Wie ein überdimensionaler Staubsauger Leben rettete

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Freut mich dass ihr nicht allzu geschockt seid  Nicht alle scheinen begeistert zu sein, aber wie gesagt, es ist meine Story :D

Verdammt :o Ich kanns kaum glauben dass wir die 80 Votes pro Kapitel geknackt haben!!! :O  Und genau 150 Fans O_o Ich fühl mich wie ein kleiner Promi xD

Sooooo das neue Ziel ist 90 Votes und 40 Kommis :)

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Da war ich also.
Auf einem unbequemen Stuhl ohne Polster.
Vor mir ein Stapel Magazine voller strahlender Frauen, die eindeutig mit Photoshop bearbeitet wurden, und ihre Babys auf dem Arm tragen, als wären sie das neue It-Accessorize der Session. Das Ganze wurde noch mit dem unerträglich lautem Ticken einer Uhr umrandet.
Kurz gesagt, ich saß im Wartezimmer der Hölle.
Ich bin gewissermaßen in die Enge getrieben worden. Links neben mir eine Frau mit Wassermelonenbauch, den sie als Ablagerungsfläche für ihr Buch benutzte. Und rechts neben mir ebenfalls eine Hochschwangere die sich gerade allen Ernstes die Nägel lackierte. Neben denen wirkte ich wie ein ausgehungertes Topmodel.
Nervös blickte ich durch den Raum und blieb an einer Glasschüssel mit Traubenzuckerlollis hängen.
Da Zucker mir gerade wirklich gut tun würde, griff ich mir eines. Doch ein kurzer Blick auf die Verpackung reichte um feuerrot zu werden. Welcher Freak kam auf die Idee Kondome in Frauenarztwartezimmern zu verteilen?
Vor allem das Kondome neuerdings wie Traubenzuckerlolis verpackt werden, war mir neu.
Erdbeergeschmack.Wie...originell?
Peinlich berührt ließ ich das Ding in meiner Handtasche verschwinden und hoffte dass meine Sitznachbarn nichts mitbekommen haben.
"Miss Kennedy?"
Ich schreckte kurz zusammen als die Arzthelferin am Türrahmen stand und mich überfreundlich anlächelte. Müsste ihr nicht der Mund weh tun? Ich meine 8 Stunden lang ununterbrochen zu lächeln, wie eine Psychokillerin die im Kopf plant uns alle in die Luft zu jagen, muss doch anstrengend sein!
Ich folgte ihr in das Arztzimmer. Ich hasse Frauenärzte.
Allein dieser Behandlungsstuhl löste in mir eine Gänsehaut aus.
 Ich glaube es gibt keine Frau die Freudensprünge macht, wenn sie diesen Stuhl sieht. Ich fahre immer automatisch meine Krallen aus und muss versuchen nicht versehentlich jeden anzufauchen der mir in diesem Raum zu nahe kommt.
 Das erste Mal als meine Mutter mich mit zu ihrem Frauenarzt geschleppt hat, stand ich kurz davor wegen Handgreiflichkeiten aus der Praxis geschmissen zu werden.
 Das ist auch der Grund warum ich hier unbedingt von einer Frau behandelt werden wollte. Mit Schweißperlen auf der Stirn starrte ich auf die Tür und wartete auf meine Ärztin. Insgeheim plante ich im schlimmsten Fall eine Flucht aus dem Fenster.
Eine mittelalte Dame mit kurzen blonden Haaren betrat den Raum und stellte sich als Dr. Hunter vor. Nachdem sie sich an ihren Schreibtisch sinken ließ und mich eine gefühlte Ewigkeit musterte, wobei ich mir vorkam wie eine bedrohte Tierart kurz vor der Abschlachtung, blätterte sie in meiner Akte.
"Wie ich hörte haben sie ihre Entscheidung getroffen und sich auch mit den Risiken vertraut gemacht?"
Ich nickte still.
Es war schon schwer genug hier her zu kommen, ohne eine misstrauische Eleanor, die denkt ich hätte einen Zahnarzttermin. Jetzt fängt auch noch dieser Arzt an mir Fragen zu stellen. Je weniger Konversation umso besser. Von mir auch könnten wir das Ganze auch ohne Augenkontakt durchziehen. Ich lese einfach die Tageszeitung, während sie mich vor Gummibundhosen rettet.
"Gut, dann machen sie sich unten rum frei. Gleich bekommen sie eine Narkose und wir können loslegen."
Beim Wort Narkose zögerte ich plötzlich.
Ich mag keine Narkosen.
Das bedeutet immer dass ich nichts mehr mitbekomme. Also könnte sie mir dann theoretisch meinen eigenen Finger in die Nase stecken, ohne das ich es merke.
Mucksmäuschenstill ließ ich mich auf dem Horrorstuhl sinken und starrte auf die Decke. Das waren die letzten Minuten mit der Erbse im Bauch.
Dr. Hunter rollte einen komischen Kasten zu mir, aus dem ein dünner, langer Schlauch herausschaute.
"Ähm...was ist das?"
"Das ist das Gerät mit dem wir ihren Embryo heraussaugen werden."
Fassungslos starrte ich auf den überdimensionalen Staubsauger. In wenigen Minuten wird dieses Ding die Erbse in mir in Stücke reißen und in sich saugen. Wer weiß wie viele Mini-Erbsenleichen bereits im Inneren dieses Monstrum liegen? Mein Magen drehte sich wortwörtlich und ich stand kurz davor mein Frühstück auf Dr. Hunters strahlend weißes Hemd zu reiern.

War,trouble, suicide or just call it LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt