-Kapitel 21-

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Adelina P.O.V.

Den ganzen Tag über hatte ich Liam nicht gesehen. Als ich heute Morgen in der Küche stand, war er kurz reingeeilt und lief mit einem knappen „Bin nachher wieder zurück" nach draußen.

Es dämmerte nun schon langsam, was mich ein wenig besorgte. Ich schaute gerade ein wenig Fern, um mich abzulenken, doch ich erwischte mich immer wieder selbst dabei, wie ich aus dem Fenster blickte.

Blöder Liam. Ich machte mir Gedanken um einen jungen Mann, der es mit zehn Männern gleichzeitig aufnehmen konnte, während ich es nicht mal schaffte, eine Dose Fertigmais aufzumachen. Genervt richtete ich meinen Blick wieder auf den Fernseher, als ich plötzlich das Öffnen der Tür hörte und ich mich sofort aufrichtete. Liam kam total gelassen ins Wohnzimmer und warf einen kurzen Blick auf den Fernseher, bevor er sich mir widmete.

„Gehen wir?" Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. „Wohin bitte?" „Überraschung." Etwas benommen stand ich auf, da ich heute fast nur auf der Couch herumgelungert hatte und lief an ihm vorbei. „Du und Überraschungen?" Murmelte ich.

Er schmunzelte hinter mir und schob mich in „mein" Zimmer. „Ja, ich habe zwar noch nie irgendwas in diese Art geplant, aber ich glaube du brauchst ein bisschen Ablenkung von dem Ganzen." Er hatte noch nie sowas in dieser Art geplant? Was für eine Art? Ein Date? „Das ist ja wirklich lieb, aber das musst du wirklich nicht tun." Sagte ich, als ich schon im Zimmer stand und er im Türrahmen.

„Doch, muss ich." Erwiderte er noch, bevor er die Tür schloss und ich mich seufzend aber lächelnd umzog. Ich entschied mich einfach für etwas schlichtes, weil ich nicht wusste, was er vorhatte und traf mich ungefähr zehn Minuten später mit Liam an seinem Auto. Der Sonnenuntergang sah wirklich schön aus, vor allem als wir so durch die leicht belebten Straßen fuhren.

„Was hast du so großes organisiert, dass du heute den ganzen Tag nicht da warst?" Er grinste und warf einen kurzen Blick zu mir. „Ehrlich gesagt, habe ich nicht viel organsiert. Ich dachte mir, wir gehen jetzt nett essen und der Rest ergibt sich von selbst." Ungläubig starrte ich ihn an und lachte leicht.

„Und dafür brauchtest du den ganzen Tag?" „Naja..." Sagte er und kratzte sich verlegen an seinem Hinterkopf. „Um ehrlich zu sein, war ich noch bei meinem Onkel und danach habe ich mich erkundet, wie es der Bravery geht." Überraschte öffnete ich meinen Mund und vergaß für einen Moment, dass er seinen Onkel ohne mich besucht hatte. „Und?" Brachte ich schließlich heraus.

Er bog in eine Hauptstraße ab. „Es geht allen gut." Sagte er nur. Ich wollte ihm noch einige Fragen stellen, zum Beispiel wie es meinem Onkel, Scar und den anderen ging. Es kam mir schon wie eine Ewigkeit vor, als ich sie das letzte Mal gesehen habe.

„Wir sind da." Bemerkte er. Ich blickte auf und entdeckte ein kleines italienisches Restaurant mit bodentiefen Fenstern, wodurch man die schöne Aussicht auf den Sonnenuntergang genießen konnte. Liam parkte elegant in die letzte Parklücke ein und schnallte sich schließlich ab. „Lass uns heute einfach mal an was anderes denken." Ich nickte wie hypnotisiert und schnallte mich ebenfalls ab.

Es freute mich ungemein, dass Liam sich solche Mühe machte, um mich abzulenken. Wir setzten uns an einen freien Tisch und begannen uns die Speisekarte anzusehen.

„Kann ich dich was fragen?" Riss er mich aus meinen Gedanken. Ich blickte von der Karte hoch und lächelte ihn abwartend an. „Was wolltest du ursprünglich nach deinem Abschluss machen?" Ich wollte gerade antworten, als der Kellner in einem schwarzen Anzug kam und unsere Bestellung aufnahm. Als er ging, räusperte ich mich kurz und zuckte schließlich mit den Schultern.

„Ich weiß nicht genau, zumindest hatte ich keinen genauen Plan." „Hast du dich nach Colleges umgesehen?" Ich nickte und faltete meine Hände ineinander. „Ich habe sogar einige Stipendien bekommen, aber noch nichts in Erwägung gezogen."

Der Kellner brachte uns die Getränke und ich nickte ihm lächelnd zu. Liam nippte an seinem Glas Weißwein und stellte ihn wieder vor sich. „Bist du dir noch unsicher, was du tun willst?" Ich nickte mit zusammengepressten Lippen.

Ehrlich gesagt, war mir das Thema unangenehm. Schließlich wusste jeder aus meiner Stufe, was sie tun würden, doch ich war die Einzige, die nicht mal einen Ansatz hatte, was sie arbeiten wollte.

„Ich bin mir sicher, in der Bravery wäre noch ein Platz frei." Sagte er plötzlich und schmunzelte mich an, doch irgendwas sagte mir, dass Liam es in irgendeiner Art ernst meinte.

Bravery (Liam Payne Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt