-Kapitel 4-

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Meine Nummer falls du mich brauchst :) –S.

Eine Reihe von Zahlen folgte und ich tippte sich glücklich in mein Handy ein. Sie hatte ihn wohl schnell geschrieben, als ich nicht hingesehen hatte. Zumindest musste ich nicht alleine meine Zeit hier verbringen.

Ich öffnete den Laptop und konnte erfreut feststellen, dass bereits Spotify darauf installiert war, worauf ich irgendwas Beruhigendes einschaltete und nochmal tief durchatmete. So bizarr, wie diese Geschichte war, so musste ich sie akzeptieren und damit leben, dass mein Vater entführt wurde.

Ich schlüpfte aus dem Kleid und hang es an einen der leeren Kleiderbügel auf. Die Melodie von Ed Sheeran drang in mein Ohr und ich summte leise mit, während ich in der Tasche nach Make Up Entferner suchte und ihn schließlich fand. Scarlett hatte wirklich an alles gedacht.

Ich verschwand ins Bad und wischte mir die verschmierte Schminke aus dem Gesicht, worauf ich auch sofort in die Dusche stieg. Shampoo gab es hier zum Glück zu Genüge, also stand ich eine gefühlte halbe Stunde in der Dusche und genoss das warme Nass auf meinem Rücken. Frisch geduscht und nur mit einem Handtuch bekleidet, begab ich mich wieder in mein Zimmer und zog mir ein T-Shirt und eine Shorts über. Mit immer noch nassen Haaren, setzte ich mich auf das weiche Bett und legte den Laptop auf meinen Schoß. Während Ed Sheeran nun zu The Weekend wechselte, öffnete ich das Google Fenster und gab ohne groß darüber nachzudenken Bravery ein. Der erste Artikel war ein Wikipedia Eintrag, den ich sofort anklickte.

Bravery

Die Geheimorganisation Bravery ist eine Sicherheitsbehörde, die in der ganzen Welt tätig ist. Ihr Hauptsitz befindet sich in Kalifornien, U.S.A. Als Kriminalpolizei ist sie für die Verfolgung und Verhinderung von bundesrechtlichen Straftaten zuständig. Daneben leistet es im Wege der Amtshilfe technische Unterstützung für andere Ermittlungsbehörden und ist vor allem in enger Verbindung mit dem FBI.

Danach kamen Einträge über die Entstehung und die Geschichte, aber mehr war nicht zu finden. Ich las mir die wenigen Einträge durch, doch mit ihnen konnte ich rein gar nichts anfangen. Seufzend schaltete ich den Laptop aus und stellte ihn wieder zurück auf den Schreibtisch. Obwohl es wohl schon fast zwei Uhr morgens war, konnte ich einfach meine Augen nicht zumachen. Zu viele Dinge waren passiert, als dass ich jetzt schlafen konnte. Ich brauchte dringend Ablenkung. Ob ich Scarlett schreiben sollte? Oder würde ich sie dann belästigen? Vielleicht schlief sie ja auch schon. Trotzdem wagte ich es und fragte, ob sie noch wach sei.

Ja, ein paar Freunde sind gerade bei mir. Willst du rüberkommen?

Ich sagte ihr einfach zu und sie schickte mir eine Wegbeschreibung, wie ich zu ihrem Zimmer kommen würde, also lief ich, so wie ich jetzt war, nach draußen. Nach einigem Hin und Her fand ich dann ihr Zimmer und klopfte vorsichtig an. Eine fröhliche und gar nicht müde aussehende Scarlett öffnete mir die Tür und zog mich auch sofort rein. „Lange nicht mehr gesehen!" Lachte sie, worauf ich ebenfalls automatisch grinsen musste. Ihre Persönlichkeit strahlte einfach zu viele positive Energien aus, sodass es einem selber viel besser ging. 

„Ich muss dir ein paar Leute vorstellen!" Sie packte mich am Handgelenk und zog mich etwas mehr in ihr Zimmer. Im Gegensatz zu meinem Apartment hatte sie keine Küche oder Couchecke, sondern nur ein Bett und ein Fernseher. Weiter hinten schien es wohl zum Bad zu gehen. Dennoch war ihr Zimmer sehr gemütlich. Ihr Schreibtisch war vollgestellt mit einer Mikrowelle, einem Wasserkocher, Tee, Kakao und jede Menge Tassen in allen Formen und Farben. Ihre Wand über dem Bett war vollgeklebt mit Artikeln aus Zeitschriften und ich konnte auch ein paar Zitate lesen. 

Meine neugierigen Blicke wurden von zwei Gestalten auf ihrem Bett unterbrochen. Ein Blondhaariger und ein Schwarzhaariger hatten sich auf ihrem Bett bequem gemacht und starrten mich genau in diesem Moment an. „Äh, Hi." Gab ich leise von mir, da ihre Blicke mich ziemlich unsicher machten. Sofort fingen die Beiden an zu grinsen und nickten mir zu. „Also, das ist Niall..." Scarlett deutete auf den Blondschopf. „Und das ist Zayn. Wir fangen gerade erst mit unserer Ausbildung an. Naja, Zayn gehört schon zu den Fortgeschrittenen." Erklärte sie und deutete mir mich ruhig hinzusetzen. Ich setzte mich an den Bettrand und starrte die beiden an. Heilige Scheiße, sahen die gut aus. „Hättest du mir gesagt, dass wir noch so hübschen Besuch kriegen, hätte ich mich mehr rausgeputzt, Scar." Lachte der Schwarzhaarige, worauf Scarlett nur die Augen verdrehte und ihn mit einem Kissen bewarf. „Wo sind eigentlich die Anderen?" Fragte sie und lehnte sich zurück. „Die sind schon pennen gegangen." Antwortete Niall und warf den kleinen grünen Stoffball, den er schon die ganze Zeit in der Hand hielt, in die Luft. 

„Wie lange wohnt ihr schon hier?" Fragte ich und blickte mich wieder im mittelgroßen Zimmer um. Es schien, als würde Scarlett schon ewig hier wohnen. „Zayn und Louis wohnen schon ungefähr drei Monate hier und Niall, Maddie und ich sind neu hier. Wir haben uns auf der Empfangsfeier vor einer Woche kennen gelernt. Dabei hat Zayn mich angemacht und ich hab ihn mein Getränk übergeschüttet." Wir lachten alle, bis auf Zayn, der nur schmollend seine Arme verschränkte. Ich schätze mal, dass ich die Anderen auch bald kennen lernen würde. „Das werde ich dir niemals verzeihen." Sie kicherte nur und kniff ihm in seine Wange.

„Die Freundschaft die daraus entstanden ist, ist doch besser als jeder One Night Stand oder, Baby?" Er starrte sie nur gespielt ungläubig an. „Naja, weißt du..." Fing er an, doch wurde auch schon von ihr unterbrochen, indem sie ihm wieder mit einem Kissen eins überzog. „Hey, wir wissen immer noch nicht deinen Namen." Mischte sich Niall ein und blickte mich erwartungsvoll an. „Äh, ich heiße Adelina, aber nennt mich ruhig Adele." Sagte ich. Die Jungs starrten mich genauso geschockt an, wie Scarlett es getan hatte, als sie meinen Namen erfuhr. 

„Adelina wie ihn Adelina Benson?" Fragte Zayn ungläubig. „Also eigentlich Adelina Sophie Benson." Versuchte ich zu scherzen, aber ich war ja ziemlich schlecht in Witze reißen. „Dein Vater ist ein Gott!" Rief Zayn und riss aufgebracht seine Hände nach oben. „Und ich bin mit seiner Tochter befreundet!" Rief er stolz wie ein Kind, was mich zum Lachen brachte.

„Naja, vielleicht wird ja auch mehr draus...?" Verschwörerisch zwinkerte er mir zu, doch ich schüttelte nur grinsend den Kopf. „Lieber nicht." Lachte ich, worauf die Anderen mit einstiegen. Es wurde ein richtig schöner Abend oder sollte ich lieber sagen sehr früher Morgen?

Bravery (Liam Payne Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt