben solltest, doch ein wenig von dem Platz zu füllen, würde ich mich freuen, wenn du mich zum Shoppen mitnimmst. Mutter sagt immer, ich wäre eine super Shoppingbegleitung."
Bei dem Wort „Mutter" versteifte ich mich wieder ein klein bisschen und Collin bemerkte es natürlich.
Nach einem Moment der Stille sagte er leise: „Weißt du, Mutter ist eigentlich kein schlechter Mensch. Ich verstehe selbst nicht, warum sie so zu dir ist. Aber durch ihren unsinnigen Stolz kann sie nicht aus ihrer Haut. Sie wird sich sicher bald beruhigen. Deshalb nimm es dir nicht zu Herzen, wenn sie gerade so ist, wie sie ist."
Ich schluckte und nickte stumm.
Denn mir fiel nun wirklich nichts darauf ein.
Niemals würde diese Frau sich in Bezug auf mich normal und freundlich verhalten. Aber das wollte ich gerade nicht mit ihrem Lieblings Sohn ausdiskutieren.
DU LIEST GERADE
North Moon Pack - The Alpha Triplets
FantasyIch hatte schon immer ein Fabel für Märchen gehabt. Egal ob die düsteren von den Gebrüdern Grimm oder die heiteren, von Walt Disney. Meine Mutter las mir an den langen Winterabenden früher sehr viel vor und mein absolutes Lieblings Märchen war Cind...