Kapitel 22

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Ella

Nachdem ich unglaublich wütend zurück in mein Zimmer gestapft war und mich für die Nacht fertig gemacht hatte lag, ich grummelnd in meinem weichen, kuscheligen Bett.

Wie angekündigt, hatte ich die Zimmertür verriegelt.

Doch ich konnte abermals nicht richtig einschlafen.

Meine Gedanken kreisten in Dauerschleife um Blake.

Warum war er so ein Arschloch?

Heute Morgen beim Frühstück, hatte ich das Gefühl, wir würden vielleicht endlich einen Weg finden besser miteinander auszukommen.

Wir hatten sogar zusammen gelacht.

Er brachte mich auch zur Schule. Was einerseits ja ganz nett gewesen wäre.

Wäre da nicht der Umstand, dass er mich dazu gezwungen hatte, mich mit einem Kuss auf die Wange zu bedanken.

Das ließ das zerbrechliche Kartenhaus meines Vertrauens zu ihm, aufs Neue einstürzen.

Und zu allem Überfluss, hatte er mich beim Abendessen auch noch vor seinen beiden Brüdern hingestellt, als wäre ich wie eine Schlampe, nach ihm schmachtend in sein Bett gestiegen!

Das brachte das Fass wirklich zum Überlaufen!

Er konnte mir in Zukunft sowas von gestohlen bleiben.

Und seine vorgegaukelte Liebeserklärung, konnte er sowieso vergessen. Meine Wölfin nörgelte bei dem Gedanken, doch ich schob sie bei Seite.

Nachdem ich mich endlos lange hin und her gewälzt hatte, schlief ich schließlich irgendwann vor Erschöpfung ein.

Gefühlt wenige Minuten später, klingelte der Wecker meines Handys und ich tastete schlaftrunken danach um es auszuschalten.

Fuuuuck.

Wann zum Teufel, würde ich endlich wieder richtig schlafen können?

Das war nun schon die vierte Nacht in Folge und langsam schlauchte mich der Schlafentzug.

Stöhnend rappelte ich mich auf und schlurfte schwerfällig ins Badezimmer. Für die schöne Natur vor meinem Fenster, hatte ich heute einfach kein Auge.

Beim Blick in den Spiegel erschrak ich beinahe. Ich sah einfach fürchterlich aus. Die lila Ringe unter meinen Augen stachen deutlich hervor.

Leise seufzte ich, bevor ich müde zu mir selbst sagte: „Tja, ich kenn dich zwar nicht. Aber ich wasche dich trotzdem..."

Das brachte mich ein klein wenig zum Schmunzeln. Wenigstens mein Humor, war mir geblieben.

Schlaftrunken wusch ich mir das Gesicht mit eiskaltem Wasser und putzte mir die Zähne. Danach fühlte ich mich zumindest ein wenig besser.

Um meinen Panda-Augen etwas entgegen zu wirken, beschloss ich es mit ein bisschen Make-up zu probieren. Also setzte ich mich kurzer Hand an meinem Schminktisch und versuchte mein Glück mit Concealer und einem Hauch Puder. So wie ich es bei der netten Dame im Beauty Salon gesehen hatte.

Es gelang mir aber leider nicht ansatzweise so gut wie ihr. Trotzdem freute ich mich darüber, dass auf jeden Fall eine kleine Verbesserung zu sehen war.

Nachdem ich meine Haare einigermaßen in Form gebracht hatte, ging ich zum Kleiderschrank und holte mein letztes alltagstaugliches Outfit von meinen Freundinnen heraus.

Es war ein weiches, figurbetontes, olivgrünes Strickpulloverkleid, dass mir bis zum Knie reichte. Dazu wählte ich hautfarbene Strumpfhosen, meine cognacfarbenen Stiefel mit dem hohen Schaft und den beigen Stulpen aus, die ich mittlerweile so liebte.

North Moon Pack - The Alpha TripletsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt