Wilt thou be gone? It is not yet near day.
It was the nightingale, and not the lark,
That pierced the fearful hollow of thine ear.
Wie viele Drogen musste Willi genommen haben um so einen Schwachsinn zu schreiben?
Ich persönlich bin ja der Meinung er war ein Säufer in Strumpfhosen, der sich einbildete mit der Feder umgehen zu können. Denn welcher normale Mensch dachte sich schon so eine Geschichte aus? Entweder rauchten die Leute in Italien Gras oder es war üblich sich nach 10 Minuten die Liebe zu gestehen, auf fremde Balkons zu klettern, zu heiraten und sich dann mit irgendeinem Pflanzengift umzubringen. Ich an Shakespeares Stelle hätte noch eine Teenieschwangerschaft eingebaut, aber nein, Juliein musste ja die Dramaqueen spielen und sich selbst erstechen. Wirklich, war es so schwer sich dasselbe Zeug wie ihr Liebster zu besorgen? Damit hätte sie den Putzfrauen die Schweinerei ersparen können, aber so weit denkt Willi ja nicht mit.
"Romeo, Romeo, wherefore art thou, Romeo? Deny thy father, and refuse thy name."
Ich atmete tief durch und lehnte mich übers Treppengelände.
"MOLLY! Entweder du hältst endlich die Klappe oder du darfst die Nacht im Schrank schlafen!"
Meine Schwester hatte plötzlich, nach 14 Lebensjahren eine Schwäche für den Schultheaterclub entwickelt. Seit dem werde ich gezwungen mir 3 Mal am Tag verschiedene Versionen von Romeo&Julia anzusehen. Spätestens beim 36. Mal gab ich die Hoffnung auf dass sie doch jemals vom Balkon sprang.
Ich lief die Treppe herunter und versuchte nicht auf Elfie zutreten die auf der vorletzten Stufe lag und „Toter Mann" spielte. Gott sei dank konnte ich es ihr ausreden, heimlich den Ketchup aus dem Kühlschrank zu klauen.
Warum musste Mom uns überhaupt diese schrecklichen Namen geben?
Insgesamt klangen wir alle Drei wie die drittklassigen Nebenfiguren einer Seifenoper, die früher oder später mysteriöser weise starben oder ganz plötzlich umbesetzt wurden. Vor allem ich war wohl der perfekte Typ Mädchen für einen Star Wars Nerd, dessen Kriterien ich schon alleine mit meinem Namen erfüllen konnte.
Ich schüttelte den Kopf bei dem Gedanken im Hochzeitskleid auf einen Mann mit Darth Vader-Maske zuzuschreiten.
„Leia?"
Ich schreckte zusammen als meine Mutter am Türrahmen der Küche auftauchte. Sie trug eine knallbunte geblümte Schürze und ihre braunen Haare waren zu einem unordentlichen Knoten zusammengebunden.
„Bitte sag nicht dass du wieder deine Flower-Power-Phase hast. Mom! Wir haben darüber geredet, wenn du dich jünger fühlen willst dann schau meinetwegen Dirty Dancing oder tanz diesen Thrillertanz. Aber bitte.."
Etwas beleidigt sah sie an sich herunter und stoppte mich.
„Wir bekommen heute Besuch."
Stirnrunzelnd folgte ich ihr in die Küche und lugte in einen der Töpfe, aus dem ein verdächtiger Geruch kam.
Ich bin mir ziemlich sicher dass was auch immer da drinnen ist, an keinen natürlichen Tot gestorben ist. Ich schluckte das Würgegefühl herunter und zwang mich zu einem Lächeln.
„Riecht toll, Mum!"
Zufrieden lächelnd widmete sie sich den Kartoffeln, während ich heimlich jede Art von Gewürze in die Brühe kippte, damit wir keine Anklage wegen Vergiftung von unseren Gästen bekamen.
Ich setzte mich auf die Küchentheke und biss in eine Karotte, das wahrscheinlich Genießbarste was ich heute überhaupt noch zwischen die Zähne bekommen würde.
„Wer kommt den?" Sollte meine Tante und ihre komischen Kinder wieder bei uns auftauchen werde ich lieber gleich Windpocken vortäuschen.
„Dein Vater."
Die Karotte in meiner Hand rollte zu Boden. Seit meiner Heimkehr vor gut sieben Monaten hatte mein Vater sich nicht mehr blicken lassen. Gut, er rief wöchentlich an, aber ich hatte mich geweigert auch nur ein Wort mit ihm zu reden.
¨Was?¨
¨Er vermisst euch.¨
Das Messer in der Hand meiner Mutter fuhr beunruhigend fest in eines der Kartoffeln. In Gedanken sprach ich dem Gemüse mein Beileid aus.
Sie lud den Mann, der sie und seine Kinder für eine Blondine hat sitzen lassen, zu sich nach Hause ein? Was verdammt noch mal war mit meiner Mutter los?
¨Bitte Leia, tu mir den Gefallen und sei nett zu ihm!¨
Das sollte ich zu ihr sagen. Wer von uns beiden, misshandelte gerade das arme Gemüse? Andererseits hatte sie Recht. Zu gerne würde ich ihn auf jeder erdenklichen Sprache fertig machen.
¨Ich kann nichts versprechen.¨
Damit drückte ich ihr einen Kuss auf die Wange und lief die Treppe hoch, zu dem Zimmer meines Teenagemonsters. Sie ist vermutlich das erste lebende Klischee dass das Licht der Welt erblicken durfte. Ich war ja schon immer dafür gewesen sie als wissenschaftliches Experiment zu verkaufen.
An ihrer Zimmertür blieb ich stehen. Mein Hals wurde trocken und das Herz schlug schneller als die Flügel eines Kolibris.
Gedämpfte Musik drang durch das Holz und ich überlegte wieder umzudrehen.
Dennoch griff ich nach der Klinke und drückte sie vorsichtig nach unten.
So feige war ich auch wieder nicht.
Die Musik wurde lauter und ich versuchte den Schmerz zu unterdrücken. Damals als ich mit Koffer und Jetlag zum ersten Mal wieder an der Tür meiner Schwester klopfte, hätte ich es wissen müssen.
Meine Mutter hatte mich vorgewarnt das ihre Justin Bieber Phase vorbei war. Aber ich hätte nicht erwartet dass es schlimmer werden könnte.
Ich riss die Tür auf und versuchte zu ignorieren den Palast eines Fangirls betreten zu haben.
Als ob die Stimmen um mich herum nicht schlimm genug wären, starrten mich von allen Seiten her 5 Augenpaare an, und ich fühlte mich wie in einer Freakshow.
¨Was willst du?¨
Ich hob den Blick und sah aufs Bett, in dem meine Schwester auf dem Bauch lag und die Bilder einer Zeitschrift angaffte.
Meine eigene Schwester!
Einer von denen!
Ich konnte von Glück reden dass wir in einer Kleinstadt wohnten, die bekannt dafür war ein Funkloch zu sein. Die meisten Nachrichten kamen hier erst Tage später an und manche gar nicht. Das war vielleicht etwas unpraktisch, falls ein Meteor auf die Erde rasen sollte, aber dafür war mein kleines Geheimnis sicher.
In London würden mich die Menschen erkennen, hier dagegen war ich nur die älteste Tochter der Kennedys. Meine Schwester wusste also nichts. Sie wusste nicht dass ich die Jungs an ihrer Wand besser kannte als so manch anderer. Sie wusste nicht das sie ein großer Grund waren warum ich wortwörtlich die Fliege gemacht habe. Und das war gut so. Sie einzuweihen wäre reiner Selbstmord.
Ich versuchte mich wieder zu fassen.
¨Dad kommt.¨
Sie nickte nur und widmete sich wieder ihrer Zeitung. Da stimmt doch etwas nicht. Entgeistert nahm ich ihr die Zeitschrift weg.
¨Hey, gib her!¨
Ich ließ die Zeitung auf den Boden fallen.
¨Du wusstest davon! Du wusstest das Dad kommt!¨
Ich bekam das Gefühl das die Musik immer lauter wurde, oder sich zumindest wie ein Blutekel in meinem Kopf festklebte. Wütend drehte ich an ihrer Stereoanlage herum.
¨Mum wusste dass du so austicken würdest.¨
Wäre es sehr schlimm seine eigene Schwester an einen Menschenhändler zu verkaufen?
Wütend schlug ich die Tür hinter mir zu und hörte meine Schwester fluchen.
¨Du Kuh! Du hast meinen Niall auf dem Gewissen!¨
Ich stockte und versuchte nicht an dem Kloß in meinem Hals zu ersticken.
Ihr Niall? Diese ganze dein Niall, mein Niall-Sache lag wohl in der Familie.
¨Jetzt ist er ganz zerknittert!¨
Ich verkniff mir ein abfälliges Kommentar und lief in mein Zimmer. Selbst ein Friedhofbesuch war lustiger als eine Unterhaltung mit meiner Schwester in ihrem Zimmer führen zu müssen.
Vorsichtig griff ich in einen kleinen Spalt zwischen Nachschränkchen und Bett und zog einen Stapel Fotos heraus. Es war lächerlich sie wie Kronjuwelen zu verstecken. Aber meine Schwester hätte mir den Hals wie ein Suppenhuhn umgedreht, wenn sie auch nur eines der Fotos zu Gesicht bekam.
Sieben Monate war es schon her, seit ich von meiner eigenen Geburtstagsparty abgehauen bin. Zur Krönung des Tages musste ich 9 Stunden neben einen kleinen dicken Jungen sitzen, der bei jeder meiner Bewegungen zusammenzuckte, wie ein Fisch auf dem Schneidbrett und dass nur weil er dank mir seine erste Make up-Erfahrung gemacht hatte.
Als ob dass nicht schlimm genug wäre, hatte ich noch eine geschockte Mutter vor mir, der ich irgendwie erklären musste warum ich nachts um 4 mit angeschwollenen Augen vor ihrer Tür stand.
Aber nicht nur meine Tränendrüsen hatten sich in meiner Zeit in London entwickelt, auch meine Lügfähigkeiten wurden erstaunlich glaubhaft.
Sie kaufte mir die Ich-hatte-schreckliches-Heimweh-Nummer ab und seit dem kam ich wieder in meinen Lebensrhythmus, den ich 17 Jahre lang eingehalten habe.
Ich strich mit dem Daumen kurz über ein bestimmtes Bild und stopfte die Fotos wieder in ihr Versteck.
Sieben Monate.
Sieben Monate an denen ich kein Sterbenswörtchen von ihnen gehört habe.
Gut, ich wusste dass sie am Leben waren. Ansonsten hätte ich meine Schwester schon längst mit verheulten Augen und einer Klinge in der Hand gesehen. Ich denke bei unseren Genen ist irgendwas schief gelaufen. Während ich mir früher nicht mal mit Gewalt eine Träne verdrücken konnte, heulte meine Schwester schon los wenn sie ihr Lieblingslied im Radio verpasste.
Ich bezweifle dass sie überhaupt versucht haben mich ausfindig zu machen. Gut, ich hatte nicht mal erwähnt in welchem Teil Kanadas ich lebte, aber sie sind internationale Stars! Wenn sie es richtig wollten könnten sie selbst ihren benutzten Kaugummi ausfindig machen. Aber mir konnte es Recht sein. Dank dem Einsatz ihres Management wurden den Zeitschriften verboten mein Gesicht zu drucken. Nicht das damit dass Trubel um das mysteriöse One Direction-Girl vorbei wäre. Aber zumindest musste ich so nur noch in mein verpixeltes Gesicht sehen und nicht jedes Mal wenn ich eine Zeitschrift aufschlage eine halbe Herzattacke bekommen.
Sie hatten mich genau so aus ihrem Leben gestrichen, wie ich sie.
Mit grimmiger Miene und angewinkelten Beinen saß ich auf der Couch und sah zu wie meine Mom angespannt von der Küche und dem Esstisch hin und her rannte.
Ich nahm mir fest vor uns später heimlich eine Pizza zu bestellen. Nach dem Geruch in der Küche, war ich mir ziemlich sicher dass jemand heute ins Gras beißen würde.
Aber dafür konnte ich meine Mutter nicht verurteilen. Seit mein Vater wie ein feiger Hund den Schwanz eingezogen hat, musste sie alles alleine machen. Und dass als Frau die schon bei einer Stromsparglühbirne an ihre Grenzen kam. Ganz zu Schweigen von dem Theater als Elfie einen neuen Kleiderschrank bekam. Obwohl ich größtenteils Ikea die Schuld gab. Verzeihung dass man als Kanadier nicht in der Lage ist Schwedische, Chinesische oder Koreanische Bedienungsanleitungen zu lesen.
Die Türklingel riss mich aus den Gedanken. Meine Mutter warf mir von der Küche aus einen flehenden Blick zu.
¨Ist ja gut! Ich geh schon.¨
Doch an der Haustür angekommen blieb ich dann doch stehen. War ich breit meinem Vater nach über einem Jahr wieder in die Augen zu sehen? Vielleicht klang das alles andere als heilig, immerhin sollte man ja nach Gottes Regeln her Vater und Mutter ehren, aber ich wollte diesem Mann einfach nur vor die Füße spucken, wenn ich ihn schon nicht in eine spezielle Stelle treten durfte.
Dennoch war er ja noch mein Dad. Mein durchgeknallter Vater der mit meiner verpeilten Mutter eine Art Dreamteam gebildet haben.
Aber auch der Mann dem ich es zu verdanken hatte, dass ich nicht einfach weiterhin ein entspanntes Leben als Eizelle führen konnte.
Ich öffnete die Tür und atmete tief durch.
¨Leia!¨
Unverwandt starrte ich den Mann an der Haustürschwelle an. An seinem Kinn sah man die Andeutung eines Drei Tage Bartes und die mir bekannten braunen Augen waren von kleinen Sorgenfalten umrandet, die noch vor einem Jahr nicht da waren.
¨Du bist so erwachsen geworden...¨
Dennoch würdigte ich ihm keines Blickes mehr, sondern wanderte mit den Augen auf junge Frau an seiner Seite.
Trotz der bunten Wollmütze konnte ich ihre nudelblonden Haare erkennen. Die grauen Augen waren von dunklen Kajal umrandet und auf ihren Lippen lag ein unbehagliches Lächeln. Ich kannte sie. Es dauerte keine Sekunden als ich wieder in Gedanken im Park war und das Bild von den Beiden in tausende Einzelteile zerriss.
Ich hob meinen Blick erst dann von ihr, als mein Vater seine Arme ausbreitete und ich instinktartig einige Schritte zurück wich.
Man sah ihm an das meine kalte Reaktion ihn aus dem Konzept brachte. Er glaubt doch nicht wirklich dass ich mich ihm um den Hals werfe?
Elfie tauchte an meinem linken Bein auf und starrte die 2 neugierig an.
¨Daddy!¨
Bevor ich sie zurückhalten konnte klammerte sie sich an sein Knie. Für sie musste das Jahr ohne Dad wie eine Qual gewesen sein. Elfie war von Natur aus ein besserer Mensch als ich. Sie konnte verzeihen, während ich verbissen an der Vergangenheit hing. Dennoch war ihr Verhalten einfach nur naiv, selbst für eine 5 Jährige.
Mit einer Hand hielt ich immer noch den Türknauf und dachte darüber nach ihnen die Tür vor der Nase zuzuschlagen.
Wie sollte man sonst reagieren wenn der eigene Vater in Begleitung seiner Affäre zum Abendessen vorbei kommt.
Sollte ich die Frau vielleicht noch umarmen und abknutschen dafür dass meine Mutter sich täglich in den Schlaf weinte und ich so was wie der Familienvater werden musste. Wirklich, es ist ein Wunder dass ich nicht so sehr in die Rolle gezwungen werde, dass ich anfing mich zu rasieren.
So gesehen ist sie Schuld falls ich langen psychischen Schaden davon erhalte und in wenigen Jahren von einer Leia zu einem Leo werde.
¨Das ist Courtney.¨
Schön, jetzt hat die Ehezerstörerin auch noch einen Namen. Aber es soll ja auch Menschen geben die ihrem Staubsauger Namen geben.
Spätestens als mein Vater seiner Angebeteten aus dem Mantel half wusste ich dass dieser Abend eine Herausforderung für mich werden würde.
Fast schon barbarisch durchstocherte ich mein Gemüse. Diese Stille war nicht zum Aushalten. Alle aßen brav aus ihrem Teller und vermieden sich anzusehen. Nur Mom schien das kühle Klima hier irgendwie zum schmelzen bringen zu wollen. Obwohl ich an ihrer Stelle meinem Vater und seiner Freundin längst die Suppenterrine über den Kopf geschüttet hätte.
¨Wie war London Bärchen?¨
Sein Bärchen hätte er sich sparen können. Ich knirschte mit den Zähnen.
¨Schön. Ich hatte viel Spaß und du anscheinen auch.¨
Blondie verschluckte sich an ihrem Wasser und Mum verpasste mir unterm Tisch einen Fußtritt.
Nach weiteren Minuten Schweigen meldete sich Dad wieder zu Wort.
¨Ihr fragt euch sicher warum ich...wir hier sind.¨
Oh mein Gott! Wenn er jetzt sagt dass ich wieder Schwester werde, kann er sich schon mal bereit machen dass mein Gemüse gleich auf seiner Stirn landen würde.
„Ihr fehlt mir alle wirklich sehr. Waterloo ist wirklich ein toller Ort. Wir haben dort eine Immobilie gekauft. Die Leute sind freundlich und ich habe mich schon erkundigt. Es ist nicht weit von Toronto entfernt.Dort gibt es ein fantastisches College, Einkaufszentrum und Courtney kennt dort die Inhaberin eines Tanzstudios und…"
Ich ließ die Gabel sinken, starrte meinen Vater an und versuchte die Gedanken zuordnen, die mir in den Kopf schossen. Was zum Teufel wollte er damit andeuten? Doch bevor ich den Mund aufmachen konnte, übernahm meine Mutter das Wort.
„Wovon redest du Jason?"
„Ich bin es leid von euch getrennt zu sein."
Die freundliche Maske meiner Mutter drohte zu zerbröseln. Ein sehr seltener Moment der mich jedes Mal davon überzeugte dass ich doch nicht adoptiert wurde.
Ihr Kiefer spannte sich an und ihre linke Hand wanderte über Elfies Rücken, die verwundert zwischen Mom und Dad hin und her sah.
„Du kannst sie mir nicht wegnehmen Jason!"
„ Sie sind ebenso meine Kinder!"
Er sprach ruhig aber ich erkannte den Ernst hinter seiner Stimme.
„Das ist dir aber früh eingefallen! Wo war ihr Vater denn als sie ihn gebraucht haben?"
„Ich habe versucht etwas aufzubauen um ihnen was bieten zu können!"
„Du glaubst doch nicht etwa…."
„HALTET BEIDE DIE KLAPPE!"
Ich sprang auf und funkelte meine Eltern wütend an. Das dabei die Sauce auf Blondies strahlendweiße Bluse spritzte bekam ich nicht mit.
¨Oh Verzeihung für die Unterbrechung soll ich vielleicht noch schnell zum Kiosk rennen und euch Granaten besorgen? Wir sind keine Möbelstücke die ihr untereinander aufteilen könnt!¨
Hilfesuchend sah ich zu Molly und Elfie, die beide betretende Gesichter machten und es vermieden mich anzusehen. Eins ist klar, Politiker werde ich nicht! Wenn ich nicht mal meine ach so lieben Schwestern überzeugen konnte, würde mich wohl die ganze Bevölkerung mit Tomaten bewerfen.
Kochend vor Wut stieß ich meinen Stuhl zur Seite, der wie in diesen Filmen mit einem lauten Knall auf den Boden landete und stapfte aus dem Raum.
Ich tat das was ich in Stresssituationen immer tat. Duschen.
Kaum prasselte das kühle Wasser auf meine Haut konnte ich wieder klar denken.
Hatte er nicht schon genug mit der Erziehung seiner neuen Freundin zu tun? Nein, jetzt musste er uns auch noch da reinziehen. Nie hätte ich gedacht dass ich jemals so einen Hass auf den Mann haben könnte der mich gezeugt hatte.
Ich weiß nicht wie lange ich schon da stand und das Wasser auf meinen Körper klatschen ließ. Doch als ich wieder vollständig angezogen nach unten kam war unser Besuch bereits verschwunden. Mom saß alleine am Esstisch und schien auf mich gewartet zu haben. So wie sie dasaß erinnerte mich das ganze an eine Anhörung bei der Polizei.
Schweigend setzte ich mich ihr gegenüber und spielte mit dem Lack auf meinen Fingernägeln.
¨Wir haben uns mit deinem Vater geeinigt.¨
Ich sah auf und bemerkte dass ihre Augen leicht angeschwollen waren.
¨Elfie und Molly sind auch einverstanden.¨
Misstrauisch hob ich die Augenbrauen. ¨Mit was einverstanden?¨
¨Ihr werdet ein paar Wochen bei euren Vater verbringen.¨
Sie sprach im typischen Keine-Wiederworte-junge-Dame-Ton, was mich noch rasender machte.
¨Nein! Ich bin volljährig! Du kannst nicht von mir verlangen dass ich zu diesem...Typ und seiner kleinen großbussigen Playboy-Tante ziehe! Mom! Sie ist kaum älter als ich!¨ Mit großbussig hab ich vielleicht übertrieben, aber für mich entsprach sie dass perfekte Ebenbild einer dümmlichen kleinen Puppe.
¨Du wohnst immer noch in meinem Haus Leia! Wenn deine Schwestern gehen, dann gehst du auch!¨
¨Nach 18 Jahren wirst du plötzlich demokratisch?! Ich gehe nicht! Du kannst mich auch meinetwegen rausschmeißen!¨
Ich war wieder aufgesprungen und krallte meine Fingernägel an die Tischkante. Molly war vielleicht ein leicht beeindruckender Teenager der bei dem Wort Großstadt einen Tunnelblick bekam, aber Elfie mit ihren 5 Jahren zu dieser Hexe zu schicken, war in meinen Augen einfach nur herzlos.
„Ich hab mich geirrt. DU bist kein Stück besser als Dad!¨
Tränen sammelten sich in ihren Augen und ich hörte wie sie krampfhaft versuchte zu schlucken.
¨Ich bin auch nur ein Mensch Leia! Ich habe es auch verdient mein Leben zu leben!¨
Mir war von Anfang an klar, dass das Zusammentreffen meiner Eltern nicht gut enden würde. Aber dass Mom plötzlich so reagierte, fühlte sich an wie eine Ohrfeige.
Sie wollte so werden wie Dad. Sie wollte neu anfangen und wir standen ihr dabei nur im Weg.
Mit starrem Blick löste ich meine Finger von der Tischkante und drehte mich um.
Ich fühlte mich wie ein abgelaufener Jogurt. Unbrauchbar und Platz-wegnehmend.
Und da hätten wie mal wieder den Beweis. Liebe ist ein Arschloch.
Fehlte nur noch dass meine Mutter einen asozialen Möchtegernrocker kennen lernt und unsere kunterbunte Patchworkfamilie wäre perfekt. Eine bessere Reality-show gäbe es gar nicht. Dann dürften die Kardashians einpacken.
Das Leben wollte mich mal wieder kotzend am Boden sehen. Aber ich wäre nicht Leia Kennedy wenn ich nicht noch ein Ass im Ärmel hätte.
Eins war klar, kein massiver Atomkrieg würde mich je nach Waterlulu-Dings bringen.
Solche Lebensabschnitte verlangen schwere Maßnahmen. Auch wenn ich damit rechnen muss als stinkender, krimineller, heruntergekommener Penner enden zu müssen.
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War,trouble, suicide or just call it Love
Fanfiction(Fortsetzung von Live,laugh but please dont love me) Schmetterlinge die mit deinen Organen Kickboxen üben, Herzklopfen und ein dümmliches Grinsen im Gesicht, das einen wie ein Einhorn mit Zahnschmerzen aussehen lässt. Für Leia klingt das wie ein Tod...