-Kapitel 10-

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Meine Hände begannen schwitzig zu werden, als ich langsam an das dunkle Holz anklopfte. Ein ‚Herein' ertönte und ich umfasste die goldene Türklinke. Selbst die Tür sah teurer aus, als die Klamotten, die ich trug.

Ich trat langsam hinein und staunte nicht schlecht. Fast die gesamten vier Wände bestanden aus Regalen mit Büchern in verschieden Größen und Farben vollgestopft. Einzelne Fenster erhellten das Fenster, aber das größte Möbelstück beeindruckte mich noch mehr. Ein riesiger Schreibtisch stand mitten im Raum mit einem schwarzen Chefsessel. Eine alte Frau saß dort und schrieb etwas in eine Akte hinein. Rechts von mir gab es noch eine Tür und sofort fragte ich mich, wohin sie führte. Vielleicht in ihre Wohnung?

„Du musst Adelina sein!" Sagte sie plötzlich, ohne aufzusehen. „Ehm, nennen sie mich doch Adele." Sagte ich höflich und lächelte. Sie blickte auf und ich sah die vielen Falten in ihrem Gesicht. Sie lächelte freundlich und deutete auf den linken Stuhl an, der vor ihrem Tisch stand.

Ich nahm Platz und schlug das eine Bein auf das anderen, damit es nicht so auffiel, wie sehr ich eigentlich zitterte. „Sie wollten mich sprechen?" Nervös verschränkte ich meine Finger ineinander. „Ach lass mich dir doch erstmal vorstellen." Sagte sie und legte die dicke Akte beiseite. „Mein Name ist Maria Hernandez, ich bin die Leiterin von dem ganzen hier." Wie aufs Kommando blickte ich mich um und lächelte. „Es ist unglaublich, was sie erschaffen haben." Sie schüttelte den Kopf. „Mein Vater hatte diese Organisation erbaut, als ich noch klein war. An seinem Sterbebett hat er mich als offizielle Nachfolgerin ernannt."

Ich nickte und sprach leise ein Beileid aus, aber sie ging nicht darauf ein und musterte mich. „Es ist erstaunlich, wie du deinem Vater ähnlich siehst." Ich sagte nichts und verharrte auf mein Lächeln. „Nun..." Sie stand von ihrem Platz auf und begab sich zu einem Regal, wo sie einen Ordner hervorholte. „Ich habe eine gute Nachricht für dich." Sie lächelte und setzte sich elegant wieder auf ihren Sessel und schlug den Ordner auf.

„Wir wissen aus sicheren Quellen, dass dein Vater noch am Leben ist." Meine Augen erhellten sich.

Mein Vater lebte! Er war nicht gestorben. Ein Brocken fiel mir vom Herzen und ich atmete glücklich auf. „Allerdings" Fuhr sie fort. „ist er immer noch bei diesen Leuten. Wir wissen nicht, wer sie sind, aber wir wissen was sie wollen. Dich." Mit diesen Worten schob sie den geöffneten Ordner vor mich, sodass ich hineinblicken konnte. „Das ist ein anonymer Brief, der uns zugesendet wurde. Dort steht, dass sie dich wollen." Sprachlos überflog ich den kurzen Brief.

Wir wollen sie. Ms. Benson kann sich nicht vor uns verstecken.

„A-Aber wieso? Was wollen sie von mir und meinem Vater?" Stotterte ich und fuhr mir gestresst durch die Haare.

„Wie dir bestimmt erzählt wurde, war das ein Auftrag für deinen Vater. Er sollte zu einer Villa fahren, da dort ein Verdacht auf Atombombenschmuggel war. Allerdings haben sie ihn überwältigt und nun ist er dort. Dein Onkel fand heraus, dass das geplant war."

„I-Ich versteh nicht." „Es war eine Falle. Irgendwas wollen sie von dir und deinem Vater, aber wir wissen nicht was. Die Villa ist so streng bewacht und bevor wir nicht wissen, was dort ist, können wir nicht hin. Uns sind die Hände gebunden."

Ruckartig stand ich auf. „Aber irgendwas müssen sie doch tun! Sie werden ihm irgendwas antun! Oder liefern sie mich einfach aus. Bringen sie mich zu ihnen! I-Ich" „Adele." Die alte Frau trat um den Tisch herum und legte ihre Hände auf meine Schultern. „Wir versuchen unser Best mögliches, aber es ist nicht so einfach." Ich schluchzte auf und vergrub mein Gesicht in meine Hände. Das konnte doch nicht alles wahr sein. „Geh in dein Zimmer. Ich schicke jemanden hoch, der dir das Abendessen vorbeibringt." Stumm gab ich mich geschlagen, und nickte nur.

In meinem Apartment angekommen, ließ ich mich erstmal auf mein Bett fallen. Weitere Tränen verließen meine Augen und ich schluchzte. Mein Vater war noch am Leben. Ich vermisste ihn so sehr. Irgendwas musste ich tun!

Mir kam gerade eine Idee, als es an der Tür klopfte. Hektisch wischte ich mir über die Augen, obwohl es wahrscheinlich sowieso nichts bringen würde und ging die Tür aufmachen. „Liam." Sagte ich überrascht, als ich ihn mit einem kleinen Wagen voller Essen vor mir stehen sah.


Bravery (Liam Payne Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt