-Kapitel 9-

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Short update :)

Mein Herz begann sofort schneller zu klopfen, während ich den Griff an der Tür fest umklammerte. Sofort beugte sich Liam vor und öffnete das Handschuhfach und was er rausholte, ließ mich stocken.

Er holte eine schwarze Waffe hervor.

„Warte hier."

Elegant stieg er aus dem Wagen und eilte zum Haus, beide Hände an der Waffe. Die Tür schien offen zu sein, denn er ging problemlos hinein. Ich schluckte und mein Bein begann zu zittern. Wenn ich stehen würde, dann wär ich wahrscheinlich schon umgekippt. Sekunden, Minuten vergingen und ich wurde mit jedem Moment ungeduldiger.

„Ich halt das nicht aus." Murmelte ich zu mir selber und stieg aus dem Auto. Langsam näherte ich mich dem Haus, als würde gleich jemand rausstürmen und atmete mehrmals tief durch. Ich stupste die Haustür an und lugte kurz hinein.

Bei dem Anblick meiner früheren Wohnung stiegen mir Tränen in die Augen. Ich wollte sie nicht betreten mit dem Gewissen, dass mein Vater nicht mehr in der Küche, eine Zeitung lesend, auf mich warten würde.

Mit einem tiefen Atemzug trat ich dann doch hinein.

Ein lautes Klatschen aus dem Wohnzimmer ließ mich hochschrecken. Leise, aber schnell huschte ich dort hin, doch ich übersah etwas, stolperte und fiel zu Boden. Ich kniff meine Augen zusammen, während ein kurzer Schmerz mein Körper durchfuhr. Meine Augen fielen auf den Gegenstand, über das ich gestolpert war.

Liams Waffe.

Ein Poltern kam aus dem Wohnzimmer, worauf ich reflexartig die Pistole in meine Hand nahm und zur Tür richtete. Ein großer stämmiger Mann trat heraus und hielt abwehrend seine Hände nach oben. „Na, wenn das nicht Sophie Benson ist. Dich zu finden war ja leichter als gedacht." Grinste er. „Ich heiße Adelina." Knurrte ich und hielt die Waffe immer noch in seine Richtung. „Wie auch immer. Du kommst mit mir." Grinste er, doch ich schüttelte den Kopf.

„Niemals." Sagte ich. „Das war eigentlich keine Frage." Erwiderte er und trat noch einen Schritt auf mich zu. „Keinen Schritt weiter oder ich schieße!" Langsam stand ich auf, den Todbringer stets auf ihn gerichtet. „Du wirst nicht schießen." Sagte er selbstsicher.

Jetzt oder nie.

Ich schluckte, blickte weg und drückte auf den Abzug. Ich wusste nicht mal, ob sie geladen war, aber sie war es. Ein schmerzhaftes Stöhnen hallte durch den Raum und dann ein Rumps.

Er war zu Boden gefallen. Ich hatte ihn ins Bein getroffen. Seine Hände hielten die blutende Wunde und sein Gesicht war zusammen gekniffen. Selbst in so einer Situation empfand ich Mitleid. „Adele?!" Rief plötzlich eine Stimme.

Liams Stimme. „Adele?!" Rief er erneut und erschien im Türrahmen. Er schwankte und musste sich am Türrahmen festhalten. Schnell lief ich zu ihm und wollte ihn stützen, doch er winkte ab. „Er hat mich kurz betäubt." Stöhnte er und hielt seinen Kopf. „Geh und hol deine Sachen. Das wichtigste." Sagte er und ich verschwand schnell nach oben.

Liam P.O.V.

Während sie nach oben eilte, nahm ich die Waffe und sah den mir unbekannten Mann ruhig an. „Betäubungsmittel zu benutzen ist ziemlich unfair, findest du nicht auch?" Sagte ich und wühlte in einer Kommode im Flur herum. „Du weißt doch, das Leben ist ziemlich unfair." Grinste er hämisch.

„Wer bist du und was willst du?" Fing ich an und kramte in der nächsten Schublade herum, um dann Kabelbinder vorzufinden. Ich nahm sie heraus und trat auf den Mann zu. „Ich arbeite für jemanden." Antwortete er nur und stöhnte schmerzvoll auf, als ich ihn aufrichtete und seine Arme hinter seinem Rücken verband. „Für wen?" Hakte ich weiter nach, doch er lachte nur. „Wenn ich dir das sagen würde, dann wäre unsere Geschichte doch ziemlich langweilig oder?" Ich zog den Knoten fester und zog ihn ruckartig näher zu mir. „Ich habe keine Lust auf deine Spielchen, verstanden?"

Plötzlich eilte Adele die Treppe hinunter und blieb am Fußende stehen. „Ich würde an deiner Stelle auf Adelina aufpassen. Es gibt Menschen, die wissen wie man ins Bravery quartier hineinkommt." Sagte er plötzlich, während seine Augen auf meinem Arm hafteten. Das Bravery-Abzeichen war an meiner Jacke angenäht und ich verfluchte mich gerade selber, dass ich so unaufmerksam war und sie vergessen hatte, auszuziehen.

Schnell ließ ich ihn los und lief auf Adele zu. Schnell schnappte ich ihre Hand und zog sie nach draußen. Ich spürte gerne die Hand ihrer in meiner.

„Liam, was ist los?" Fragte sie ängstlich und hastete mir hinterher. Ich sagte nichts und führte sie so schnell es ging zum Wagen. Die Tasche schmiss ich auf den Rücksitz und fuhr los. „Er weiß, dass du dich bei uns aufhältst. Verdammt, warum bist du nicht im Auto geblieben?!" Platzte es aus mir heraus und ich umklammerte das Lenkrad fester. „Wie bitte? Wäre ich nicht gekommen, hätte er sonst was mit dir angestellt!" Fuhr sie mich an. „Meine Aufgabe war es dich zu beschützen! Es wäre egal, ob ich dabei draufgehe oder nicht!"

Geschockt starrte sie mich an. „Bist du bescheuert? Du setzt ganz sicher nicht dein Leben aufs Spiel für eine Person, die du nicht kennst!"

Sie verschränkte trotzig ihre Arme und starrte beleidigt aus dem Fenster und irgendwie, ganz plötzlich, war meine Wut verraucht. Ihre kleine unschuldige Art so beleidigt zu sehen, ließ mich innerlich lächeln. Mein Griff lockerte sich und würde ich nicht gerade fahren, hätte ich sie ununterbrochen angesehen. Ich würde sie am liebsten die ganze Zeit ansehen.

„Geht es dir gut?" Fragte sie plötzlich leise. Ich warf einen kurzen Blick zur Seite und nickte. „Soll ich nicht lieber fahren?" Ich lächelte und schüttelte den Kopf.

So viel hatte ich in den letzten zwei Wochen nicht gelächelt.

„Tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe." Sagte ich. Daraufhin sagte sie eine Zeit lang nichts. „Neuanfang?" Hakte ich nach und sie kicherte leise, worauf sie nickte. Normalerweise mochte ich es nicht, wenn Mädchen kicherten, aber bei ihr tat ich es.

An einer roten Ampel streckte ich ihr meine Hand entgegen. „Hallo, ich bin Liam." Lächelte ich und sie nahm sie vorsichtig an. Ein kleiner Stromschlag durchfuhr meinen Körper. „Kein Nachname?" Sofort schüttelte ich den Kopf, worauf sie verwirrt den Kopf schief legte. Zum Glück hakte sie nicht weiter nach, doch ich merkte, wie neugierig ich sie gemacht hatte. „Adelina Sophie Benson." Sanft schüttelte ich ihre Hand und ließ sie dabei nicht aus den Augen, um ihre Reaktion abzulesen.

„Nett dich kennen lernen zu dürfen, Adele Sophie."



Bravery (Liam Payne Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt