Kapitel 10

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Ella

Ich stand völlig unter Schock.

Aber wer würde das nicht? Gerade noch fragte ich mich warum mich Mona und Tara mit weit aufgerissenen Augen anstarrten.

Als ich plötzlich seinen wahnsinnig berauschenden Duft wahrnahm und von seiner Anwesenheit wusste, noch bevor er etwas sagen konnte. Mein Herz begann wie wild in meiner Brust zu schlagen und mir lief ein Schauer über den Rücken.

Als nächstes hörte ich ein leises kehliges knurren, direkt neben meinem Kopf. Spürte seinen warmen Atem meine Haut berühren, bevor er mir rau und kehlig ins Ohr flüsterte.

Meine Nackenhaare stellten sich auf, ich versteifte mich und eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper.

Die Wölfin in meinem Inneren eskalierte aufgeregt, aber ich war ihr krasses Gegenteil.

Vor Schock unfähig einen klaren Gedanken zu fassen, sah ich langsam über meine Schulter nach hinten, nur um sicher zu gehen, dass mein Verstand mir keinen Streich spielte.

Blake stand direkt hinter mir, sah umwerfend gut aus in seinem nachtblauen Smoking mit dem schwarzen Hemd und der schwarzen Krawatte. Seine dichten schwarzen Haare, wirkten wie immer unordentlich und hingen ihm lässig in die Stirn.

Doch das alles nahm ich gar nicht richtig wahr, denn seine Augen zogen mich in ihren Bann. Sie glänzten gefährlich und schwarz wie zwei kleine Obsidiane.

Nackte Angst überkam mich und ich erstarrte zur Salzsäule. War nicht mehr fähig mich zu bewegen.

Er hatte etwas Räuberisches, extrem gefährliches in seinem Blick. Seine Haltung war angespannt und sein Lächeln alles andere als freundlich.

Ich fühlte mich hypnotisiert, wie eine kleine Maus, die einer riesigen Cobra gegenübersaß und wusste, dass es gleich mit ihr zu Ende ging.

Diese eine, winzige Sekunde, fühlte sich für mich an wie eine ganze Ewigkeit.

Doch dann nahm ich aus den Augenwinkeln plötzlich eine undeutliche Bewegung wahr, die mich endlich aus Blakes Bann befreite. Aber sie war leider nicht rettender Natur, nein im Gegenteil.

Eine Sekunde später traten Ashton und Collin neben ihren Bruder, was meine Situation noch verschlimmerte. Beide trugen ebenfalls denselben nachtblauen Smoking mit dem schwarzen Hemd und sahen genauso umwerfend aus wie ihr Bruder.

Ashton legte Blake streng eine Hand auf die Schulter, woraufhin dieser sich etwas entspannte. Der beängstigende Ausdruck in seinen Augen verschwand und ich hatte das Gefühl, dass sie langsam wieder heller wurden.

Nur gedämpft nahm ich wahr, wie Collin den beiden Mädchen hinter mir eine charmante Entschuldigung auftischte.

Der Schock hatte mich wie in einen Nebel gepackt, aus dem ich alles nur schemenhaft erkennen konnte. Eine Art Selbstschutz meines Gehirns um mich davor zu schützen, meiner größten Angst ins Auge zu blicken.

Sie waren wie aus dem Nichts aufgetaucht.

Hatten mich völlig unvorbereitet überrascht. Mein Masterplan war ein Masterdesaster.

In der nächsten Sekunde durchfuhr mich ein Blitz, als Ashton mich sanft an der Hand nahm und wortlos hinter sich durch die Tür zog.

Ich war zu perplex von dem kribbelnden Gefühl das mich bei Ashtons Berührung durchströmte und zu benommen von dem Nebel in meinem Kopf, als dass mir überhaupt in den Sinn gekommen wäre mich zu sträuben.

Meine Körper funktionierte einfach auf Autopilot.

Collin und Blake folgten uns.

Meine Beine waren weich wie Pudding und ich hatte Mühe mit ihm in den hohen Schuhen Schritt zu halten. Als ich beinahe umknickte, taumelte und dabei unsanft gegen die Wand stieß, hielt Ashton inne und richtete mich wieder auf.

North Moon Pack - The Alpha TripletsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt