Kapitel 12

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„Also was ist los?", fragte mich Gideon, nachdem Leslie und Raphael gegangen waren und wir es uns auf dem Sofa gemütlich gemacht haben. Ich konnte nichts sagen, stattdessen kullerten mir dicke Tränen über das Gesicht. Gideon nahm mich beschützend in die Arme und versuchte mich zu trösten, obwohl er nicht wusste, was los war. „Gideon", begann ich schluchzend, „Ich... ich b...bin...sch...schw...Ich bin schwanger." Nun war es raus und Gideon sah mich geschockt an. „Du bist was? Schwanger? Aber das kann nicht sein. Ausser es ist von einem Anderen. Gwendolyn, hast du mich betrogen?", sagte er und rückte von mir weg. Nun begann ich hemmungslos zu weinen: „Wie kannst du nur an so etwas denken? Ich liebe dich und ich würde dich nie betrügen. Du bist der Vater. An deiner Geburtstagsparty... Da haben wir... miteinander geschlafen. Weisst du nicht mehr?" Gideon dachte nach und dann sagte er: „Shit, daran habe ich gar nicht gedacht. Das dort war ein Fehler und es tut mir so leid. Das wollte ich dir schon lange mal sagen. Und es tut mir leid, dass ich dir unterstellt habe, dass du mich betrogen hast." „Wirst du mich jetzt verlassen?", fragte ich ihn besorgt. „Um Himmelswillen nein! Ich könnte nie ohne dich leben. Und wir werden das schaffen, versprochen. Ich bin für euch da", beruhigte mich Gideon und schloss mich wieder in seine Arme. „Wieso hast du eigentlich einen Koffer dabei?", wollte er noch wissen. Ich erzählte ihm, wie Charlotte den Test entdeckt hatte und wie ich von Glenda aus dem Haus geworfen wurde: „Na ja, und da ich wusste, dass Leslie heute ein Date mit Raphael hatte, dachte ich, dass ich ja diese Nacht zu dir kommen könnte und dann morgen zu Leslie." „Wieso morgen dann zu Leslie?", wollte er von mir wissen. „Na ja, ich muss doch zur Schule und ich kann schlecht unter der Brücke leben. Und nach Hause kann ich ja nicht", erwiderte ich niedergeschlagen. „Du kannst doch bei mir wohnen. Dann kann ich auf dich und das Baby aufpassen, dass euch nichts passiert", schlug er mir lächelnd vor. „Wirklich?", fragte ich ihn und er nickte. „Danke Gideon", flüsterte und er drückte mir eine Kuss auf meine Lippen und legte eine Hand behutsam auf meinen Bauch. Er löste sich von mir und schaute mir in die Augen. „Ich kann es nicht glauben, dass du schwanger bist. Ich werde Vater. Es ist zwar früh, aber ich kann es nicht glauben, dass du mir ein Kind schenkst", lächelte er mich an. „Und ich bin froh, dass du zu mir stehst", erwiderte ich. „Gideon", flüsterte ich.-„Ja mein Engel?"-„Ich mache Montag noch einen Termin beim Gynäkologen ab. Kommst du dann mit?" „Wenn du willst", lächelte er mich an und schob seine Hand unter mein Shirt und legte sie auf meinen Bauch. „Man spürt schon eine kleine Wölbung", flüsterte er. Ich hielt meine Hand auch auf meinen Bauch und es stimmte. Dass ich das nicht gemerkt habe.
Am Morgen erwachte ich in Gideons Armen. Ich trug ein T-Shirt von ihm, da mein Koffer noch in der Küche stand und wir gestern keine Lust hatten, ihn in sein Zimmer zu schleppen. Leise stand ich auf, um ihn nicht zu wecken. Ich schlich in die Küche und hievte den Koffer hoch, um ihn vor Gideons Zimmer zu tragen. Als ich es endlich geschafft habe, kam Gideon aus dem Zimmer. Tadelnd sah er mich an. „Was ist?", wollte ich wissen. „Du sollst dich nicht überanstrengen", meinte er liebevoll aber bestimmt mit Blick auf meinen Bauch und gab mir einen Kuss. „Aber in der Küche stand er im Weg und da dachte ich...", begann ich, aber Gideon fiel mir ins Wort: „Das ist aber nicht gut für dich und das Baby. Ich studiere Medizin und ich weiss von was ich rede." Ich verdrehte meine Augen. Na toll, das könnte ja heiter werden, wenn Gideon jetzt schon so überfürsorglich ist. Wie ist das wohl erst im neunten Monat? Inzwischen lagen wir wieder im Bett und Gideon streichelte über meine kleine Wölbung. „In welchem Monat bist du eigentlich?", wollte er wissen. Ich überlegte: „Seit deiner Geburtstagsparty sind nun etwa zweieinhalb Monate vergangen." „Dann müsste es ja im Juni irgendwann so weit sein", rechnete Gideon aus und lächelte mich an: „Hab ich dir schon einmal gesagt, wie glücklich du mich machst?" Als Antwort gab ich ihm einen Leidenschaftlichen Kuss, welchen er auch erwiderte. „Ich ruf noch schnell Mam an, um ihr zu sagen, dass es mir gut geht, ok?", sagte ich Gideon und schnappte mir mein Handy. Mam nahm schon nach dem ersten Klingeln ab.
Gr: „Gwen, endlich meldest du dich. Geht's dir gut?"
Gw: „Ja mir geht es gut. Es tut mir Leid, dass ich mich gestern nicht mehr gemeldet habe. Aber es war alles ein bisschen viel."
Gr: „Ja. Wann wolltest du mir sagen, dass du schwanger bist?"
Gw: „Ich weiss nicht. Ich weiss es doch auch erst seit gestern. Und ich wollte es erst Gideon sagen und dann hat Charlotte die Tests gefunden und dann... Na ja, dann warst du ja dabei."
Gr: „Und wo bist du jetzt? Bei Leslie?"
Gw: „Nein, bei Gideon. Leslie hatte gestern mit Raphael ein Date und darum bin ich zu Gideon gegangen. Ich bleib jetzt bei ihm, bis Lady Arista zurückkommt und ich hoffentlich wieder das Haus betreten darf."
Gr: „Ok. Aber ihr hätten aufpassen sollen. Und ging das nicht ein bisschen schnell?"
Gw: „Mam!"
Gr: „Ist ja gut, es ist deine Sache. Aber wenn du mich brauchst, ich bin für dich da, ok?"
Gw: „Danke Mam. Du bist die Beste."
Gr: „Ist doch selbstverständlich, dass ich zu dir stehe. Caro und Nick vermissen dich. Ich soll dir einen Gruss ausrichten. Und von Caro einen speziellen Gruss an Gideon."
Gw: „Danke. Den Gruss an Gideon werde ich selbstverständlich ausrichten. Sag ihnen auch einen."
Gr: „Werde ich machen. Also, tschüss und machs gut."
Gw: „Tschüss Mam, und danke."
So, geschafft, das Gespräch mit Mam hatte ich hinter mich gebracht. „Und wie liefs?", fragte mich Gideon und legte seine Arme von hinten um meine Taille. „Gar nicht so schlimm zum Glück. Und ich soll dir einen lieben Gruss von Caro ausrichten. Die hat sich wohl einen Narren an dir gefressen", lächelte ich. „So bin ich halt, ich kann mich vor Verehrerinnen nicht retten", meinte er. „Kotzbrocken", lachte ich und drehte mich in seinen Armen um. „Ich habe ja nur gesagt, dass ich viele Verehrerinnen habe. Und trotzdem habe ich nur Augen für dich", flüsterte Gideon an meine Lippen, bevor er sie mit seine Lippen versiegelte.

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