Kapitel 9

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Gideons Sicht
Gwen hatte ihren Kopf auf meine Brust gelegt und ihr Atem ging gleichmässig. Ich hatte meine Arme beschützend um sie gelegt. Es fühlte sich verdammt gut an. Als Leslie mir geschrieben hat, dass Gwen krank war habe ich mir sofort Sorgen gemacht. Ich habe Leslie zurückgeschrieben und gefragt, ob sich Gwen echt freuen würde, wenn ich vorbei gehen würde. Leslie bejahte und so machte ich mich auf den Weg. Und nun war ich hier und seit Dad gestorben ist, das erste Mal wieder so richtig glücklich. Ich schloss meine Arme fester um sie und roch an ihrem Haar, als die Tür aufging. Grace stand in der Tür: „Gideon, du bist noch hier? Wie geht es Gwen?" „Ich denke etwas besser", antwortete ich und warf Gwen einen zärtlichen Blick zu. „Wenn du willst, kannst du über Nacht hier bleiben, aber stellt ja nichts dummes an. Und denk daran, morgen ist Montag", sagte Grace zu mir und ich nickte dankbar. Grace verliess das Zimmer wieder. Ich dachte noch eine Weile nach, bis ich einschlief. Gwen stand auf und ich erwachte. Sie rannte ins Bad und ich wusste, dass ihr wieder übel war. Ich nahm mir vor, ihr etwas gegen die Übelkeit zu holen, weil ich es nicht ertragen konnte, sie leiden zu sehen. Als sie zurückkam schloss ich sie in meine Arme. „Wie geht es dir?", fragte ich sie besorgt. „Na ja, mir ist ein wenig übel, aber es geht. Ich geh heute normal in die Schule" „Bist du sicher dass es geht?", hakte ich nach. Sie nickte und sagte: „Wenn du willst, kannst du jetzt ins Bad gehen, ich war schon duschen. Ich seufzte, weil sie unbedingt in die Schule wollte. Schliesslich ging ich ins Bad.

Gwendolyns Sicht
Als ich erwachte, lag ich dicht an Gideon gekuschelt da. Ich musste unwillkürlich an sein Liebesgeständnis von gestern denken. Ich konnte es nicht glauben, dass ich ihn als Freund hatte. Von der plötzlichen Übelkeit wurde ich wieder zurück in die Realität geholt. Ich stand auf und stürmte ins Bad und übergab mich. Sollte ich heute in die Schule gehen? Ich beschloss ja, da ich Leslie viel zu erzählen hatte. Also duschte ich mich noch, zog mich wieder an und ging zurück ins Zimmer, wo mich Gideon sofort in seine Arme schloss und sich nach meinem Befinden erkundigte. Als ich ihm sagte, dass ich in die Schule wollte, hakte er besorgt nach, ob es wirklich gehe. Das war so süss von ihm. Mit einem besorgten Blick verschwand er im Bad. Ich setzte mich wieder auf mein Bett in meinen Kissenberg. Das Kissen, auf welchem Gideon seinen Kopf hatte, roch wunderbar nach ihm. „Bist du dir wirklich sicher, dass du in die Schule willst?", ich habe gar nicht gemerkt, dass Gideon wieder in meinem Zimmer stand. Ich nickte, stand auf und zog Gideon in das Esszimmer, wo meine Familie schon versammelt war. „Wer ist das?", wollte Nick wissen und zeigte auf Gideon. „Gideon, ein Medizinstudent", kam mir Charlotte zuvor. „Und Gwendolyns Freund", fügte Gideon mit einem lächelnden Blick zu mir hinzu. „Gollum, setzt du dich neben mich?", fragte Caroline, „Du bist voll hübsch." Errötete Gideon jetzt ein wenig? „Das ist meine achtjährige Schwester Caroline, wegen ihr musst du doch nicht rot werden", lachte ich. Als ich ihm auch die anderen vorgestellt habe, setzten wir uns. Gideon setzt sich natürlich neben Caroline. Als wir gefrühstückt hatten, fuhr mich Gideon in die Schule. Unterwegs machten wir Halt vor einer Apotheke. „Was machen wir hier?", wollte ich von ihm wissen. „Wirst du schon sehen, ich bin gleich zurück", erwiderte er. Ich wartete, was er wohl dort wollte? Nach einer gefühlten Ewigkeit kam er zurück. „Hier", sagte er und drückte mir eine Schachtel mit Tabletten in die Hand. Fragend sah ich ihn an. „Die sind gegen die Übelkeit. Dann fühlst du dich in der Schule weniger krank, wenn du schon unbedingt in die Schule gehen willst", erklärte er mir. Ich bedankte mich mit einem Kuss und dann fuhren wir weiter. Ich nahm so eine Tablette und fünf Minuten später fühlte ich mich schon besser.
„Oh mein Gott Gwen! Ich freu mich ja so für dich!", kreischte Leslie, als ich ihr das von Gideon und mir erzählte. Ich fiel ihr um den Hals und so standen wir lachend da. Zwei beste Freundinnen, die gerade unendlich glücklich sind. „Na, alles klar bei euch?", gesellte sich Raphael zu uns und drückte Leslie einen Kuss auf den Mund. „Ja und bei dir?", antwortete ich. „Alles bestens. Ihr wisst nicht zufälligerweise, weshalb Gideon gestern Nacht nicht nach Hause kam?" Fragend sah er uns an. „Also ich schon", rutschte es Leslie heraus und Raphael sah sie fragend an. „Ich sage nichts mehr", sagte Leslie auf meinen bösen Blick hin. „Bitte, er war doch nicht etwa bei dir?", geschockt sah Raphael Leslie an. „Nein, war er nicht", sprang ich für Leslie ein. „Wo dann?", fragte Raphael mich. Täuschte ich mich oder war er ein wenig wütend? „Na ja", druckste ich herum, „er war bei mir." „Was wirklich?", hellte sich seine Mine auf, „Hat er endlich den Mut gefunden, dir seine Liebe zu gestehen?" Ich nickte und musste wohl über beide Ohren strahlen, da Raphael sagte: „Da sind ja zwei richtig verliebt." Dafür erntete er einen Klaps von Leslie und ich sagte: „Ihr zwei seid ja nicht besser."

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