-Kapitel 13-

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„Ich kann nicht mehr!" Stöhnte ich laut auf und ließ mich, so verschwitzt wie ich nun mal war, auf mein Bett fallen. Scarlett hinter mir lachte mich nur aus und trat an meinen Kühlschrank, wo sie zwei Flaschen eiskaltes Wasser herausholte und mir eine herüberwarf. Ich wollte sie auffangen, doch sie rutschte durch meine Hand und fiel auf die Matratze.

„Wirklich? Du kannst nicht mal eine Flasche auffangen?" Lachte sie und setzte sich neben mich. Ich stöhnte und sah ihr dabei zu, wie sie die Plastikflasche für mich öffnete. Gierig trank ich sie aus und stöhnte wieder. „Wie soll ich das nur die ganze Ausbildung über aushalten?" Fragte ich und sah an meinen Klamotten herunter, die nass geschwitzt von mir waren. „Du gewöhnst dich schon daran." Antwortete sie, als es an der Tür klopfte.

Schnell richtete sie sich auf, während ich mit schmerzverzerrtem Gesicht meine Oberschenkel massierte. Ich würde morgen bestimmt schrecklichen Muskelkater haben. „Zayn!" Rief Scarlett fröhlich und ich drehte mich um. Zayn schlüpfte an Scarlett vorbei und hielt zwei Kleider in die Höhe. „Wir treffen uns in zwei Stunden okay? Bye!" Rief er und dann war er wieder verschwunden.

Scarlett starrte mich geschockt an.

„Zwei Stunden?! Okay, wir haben höchste Alarmstufe. Adele, los ab mit dir unter die Dusche!" Rief sie hysterisch und schubste mich Richtung Badezimmer. Ich seufzte und zog mir meine Klamotten aus.

Eigentlich hatte ich gar keine Lust mehr auf einen Ball. Meine ganzer Körper schmerzte und ich hatte das Gefühl, ich würde gleich zusammenbrechen, aber ich hatte es versprochen.

Verdammt. Ich sollte mir wirklich ernsthafte Gedanken darüber machen, welche Versprechen ich hier hielt.

Ein wohliger Schauer durchfuhr meinen Körper, als das warme Wasser auf meinen Körper prasselte. Schnell wusch ich meine Haare und meinen Körper und wickelte ihn sorgsam in einem Handtuch ein. Als ich in den Spiegel blickte, war mein Gesicht noch immer leicht gerötet. Ich trat nach draußen, wo Adele schon ungeduldig auf mich wartete.

„Okay, ich gehe jetzt duschen und du trocknest deine Haare!" Befiel sie mir und rannte förmlich ins Bad. Ich verdrehte nur grinsend meine Augen und fing an meine Haare zu föhnen.

„Scar! Welches Kleid ist meins?" Rief ich und starrte die zwei wunderschönen Kleider an, die vor mir auf der Couch lagen. „Such dir eins aus!" Schrie sie so laut zurück, dass es vermutlich das ganze Haus hören konnte.

Nachdenklich starrte ich sie an. Beide waren recht ähnlich geschnitten. Obenrum war es eng und fiel danach locker nach unten. Der Unterschied allerdings war auf jeden Fall die Farbe. Das Linke war weinrot und das Rechte war in einem hellen Türkis.

Ehrlich gesagt wollte ich nicht wissen, wie Zayn an diese Kleider gekommen war. Ich lächelte und schnappte mir das Rote. Mit immer noch feuchten Haaren schlüpfte ich hinein und lief zum Ganzkörperspiegel neben der Haustür. Ich drehte mich einmal im Kreis und lächelte zufrieden.

Die Schmerzen waren so gut wie vergessen.

„Wow!" Rief Scarlett plötzlich und eilte zu mir. „Du siehst bezaubernd aus!" Rief sie und fing danach an zu grinsen. „Aber nicht so bezaubernd wie ich gleich." Sagte sie selbstsicher, worauf wir beide anfingen zu lachen.

Während sie herumsprang und so das Kleid anprobierte, föhnte ich meine Haare ganz trocken und machte mich selbst an meine Schminke.

Es war schön sich mal abzulenken und nicht an meine derzeitige Situation denken zu müssen. Ich lächelte, als ich zum Schluss, roten Lippenstift auftrug. Zum Schluss betrachtete ich die ganze Schminke vor mir, die Scarlett schon davor mitgeschleppt hatte und kontrollierte, ob ich auch ja nichts vergessen hatte.

Noch ehe ich reagieren konnte, machte sich Scarlett an meine Haare zu schaffen. Meine sonst so glatten Haare fielen in leichten Locken über meine Schultern und ich lächelte zufrieden. „Ich kann nicht glauben, wie gut du aussiehst." Seufzt Scarlett, die schon fast fertig war. Ich lachte. „Ich dachte, du siehst bezaubernder aus, als ich." Grinste ich und hob eine Augenbraue, worauf sie lachte. „Ich lag wohl falsch."

Genau nach zwei Stunden schlichen wir nach unten in die Eingangshalle, wo wir uns mit den anderen treffen sollten. Meine neuen Freunde sahen ebenfalls sehr gut aus. Die Jungs trugen schlichte Smokings und Maddie trug ein Kleid, welches bis zu ihren Knien reichte und hell rosa gefärbt war.

„Mädels! Wir haben euch erwartet." Grinste Louis, der wahrscheinlich schon leicht beschwipst war. Ich kicherte und blickte mich um. Hier hielten sich noch viele Absolventen herum, deutlich älter als wir.

Schlagartig erinnerte ich mich an meinen Abschlussball zurück. Es war nichts Besonderes für mich. Ich hatte nicht mal eine richtige Begleitung. Laura war mit ihrem Freund gekommen und sie hatte mir einen Jungen organisiert, der ein Freund von Josh war. Er schien ganz nett, allerdings hatten wir nicht viel geredet an dem Abend. Er war sowieso eher ein ruhiger Typ. „Okay, Leute. Das Thema ist Maskenball." Sagte Niall plötzlich und hielt uns grinsend zwei schwarze Masken entgegen.

„Noch leichter für uns, einige Mädchen hier klarzumachen." Lachte Louis, während wir fast gleichzeitig unsere Masken aufsetzten. „Okay, was muss ich tun?" Fragte ich hochmotiviert. Ich wusste auch nicht woher mein Enthusiasmus plötzlich herkam, aber irgendetwas in mir sagte, ich solle unbedingt auf diese Party. „Sag einfach deinen Namen und wir sind drin." Sagte Maddie und zuckte mit den Schultern. „Und was soll ich sagen, wegen euch?" Hakte ich mit gehobener Augenbraue nach. „Wir sind deine Bodyguards?" Wir lachten und ich lief einfach voran. Man lebte immer hin nur einmal, ich würde mir schon irgendwas einfallen lassen.

Vor dem Eingang des Saales standen zwei riesige Männer in komplett schwarzen Anzügen. Sie trugen keine Masken. „Einladungen?" Fragte der eine mit einer recht tiefen Stimme. Ich setzte mein schönstes Lächeln auf, nahm die Maske ab und zeigte auf mein Gesicht. „Das ist die Einladung. Adelina Benson." Lächelte ich und die Männer setzten sofort ein strahlendes Lächeln auf. „Adelina Sophie, ich habe von ihrem Aufenthalt hier gehört! Es ist eine Ehre, sie kennen lernen zu dürfen." Sagte der eine und trat einen Schritt zur Seite. Sofort atmete ich erleichtert auf und realisierte, wie berühmt ich hier doch tatsächlich war, obwohl nur wenige mein Gesicht kannten.

Mein Herz klopfte schneller und ich spürte, dass ich mich tatsächlich auf diesen Ball freute und die nun auftauchenden Schmerzen von meinen High Heels unterdrückte und Richtung Bar lief. Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass dieses Fest schon bald für mich in die Hose ging


Bravery (Liam Payne Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt