Kapitel 16

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„Hast du alle Geschenke beisammen?", fragte ich Gideon bestimmt zum hundertsten Mal. Heute war der 24. Dezember und wir gingen zu Mam, Caro, Nick, Tante Maddy, Lady Arista und leider auch zu Glenda und Charlotte Weihnachten feiern. Dort werden wir dann in meinem alten Zimmer übernachten und am 25. Dezember Bescherung feiern. Und ich wollte auf keinen Fall die Geschenke für meine Familie vergessen. Das Geschenk für Gideon hatte ich natürlich selber eingesteckt. „Ja, ich hab alle eingepackt. Wenn Raphael sich auch beeilen würde, könnten wir jetzt gehen", antwortete er. Raphael wird auch mit uns feiern, da ja Gideons und Raphaels Mutter in Frankreich war. Ich hatte sie immer noch nicht kennen gelernt, da sie ihren Besuch kurzfristig abgesagt hat, weil sie ihren Mann auf eine Geschäftsreise nach New York begleiten musste. Gideon war eigentlich nicht gerade unglücklich darüber, aber doch ein wenig enttäuscht, dass sich seine Mutter mehr für New York, shoppen und schick essen interessierte als für Raphael, ihn, mich und ihre zukünftigen Enkelkinder. „Endlich", holte mich Gideon aus meinen Gedanken, als auch Raphael bei uns stand und wir uns auf den Weg zu meiner Familie machen konnten. Als wir klingelten öffnete unser Butler Mr. Bernhard nur fünf Sekunden später die Türe. Ich wunderte mich jedes Mal, wie er das machte. „Guten Abend Miss Gwendolyn, Mr. De Villiers", begrüsste er uns und wir grüssten selbstverständlich zurück. Als wir an den Esstisch traten, wurden wir von Caro stürmisch begrüsst. Und auch unsere noch ungeborenen Drillinge begrüsste sie, indem sie einen Kuss auf meinen doch schon sichtbaren Bauch drückte. Mein Bauch ist in dieser kurzen Zeit doch ziemlich gewachsen, doch die Gynäkologin meinte, dass das bei Drillingen normal sei. Als ich alle, bis auf Lady Arista, Glenda und Charlotte umarmt hatte, setzten wir uns an den Tisch und begannen auch mit dem Essen. Als wir gegessen hatten, gingen Gideon und ich hoch in mein Zimmer. Raphael übernachtete diese Nacht bei Nick im Zimmer und die beiden sassen schon an der Play Station. Typisch Jungs, dachte ich mir. In meinem Zimmer sassen wir auf mein Bett in meinen Kissenberg. Ich blickte mich in meinem Zimmer um. Ich habe schon lange nicht mehr hier geschlafen. Das letzte Mal war anfangs Dezember, weil ich Caro versprochen hatte, mit ihr in meinem Zimmer einen Filmabend zu machen. An diesem Abend haben wir Tinker Bell geschaut und dann war sie schon müde und wir gingen schlafen. „Was denkst du gerade?", fragte mich Gideon, der seine Hand auf meinen Bauch gelegt hatte. „An das letzte Mal, als ich hier übernachtet habe. Das ist doch schon eine Weile her", meinte ich lächelnd. „Ja, in dieser Nacht habe ich dich so vermisst. Am liebsten wäre ich hierher gefahren und hätte dich zurück zu mir geholt", schmunzelte Gideon und ich gab ihm einen Kuss, als es klopfte und die Tür sich öffnete. Caro stand in der Türe: „Darf ich heute bei euch übernachten? Gwen wohnt ja jetzt bei dir Gollum." Ich schaute Gideon an und antwortete: „Von mir aus ja, aber mal schauen was Gollum sagt." „Gollum sagt auch ja", lachte Gideon und ehe wir uns versahen, sass Caro auch schon bei uns auf dem Bett. Wir alberten noch eine Weile herum, bis wir uns schlafen legten. Caro kuschelte sich zwischen Gideon und mich. Als sie eingeschlafen ist, flüsterte ich Gideon zu: „Da hast du aber einen riesigen Fan." Er lachte nur und antwortete: „Ja, das habe ich wohl", beugte sich zu mir rüber und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn.
„Gwenny, Gollum, aufstehen!", weckte uns Caro am Morgen. „Was ist denn los", murmelte ich müde. Gerne hätte ich noch etwas länger geschlafen. „Der Weihnachtsmann ist gekommen", strahlte Caro und wollte uns aus dem Bett ziehen. „Nicht so stürmisch Caro, wir müssen ja auch noch auf die anderen warten", meinte ich und schaute zu Gideon. „Die habe ich auch schon geweckt", sagte sie und strahlte. „Wirklich alle? Nicht nur Mam, Nick, Gideon und mich?", fragte ich skeptisch. „Ja, wirklich alle", antwortete sie und schliesslich ergaben wir uns, zogen uns an und gingen ins Wohnzimmer, wo sich der Rest schon versammelt hat. Wir begrüssten alle und sogar Charlotte und Glenda waren einigermassen freundlich. In unseren Socken, welche wir gestern noch aufgehängt hatten, waren unsere Geschenke. Es waren wirklich viele Geschenke in unseren Socken. „Können wir die Geschenke auspacken?", fragte Caro ungeduldig. Ein Schmunzeln huschte über mein Gesicht. Wie jedes Jahr konnte es Caro nicht erwarten, die Geschenke zu öffnen. „Dann leg mal los", meinte Mam lachend und sofort stürzte sich Caro auf ihre Geschenke. Auch wir anderen begannen die Geschenke auszupacken. Von Tante Maddy haben Gideon und ich Söckchen für unsere Babys bekommen, von Mam haben wir Strampler für unsere Babys bekommen. Lady Arista schenkte mir ein Buch. Doch das süsseste Geschenk bekamen wir von Caro und Nick. Sie haben uns mit Hilfe von Mam drei Kuscheltiere für die Drillinge genäht. Mir kamen vor Freude die Tränen und ich bedankte mich. Nun gab ich Gideon sein Geschenk. Es war ein Schlüsselanhänger, in den man drei verschiedene Fotos tun konnte. Ich hatte jedoch nur ein Foto von ihm und eins von mir reingetan. „Gwen, vielen Dank", freute er sich und fragte: „Wieso ist dieses Feld leer?" „Ich dachte, dass hier dann das erste Foto von unseren drei Kleinen rein kommt", erklärte ich ihm und er zog mich an sich: „Vielen, vielen Dank, du bist die Beste! Aber ich hab auch noch etwas für dich." Gespannt öffnete ich das Päckchen, welches er mir gab. Drinnen lag eine kleine Kette mit einem Herz, auf dem G+G eingraviert war. Gideon legte sie mir um und ich fiel ihm in die Arme und bedankte mich überschwänglich. „Das ist noch nicht alles", meinte Gideon lächelnd und zog nochmals ein Päckchen aus seiner Hosentasche. Dieses war etwas grösser. Ich öffnete es und sah einen Schlüssel. Ich nahm ihn heraus und sah Gideon fragend an. Er erklärte: „Wenn die Babys auf der Welt sind, würde es in meiner Wohnung etwas eng werden. Deshalb habe ich eine neue Wohnung gekauft, in der wir mehr Platz haben. Du kannst dann deine Sachen schon in die neue Wohnung bringen. Raphael wird zwar auch wieder zu uns ziehen, aber ich hoffe, dass dir das nichts ausmacht. Und ausserdem kann er dann Nachts auch mal aufstehen." Dafür erntete Gideon von Raphael einen bösen Blick. „Oh mein Gott Gideon", mehr brachte ich nicht heraus, sondern fiel ihm wieder in die Arme und gab ihm einen Kuss. Ich war sprachlos vor Freude.

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