-Kapitel 1-

94 5 2
                                    


„Adelina Sophie Benson! Wir kommen zu spät!" Rief mein Vater von unten und dann folgte ein lautes Poltern. Ich richtete noch ein letztes Mal meine Haare, bevor ich mir meine kleine Tasche schnappte und nach unten zu meinem Vater eilte.

Seine Augen weiteten sich, als er mich entdeckte.

„Meine Kleine." Wisperte er und zog mich in seine Arme. „Du bist so groß und schön geworden." Murmelte er in meine Haare und löste sich kurz darauf wieder von mir. „Deine Mutter wäre stolz auf dich." Automatisch griff ich nach der Kette um meinen Hals und schluckte. 

Er streichelte kurz meine Wange und öffnete mir die Haustür.

Heute war es soweit. Nach zwölf langen Jahren Schule hatte ich endlich meinen Abschluss und ich war noch nie in meinem Leben so aufgeregt gewesen. Nicht nur, weil ich als Klassenbeste eine Rede halten sollte, sondern auch, weil ich danach ein neues Leben anfangen würde. Was ich genau machen wollte, wusste ich noch nicht, aber ich wollte sowieso erstmal eine Pause machen. 

Aber vor allem wollte ich mehr Zeit mit meinem Dad verbringen. Er arbeitete viel und war auch schon mal für mehrere Tage unterwegs, aber jetzt hatte er mir versprochen, dass wir nun mehr zusammen machen würden.

Aufgeregt stieg ich in den schwarzen Audi meines Vaters und schnallte mich an. „Bist du aufgeregt, wegen deiner Rede?" Fragte mich Dad und fuhr aus unserer Einfahrt hinaus auf die Straße. „Ich glaube schon." Antwortete ich und spielte mit meinen Fingern. „Du packst das, Kleine. Die Bensons können alles, weißt du?" Grinste er, als ich meine Schule entdeckte. Mein Blick wanderte zu meinem Vater, der mir in so vielem so ähnlich war. 

Viele sagen, ich wäre ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Ich besaß dieselben Augen wie er und meine braunen Haare waren genauso hell wie seine. Meine Grübchen waren das Einzige, was ich von meiner Mutter hatte. Alles andere habe ich von meinem Dad, sogar unsere Mimiken und Gesichtszüge waren gleich.

Mein Dad sah heute besonders gut aus. Er steckte in einem schwarzen Designer Anzug mit einer Krawatte, die ich ihm irgendwann mal zu seinem Geburtstag geschenkt hatte und seine Lackschuhe sahen aus wie frischgekauft. Er lief in so gut wie nichts anderem rum als in Anzügen. 

Perfekte Arbeitskleidung und ich sehe immer gut aus, sagte er immer und lachte dann.

„Adele?" Riss mich mein Vater aus meinen Gedanken und ich blickte verwirrt auf. Wir waren bereits angekommen. „Sei nicht immer so in Gedanken versunken." Grinste er und kramte etwas im Handschuhfach herum. „Ich wäre doch ein schlechter Vater, wenn ich meinem Schatz nichts zu ihrem Abschluss kaufen würde, oder?" Hakte er nach und hielt mir eine kleine Pappschachtel entgegen. 

Sie war rot und mit einer weißen Schleife versehen. 

„Daddy..." Erwiderte ich sprachlos und öffnete den Deckel. Ein goldenes Armband strahlte mir entgegen und ich nahm es vorsichtig aus der Box. Ich wollte nicht wissen, wie viel es gekostet hatte. 

„Guck, jedes Symbol hat eine Bedeutung für uns beide." Lächelte er stolz wie ein kleiner Junge und nahm es mir aus der Hand, um es mir umzumachen. „Das Herz soll zeigen, wie sehr ich dich liebe. Die Blume, wie hübsch du bist und Äh, was für einen gut aussehenden Vater du hast." Lachte er, worauf ich ihn lachend auf den Arm schlug. Er benahm sich des Öfteren wie ein bekloppter Teenager, aber dafür liebte ich ihn. Zugegebenermaßen war er auch nicht besonders alt, da er recht früh Vater geworden ist. Er war immer hin erst 35 und ich war nun 18.

„Was bedeutet das unendlich Zeichen?" Fragte ich grinsend. Er lächelte und strich sanft über meine Hand. „Das Zeichen soll heißen, dass ich unendlich stolz auf dich bin." Das vierte und letzte Symbol war ein Vogel mit weit ausgestreckten Flügeln. „Lass mich raten, der Vogel soll bedeuten, dass ich frei bin und alles machen kann, was ich will?" Grinste ich, doch er schüttelte zu meiner Überraschung seinen Kopf und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Bravery (Liam Payne Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt