Ella
In der ersten Nacht in meinem neuen Zimmer, hatte ich geschlafen wie ein Stein.
Einer, der auf einer stark befahrenen Schotterstraße liegt...
Ich fühlte mich so platt und zerknirscht, als hätte mich ein LKW überrollt.
An alle Leute, die ins Bett gehen und direkt einschlafen können: Habt ihr keine Gedanken?
Es war zwar normal, dass ich immer etwas brauchte um einzuschlafen, aber in meinem alten Zimmer half mir der Blick in die Sterne um zur Ruhe zu kommen.
Doch den hatte ich hier leider nicht.
Nachdem ich mich also die halbe, verdammte Nacht in diesem unglaublich weichen und bequemen Himmelbett hin und her gewälzt hatte, bis ich endlich einschlief. Erwachte ich zu allem Überfluss noch lange bevor mein Wecker schellen würde.
Meine innere Uhr, war wirklich ein Arschloch...
Da ich keine Lust darauf hatte, erneut schlaflos im Bett herum zu kullern und wieder und wieder über die gestrigen Ereignisse nachzudenken, setzte ich mich schwerfällig auf und stöhnte.
Fuck...
Nachdem ich meine Hände nach oben gestreckt und ausgiebig gedehnt hatte, entwich mir ein langgezogenes Gähnen, wobei ich mir eine Träne aus den Augenwinkeln wischen musste.
Dann schaltete ich sicherheitshalber die Nachttischlampe an, damit ich nicht wieder im halbdunkeln über irgendetwas stolperte, das im Weg lag...
Oder Irgendwen...
Während ich schwerfällig in Richtung Fenster schlurfte, musste ich mich gedanklich korrigieren. Es war nicht nur ein LKW, es waren definitiv mehrere gewesen...
Als ich die langen Vorhänge aufzog, blinzelte ich gegen die stechende Helligkeit in meinen Augen an und fühlte mich, wie ein Maulwurf, der versehentlich zu weit oben gegraben hatte.
Die Sonne schien heute besonders hell und keine Wolke war am Himmel zu sehen. Deshalb reflektierte die dicke, weiße Schneedecke die Sonnenstrahlen besonders gut. Mit zusammengekniffenen Augen, betrachtete ich die frühmorgendliche Winterlandschaft vor meinem neuen Zimmer, bis ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte.
Die Natur war etwas, an dem ich mich nie satt sehen können würde und der Ausblick des Zimmers war toll. Auch wenn wir uns im Erdgeschoss befanden.
Vor mir erstreckte sich die kleine verschneite Lichtung und dahinter, der dichte, dunkle Nadelwald, der von den schneebedeckten Bergen eingerahmt wurde.
Leider konnte ich von hier aus nur drei, der sieben schneegekrönten Gipfel sehen, was mir beinahe ein wenig Heimweh, nach dem traumhaften Ausblick meiner kleinen Dachbodenkammer bescherte.
Auch den Anblick des Nachthimmels und der Sterne, hatte ich gestern Abend vermisst.
Aber so war es jetzt eben. Ich würde mich schon daran gewöhnen.
Außerdem hatte mein neues Zimmer nicht nur Nachteile, sondern auch ziemlich deutliche Vorteile.
Nachdem ich die friedliche Landschaft ein wenig auf mich wirken lassen hatte, schlurfte ich bereits ein wenig wacher ins Badezimmer.
Ein eigenes Badezimmer, war so ziemlich der größte Vorteil des neuen Zimmers, gleich gefolgt von der Abgeschiedenheit, der Wärme und Gemütlichkeit.
Da ich Zeit hatte, duschte ich gedehnt, putzte mir die Zähne und föhnte meine Locken trocken.
Es war unglaublich angenehm, nicht immer durch das gesamte Haus wandern zu müssen um auf die Toilette zu gehen oder mich zu waschen. Das war eine riesige Erleichterung, auch wenn ich den ganzen Luxus und das Gedöns dabei nicht gebraucht hätte.
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North Moon Pack - The Alpha Triplets
FantasyIch hatte schon immer ein Fabel für Märchen gehabt. Egal ob die düsteren von den Gebrüdern Grimm oder die heiteren, von Walt Disney. Meine Mutter las mir an den langen Winterabenden früher sehr viel vor und mein absolutes Lieblings Märchen war Cind...