Als ich das Erdmännchen einer Fleischbeschauung wurde

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Kapitel ist extra lang, nur für euch. <3  Das letzte Kapitel hatte 67 votes o_o OMFG!!

Eigentlich hass ich so was, also verzeiht mir, aber ich werde das neue Kapitel vermutlich erst bei 70 Votes reinstellen. (Solange das nicht zu lange dauert :D)

Hoffe es gefällt euch

Mit starrem Blick ließ ich meinen Kopf vom Bett herunterbaumeln und wartete darauf dass sich das Blut in meinem Schädel sammelte.
Ich weiß nicht genau wie lange ich schon hier liege, mit Kopfhörern und umringt von dutzenden Fotos.
Aber sich das Blut in den Kopf pumpen zu lassen, war eine bessere Lösung, als meine vorige Idee.
Einen auf tollwütiges Mammut zu machen und die gesamte Einrichtung zu Kleinholz zu verarbeiten, habe ich den Jungs zur Liebe sein gelassen.
 Seid gefühlten Jahrzehnten hörte ich P!nks letztes Album, und fühlte jedes Mal eine Art Befreiung wenn Wörter wie Shit, Fuck und Männerfeindliche Ausdrücke auftauchten.
Vielleicht wäre genau das meine Berufung?
Jeweils 3 Minuten Schimpfwörter versteckt in einem Ohrwurm trällern. Andererseits hatte ich nicht gerade die Stimme eines Engels, so dass es Kritiker umso leichter fallen würde, mich in der Luft zu zerfetzen.
Meine Miene verfinsterte sich, als ich an die Hip Hop-Leia dachte, die mit Windelhosen und bauchfreien Tops einen auf Gangster machte.
Ich griff wieder nach meinem Handy und starrte rückwärts auf den Bildschirm, wo ich, in 10 Sekunden Abschnitten, jeweils auf 28 Sprachen von Menschen beleidigt werde, die Namen wie Horanswhore, HarrysBitch, FutureMsPayne haben.
Jetzt da sie noch mehr Material haben, sollte ich mich nicht wundern, dass ich Massen an Kreationen von Monsterbildern bekomme. Wie meinen Kopf auf einen Schweinekörper oder eine Leia mit einer Überdosis Männerhormonen und mehrere Beweise dass ich angeblich als ein Leo geboren wurde.
Trotz Kopfhörern spürte ich wie meine Zimmertür geöffnet wurde und aus Reflex und aufgestauter Wut, warf ich mein Telefon Richtung Tür, ohne auch nur meinen Kopf von der Matratze zu heben.
Doch statt des erwarteten Aufpralls, hörte ich nichts als Schweigen.
Das bedeutete entweder dass ich den Besucher getroffen habe und ihm vor Schmerz die Spucke weggeblieben ist, oder aber ich hätte den Verstand verloren und mein Handy ist in einem schwarzen Loch verschwunden, dass sich mein krankes Hirn gerade ausdenkt.
Ja, die einzigartige Leia Kennedy verliert nicht nur den Verstand, sie hatte ebenso einen unbeschreiblichen Hass auf die Welt.
„Um ein Haar hättest du mir ein blaues Auge verpasst."
Aus irgendeinem Grund, spürte ich Genugtuung. Das bedeutete dass sie alte, ein klein wenig hasserfüllte Leia, immer noch irgendwo zwischen dieser verheulten Dramaqueen steckte, zu der ich leider Gottes mutiere.
Oh ja, ich hatte es satt, den Menschen im Spiegel zu sehen, zu dem mich dieses deprimierend nasse und hochmütige England gemacht hatte.
„Was willst du Kobold?"
Sein Schweigen war Genugtuung für mich.
„Warum so bissig?"
Ohne meine Augen von der Decke zu nehmen atmete ich genervt aus.
So was war nicht bissig. Hätte ich ihn  tollwütiger grüner Zwerg mit Alkoholfahne genannt, der am besten den nächsten Regenbogen Richtung Hölle nehmen soll, dann wäre es bissig.
„Du hast nie erzählt was sie dir alles twittern."
Fassungslos richtete ich mich auf und funkelte ihn an.
„Nur weil mein Handy dir fast den Schädel eingeschlagen hat, gibt es dir nicht die Erlaubnis darin herumzuschnüffeln!"
Statt von meinem Tonfall zurückzuweichen, kam er lächelnd auf das Bett zu und legte mein Handy neben mich.
„Liegst du deswegen hier schon seit drei Stunden?"
Ich ließ weiterhin meine Augen sprechen, was bei ihm aber keinerlei Wirkung zeigte.
Ich wollte ihm nicht zeigen dass er Recht hatte. Mein Telefon war wirklich Schuld daran warum ich am liebsten eine Atombombe auf dessen Erfinder schießen möchte.
Aber nicht weil mich pubertierende und pickelüberzogene Gören mit Schimpfwörtern zutexten. Schuld war eine Frau, die ich mit Kinderschändern und allen Massenmördern der Weltgeschichte in eine Gaskammer schließen möchte.
Ja, ich hätte nie erwartet ausgerechnet von meinem gleichaltrigen Stiefmütterchen höchstpersönlich eine Sms zu bekommen.
Sie war kurz, aber wirksam genug um mich endgültig runter zu machen.
Ein Schnipsen vor meiner Nase ließ mich zusammenzucken. Ich musste wohl ziemlich leblos ausgesehen haben, den besorgten Blicken von Niall nachzuurteilen.
Er setzte sich neben mich und sah auf seine Hände.
So eine Pose machen meist nur Männer die ihre Frau betrogen haben, oder das gesamte Ersparte im Casino verspielt haben.
Umso weniger Sinn ergab es für mich. Wir waren weder ein Paar noch war er mir irgendetwas verpflichtet.
„Hast du Samstag was vor?"
War das ein Scherz? Ich verbrachte sieben Tage die Woche auf ihrer Couch und bin bereits in der Lage jeden Werbespot nachzusprechen. Den Spruch in der Waschmaschinenwerbung hatte ich schon besser drauf als die Schauspielerin.
Aber die Art wie er fragte löste eine Gänsehaut in mir aus. Es klang sehr nach einem Date.
Moment!
Nein, es ist sicher nicht als Date gemeint. Vielleicht muss er auf eine Beerdigung oder braucht eine Begleitung um irgendwelches Zeug zu besorgen. Ich merkte selbst wie lächerlich es klang dass Ganze schön zu reden.
„Was ist Samstag?"
Er sah immer noch nicht hoch und langsam machte ich mir Sorgen. Ein Teil in mir besteht darauf ihn sofort aus dem Zimmer zu ekeln. Der andere Teil möchte ihn am liebsten ohrfeigen, damit er mich ansah und ich dieses schreckliche Gefühl von Schuld loswurde.
„Nichts Besonderes. Mein Bruder heiratet nur und es kommt bescheuert rüber alleine dahinzugehen."
Ok es war doch schlimmer als ein Date!
Ruhig bleiben Leia!
Na und? Dann will dein ehemaliger Fastfreund mit dir zu der Hochzeit seines Bruders gehen.
 Was ist schon dabei?
 In Wahrheit stand ich kurz vor einem Epileptischen Anfall. Ich mit Niall Horan in einer Kirche, umringt von allen Großcousinen, Tanten, Onkeln. Um die Hundert Menschen, denen irische Namen ich mir vermutlich eh nicht merken konnte, und ich als ein namenloses Nichts mitten drin. Ich spürte schon jetzt sie Augen der Tanten auf mir, die mich entweder als Fettklösschen ohne Geschmack oder als arrogantes Knochengerüst abstempelten.
 „Ni…du weißt was ich von Liebe halte. Dasselbe gilt für Hochzeiten. Im schlimmsten Fall lösen sie in mir Selbstmordgedanken gefolgt von Würgereiz aus!"
Obwohl ich das ziemlich ernst meinte breitete sich ein amüsiertes Grinsen auf Nialls Lippen aus.
„Ich zwinge dich ja nicht. Du würdest mir nur ersparen stundenlang Gespräche mit Verwandten führen zu müssen.¨
Er fixierte mein Gesicht und seine Augen hatten einen bittenden Ausdruck. Das Blau dass nur mein Niall haben konnte. Dennoch verzog ich bei dem Gedanken eine Hochzeitbegleitung zu spielen das Gesicht. Niall reagierte ohne Worte, nur seine Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund. Wenn er denkt er könnte mich mit seinem elenden Hundeblick überreden mich freiwillig zum Affen zu machen, dann hatte er sich aber so was von geschnitten.

War,trouble, suicide or just call it LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt