Kapitel 26

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Der 9te Monat meiner Schwangerschaft war nicht weit.

Rohan war gerade bei seiner Arbeit.
Er hatte mir strengstens verboten in diesem Zustand das Haus zu verlassen, doch ich hatte keine Zutaten zuhause.

Mein Wille Rohan etwas Schönes nach der harten Arbeit zum Essen zu machen war stärker, als dass ich zu Hause bleib und ihn hungrig stehen ließ.

Und um Zutaten zu besorgen, musste ich leider in den Basar.

Also zog ich mir den größten Saree, den ich in meinem Schrank fand, an, um meinen Bauch so gut wie möglich zu verstecken.
Dann nam ich mir mein Geld in die Hand und verließ stur das Haus.

Ich lief schnell in Richtung Basar.

Der sanfte Wind wehte mir ins Gesicht und ließ meine offenen Haare hin und her schleudern.

Ich fühlte mich wie ein Nilpferd um ehrlich zu sein. Ich war es einfach nicht gewöhnt so viel drauf zu haben und aufeinmal das.
Ich hoffe, dass das sofort verschwinden würde, wenn ich mein Baby in den Händen trug.

Den ganzen Weg, dachte ich darüber nach, ob es ein Mädchen oder ein Junge werden würde.

Ich lächelte.

Ich wollte einen kleinen, süßen, knuffigen, zweiten Rohan haben.

Schon war der Basaar in Sichtweite.

Ich war so froh endlich den Basaar erreicht zu haben.

Bis ich über eine Straße lief und, durch zu vielem Denken, vergessen hatte nach links und rechts zu schauen und nun von einem Fahrrad angeremmpelt wurde..

Ich konnte mich nicht mehr halten und fiel nun schmerzvoll auf den harten Boden. Das Geld, dass ich eben noch in meiner Hand eingeschlossen hatte, fand seinen Weg in verschiedene Richtungen..

Bevor ich bewusstlos wurde, hörte ich noch wie viele Dorfleute in meine Richtung liefen und mich fragten, ob alles in Ordnung wäre.

Doch ich konnte nicht mehr antworten.

Alles war nun schwarz und lautlos.

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Langsam regte ich mich und fand mich liegend auf einem weichen Bett in einem konplett weißen Zimmer wieder.

Ich blinzelte mehrmals und bemerkte erst jetzt, dass Rohan mit einem Arzt diskutierte.

Ruhiger als je zuvor, betrachtete ich meinen Ehemann aus paar Metern Entfernung.

Er und ein kleiner, dicker Arzt befanden sich in einem anderen Raum, doch ich konnte beide durch ein durchsichtiges Glas beobachten.

Rohan..

Dieser Name würde für immer auf meinen Lippen stehen.

Trotzdessen dass ich so müde und erschöpft war, war ich doch total wild auf ihn. Ich liebte ihn so sehr.

Man sah ihm an, dass er besorgt war.

Meinetwegen.

Ich hatte total vergessen, was passiert war.

Endlich ließ der Arzt ihn zu mir.

"Shanti, du bist ja schon wach? Geht es dir gut, meine Blume?"

Er setzte sich zu mir ans Bett und nam dann liebevoll meine zarte Hand in seine starken Hände, die sie dann umschließen und streichelten.

"Mir geht es immer gut, wenn du da bist." antwortete ich leise und beobachtete ihn dabei wie er mit meiner Hand spielte.

Solch ein süßer Anblick.

"Der Arzt hat mir erzählt, dass du auf den Boden gefallen bist und dann dein Bewusstsein verloren hast.
Du kannst dir nicht vorstellen welche Sorgen du mir bereitet hast."

Er legte seinen Kopf vorsichtig auf meinen Bauch und küsste ihn dann.

"Und du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich dich liebe." flüsterte ich.

Nachdem er erstmal die Situation kontrolliert hatte, und festgestellt hatte, dass uns keiner beobachten konnte, da gerade keiner in der Nähe war, näherte er sich meinem Gesicht und schaute mir mit einem vielsagenden erst auf die Augen und dann auf die Lippen.

"Küss mich..!!" flehte ich ihn an.

Ohne eine Antwort zu geben, landeten seine geschmeidigen Lippen auf meinen und küssten sie liebevoll.

Ich war so überglücklich, dass mir sogar heiße Freudestränen die Wangen herunterliefen.

"Wenn ich schon wegen dir meine Arbeit stehen lassen musste, dann darf das wenigstens sein." kam schnell und atemlos aus seinen Lippen.

Ich wusste nicht worauf er hinaus wollte, bis seine Lippen blitzartig an meinem Hals landeten und an ihn saugten.

Ein kleines Stöhnen konnte ich nicht zurückhalten.

Wir beide merkten nicht wie sich die Tür öffnete und eine Krankenschwester uns mitten im Raum geschockt anstarrte.

Sie räusperte sich und Rohan entfernte sich schnell von mir.

"Ehm.. Ich hoffe, dass ich sie beide bei ihrem Spielchen nicht gestört habe. Auf jeden Fall ist die Besuchszeit um." sagte die Krankenschwester.

"Wann darf ich denn wieder nach Hause?" fragte ich verzweifelt.

"Da sie hochschwanger sind und das Risiko, dass ihr Kind etwas früher aus ihrem Bauch will, zu hoch ist, müssen sie noch zwei Tage hier bleiben."

Ich seufzte.

"Das nächste Mal bleibst du zuhause, wenn ich dir das sage, alles klar?" Rohan setzte seinen Ich-Habs-Dir-Doch-Gesagt-Blick auf.

Ich nickte.

"Warte." rief ich ihm rüber bevor er gehen wollte.

"Ich will dich noch umarmen."

Ich breitete meine Arme aus, um ihn herzlich zu empfangen.
Er umarmte mich fest und flüsterte dann:
"Du bist mein ein und alles."

Er gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Kommst du morgen?"

"Klar, Schatz. Schlaf schön.." sagte er noch bevor er mein Zimmer verließ.

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