Kapitel 37 Teil 1

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Emily's Sicht

"Manchmal muss man sich selbst aushalten können, um neuen Halt zu finden." ~ © Brigitte Huber

Das eigene Leben hatte eine Menge guter als auch schlechter Eigenschaften parat. Es spielte nach seinen eigenen Regeln doch jede neue Entscheidung die einer selbst für sich traf konnte die Zukunft verändern. Desto mehr man sich unter Kontrolle hatte, umso größer war die Sicherheit dass die richtigen Entscheidungen getroffen wurden. Doch um sich, damit waren vorallem die Gefühle und Gedanken gemeint, unter Kontrolle zu halten bedeutete mehr als nur einen guten Arbeitsplatz somit auch das nötige Geld, bei sich zu haben. Denn sich selbst zu akzeptieren, sich selbst aushalten zu können von Körper bis Fuß, dies bedeutete Kontrolle. Kontrolle über die Situation zu haben indem man zwar die Wahrheit wusste doch sich im nächsten Moment sagte, dass es gut genug sei. Perfektionismus war schon immer die Schwäche der Menschheit gewesen. Perfekt zu sein bedeutete Macht, doch dem war nicht so. Sich selbst zu akzeptieren erforderte Disziplin, Zeit und eine Menge Energie um gegen die Gedanken anzukommen. Konnte einer dies mit all seinen Problemen unter Kontrolle halten, konnte dieser mit Erfolg zu sich haben, dass er Macht erlangt hatte. Macht über die eigene Situation, Macht über den eigenen Körper. Sich zu akzeptieren war dazu ein gewaltiger Schritt glücklich zu werden. Schließlich konnte man mit dem Schritt glücklich zu werden auch ein neues Leben beginnen. Doch bevor dies geschehen konnte, sollte der erste Schritt erledigt werden. Macht um seine eigene Persönlichkeit erlangen indem man sich selbst akzeptierte. Schaffte man dies, so wartete der nächste Schritt um glücklich zu werden nicht weit auf dich.

Brigitte Huber hatte recht mit ihren Worten. Vielleicht war es zufall, vielleicht auch nicht, dass ich mich ausgerechnet hier an ihre Worte erinnerte die ich einst gelesene hatte. Worte die mich immer verfolgt hatten damit ich endlich der Wahrheit ins Gesicht sah, jedoch immer vor ihnen geflohen war. Vor Angst noch tiefer ins dunkle zu fallen. Erst jetzt, in der Kalte, in der Dunkelheit welche mir das Gefühl gab dass es zu spät sei, hatte ich genug Kraft um der Wahrheit in die Augen zu sehen. Es hätten nicht die Worte gewesen sein sollen vor denen ich Angst gehabt haben sollte, sondern es hätten die Folgen sein sollen die ich verursacht hatte, in dem ich vor der Wahrheit geflohen war. Die unterdrückten Gefühle hatten mich zu dem gemacht wer ich war, bis ich mich selbst endgültig verloren hatte im Rausch der Drogen und dem Alokohol.

All die Monate war der Glaube der nach der Entzugsklinik vorhanden gewesen war, immer kleiner geworden. Der Glaube es zu schaffen gegen das Verlangen anzukommen, war durch zu wenig Lebenswillen abhanden gekommen und das war der Grund warum ich hier war. Umgeben von der Dunkelheit. Umgeben vom Tod, dachte ich.

Tod. Fühlte sich so der endgültige Tod an?

Bei dem Gedanken verstummte endgültig alles mit mir. Leise lauschte ich der Stille in dem dunklen Raum, nicht bereit auch nur ansatzweise über den letzten Gedanken zu grübeln. Das einzige was in diesen Sekunden zählte war Stille die sich wie Befreiung anfühlte. Als würde einer fliegen. Alleine in ein schwarzes Loch was entspannend auf einen wirkte. Angst war hier vergessen, Freiheit war das was zu spüren wae. Frei von allen Personen zu sein und wenigstens einmal für sich zu sein, dies war entspannend für mich.
Doch nichts hielt für ewig.

" I figured it out,i figured it out from black and white
seconds and hours
maybe they hide to take some time.", erfüllte eine leise Stimme die schwarze Kammer die mich umgab. Gefolgt von einer Wärme die sich um meine Hand Innenfläche ausbreitete. Wie gebannt, begann ich mich umzuschauen um die Personen zu finden der die Stimme gehörte. Nichts. Egal wie schnell ich mich drehte, wie sehr ich mich auf die Stimme fixierte, schwarz war die einzige Farbe die mir entgegen kam.

"I know how it goes
i know how it goes for wrong and right
silence and sound
did they ever hold each other tight like us? Did they ever fight like us?" Erneut. Erneut durchdrang die Stimme die Mauern der Dunkelheit.
Leise, klanghaft und helfend bei dem befreienden Gefühl, dennoch bewirkte die Stimme etwas. Etwas in mir. Bedrücktheit war es die an meinem Herzen zu spüren war. Wie ich dies behaupten konnte? Nun ja, jeder kennt es, eine Belastung die das Herz schwerer wirken ließ. Im ersten Augenblick schien alles okay, bis auf einmal ein rasches Stechen zu spüren war. Das Herz schwer liegend im Brustkorb, brachte ein mulmiges Gefühl mir sich. Ein letztes Mal die Person der die Stimme zuzuordnen war, mit eigenen Augen sehen war einer meiner Wünsche welcher sich bildete. Eines war nämlich schwierig hier, sich an Stimmen zu erinnern. Sich anzustrengen um sich zu erinnern gehörte dazu. Es war eine schmerzhafte Angelegenheit. Der Kopf fühlte sich dann an als würde dieser jn jeder Sekunde explodieren. Dass einzige was man deshalb für sich selbst tun konnte war warten. Warten und die Ereignisse die geschehen konnten auf sich zukommen lassen. Leider dauerte es. Die Zeit verging nur langsam, jedoch ging sie bei mir diesmal schneller vorüber, wenn ich der leisen ruhigen Stimme lauschte.

Don't forget who I am (Liam Payne FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt