Kapitel 18

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Das Aussuchen der Möbel für die Kinderzimmer war schwieriger als gedacht. Wir waren nun schon seit zweieinhalb Stunden in IKEA und hatten erst die Wickelkommoden. Sie waren alle drei schlicht und in Weiss gehalten. Für die Mädchen hatten wir rosafarbene Unterlagen und für unseren kleinen Jungen eine hellblaue Unterlage. Nun standen wir bei den Babybettchen. Welches passt wohl am besten zu den Wickelkommoden? Als wir uns schliesslich auf für drei einfache, weisse Bettchen entschieden haben, meinte Gideon: „Sollen wir eine Pause machen, du solltest dich nicht überanstrengen." „Ach komm Gideon, mir geht es blendend. Und der Arzt hat ja auch gesagt, dass sich unsere drei Kleinen prächtig entwickeln", antwortete ich und Gideon gab seufzend nach. Den Rest hatten wir erstaunlicherweise innerhalb einer Stunde noch gekauft und nun waren wir auf dem Weg nach Hause. Die Möbel würden in circa einer Stunde noch geliefert werden. Gideon trug die Farbtöpfe, welche wir auch noch gekauft hatten nach oben, während ich ihm folgte. In der Wohnung waren schon Raffael und Leslie und erkundigten sich besorgt um mich. „Mir geht es gut, in den letzten Stunden hab ich gar nicht an gestern gedacht", antwortete ich ihnen. Beruhigt fiel mir Leslie in die Arme und meinte: „Wir müssen mal wieder einen Filmabend machen. Hast du heute etwas vor? Morgen ist ja Samstag" „Nein, und ich würde auch gerne mal wieder mit dir Filme schauen", freute ich mich. „Das ist toll, ihr könnt ihn ja hier machen. Raphael und ich werden euch auch nicht stören, da wir dann die Zimmer streichen und die Möbel zusammenbauen", meinte Gideon und Raphael schaute ihn empört an. „Wieso ich?", motzte er. „Weil Gwen sich nicht anstrengen soll und die Beiden so ihren Filmeabend machen können und ich Gwen in der Not doch beschützen könnte", erklärte Gideon und schaute mich dabei zärtlich an, so dass ich fast dahinschmolz. Leslie war einverstanden und so war das beschlossene Sache, obwohl Raphael noch etwas schmollte. „Dann können wir sie auch kontrollieren, dass sie ja alles richtig aufbauen und streichen", flüsterte Leslie lachend in mein Ohr. Natürlich wollten die Jungs sofort wissen, was los sei, aber wir winkten lachend ab.
„Was sollen wir für einen Film schauen?", fragte ich Leslie, als es plötzlich knallte. Wir stürmten sofort in das Zimmer, in welchem Gideon und Raphael arbeiteten. „Was ist passiert?", frage Leslie und ich sah Gideon besorgt an. „Nicht, mir ist nur der Hammer auf den Boden gefallen", meinte Raphael. „Jetzt dachte ich schon, dass einem von euch etwas passiert ist", sagte ich erleichtert und ging mit Leslie zurück ins Wohnzimmer. „Was hältst du von König der Löwen? Mir ist gerade so richtig nach einem guten Disneyfilm", fragte sie mich, als wir uns wieder der Filmauswahl widmeten. „Ou ja, den habe ich schon lange nicht mehr gesehen", stimmte ich zu, schob die CD ein und startete den Film. Als der Film fertig war, war ich hundemüde und auch Leslie war nicht mehr gerade die fitteste. Sie hatte ihrer Mutter geschrieben, dass sie bei mir übernachten würde. Doch wahrscheinlich würde sie sowieso bei Raphael schlafen. „Was hältst du davon, wenn wir die Jungs morgen kontrollieren?", fragte sie mich schlaftrunken und ich nickte müde. Ich kuschelte mich in die Kissen vom Sofa, gleich wie Leslie. Bei mir machte sich der Schlafmangel von letzter Nacht deutlich bemerkbar und nach einigen Sekunden bin ich schon eingeschlafen. Ich erwachte mitten in der Nacht schwitzend von meinem Alptraum und stiess einen erstickten Schrei aus. Immer noch lag ich auf dem Sofa. Leslie hörte meinen Schrei und stürmte sofort zu mir. „Gwen, was ist los?", frage sie mich und umarmte meinen zitternden Körper. Mir rannen Tränen über mein Gesicht. „I-ich... g-gestern...", war das einzige, was ich herausbekam. „Gideon", schrie Leslie durch die Wohnung, doch niemand antwortete. „Gideon, Raphael", schrie sie erneut, doch wieder kam keine Antwort. „Ich bin gleich wieder da", sagte sie zu mir und stapfte in Richtung der Schlaf- und Kinderzimmer. Nach etwa einer Minute hörte ich Leslie rufen: „Nun ihr Schlafmützen, bewegt eure Ärscher! Gwen hatte einen Alptraum und ich schreie durch die ganze Wohnung, doch keine Antwort kommt!" Zehn Sekunden nachdem Leslie meinen Namen gesagt hatte, stand Gideon neben mir und zog mich in seine Arme. „Alles ist gut, ich bin hier. Du bist nicht alleine", redete er beruhigend auf mich ein. Nun kamen auch Leslie und Raphael ins Wohnzimmer. Leslies Miene hellte etwas auf, als sie sah, dass ich mich etwas beruhigt hatte. „Weisst du wo ich sie gefunden hatte. In einem der Mädchenzimmer. Gideon lag halb im Kinderbett, Raphael hatte es sich auf dem Boden bequem gemacht und beide waren tief am Schlafen. Ich habe sie fast nicht wachbekommen", erzählte sie mir. Als ich mir dieses Bild vorstellte huschte mir ein Lächeln über das Gesicht und Gideon atmete erleichtert auf. Ich kuschelte mich in seine Arme und schlief wieder ein. Als ich am Morgen erwachte, sassen wir alle vier noch zusammengequetscht auf dem Sofa, ich zwischen Leslie und Gideon. Leider spürte es auch meinen Rücken, dass ich nicht richtig liegen konnte. Ich versuchte mich vorsichtig aus Gideons Umarmung zu befreien, ohne die anderen zu wecken. So gerne ich auch in Gideons Armen lag, nun musste ich mich erst mal strecken. Trotz meiner Vorsicht erwachten die anderen auch. „Komm, Gwen, kontrollieren wir die Zimmer", meinte Leslie auch schon und zog mich in die Kinderzimmer. „Und was ist mit meinem Gutenmorgenkuss von Gwen?", wollte Gideon wissen und Leslie erwiderte: „Der kann warten, komm schon Gwen." Wir betraten das erste Zimmer und musterten es. „Ok, man muss schon sagen, dass die Jungs tadellose Arbeit geleistet haben", gab Leslie zu und ich meinte: „Es ist perfekt." Auch die anderen Zimmer waren einwandfrei. „Das habt ihr toll gemacht, vielen Dank", bedankte ich mich bei den Jungs, umarmte Raphael und gab Gideon schliesslich seinen Kuss.

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