Chapter 4

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•Zayn•

Immer mehr sehnte ich mich danach zu leben. Die Sehnsucht nach der Menschlichkeit drohte mich vollkommen zu verzerren, denn nichts wünschte ich mir mehr als wieder aufrichtig zu lieben und geliebt zu werden. Außerdem spürte ich wie diese Sehnsucht immer stärker wurde, wenn Liam in meiner Nähe war.

Es war ein seltsames Gefühl, welches er in mir auslöste, wenn er auch nur mit mir sprach. Vielleicht genoss ich auch nur die Aufmerksamkeit, die er mir schenkte. Doch es war falsch von mir ihn für meine Vorteile auszunutzen.

Als ich ihn geküsst hatte, konnte ich der Versuchung nicht mehr widerstehen, denn seine Lippen luden mich förmlich dazu ein ihn zu küssen als gäbe es keinen Morgen.

Während unseres Kusses fühlte ich mich geborgen und vor allem lebendig. Und dieses Gefühl wollte ich so lange ich es konnte, fühlen. Doch so sehr ich mich ihm hingeben wollte, ich konnte es nicht. Ich durfte mir nicht erlauben mich an ihn zu binden, denn wir würden keine gemeinsame Zukunft haben.

Ich bin nichts weiter als eine verlorene Seele, die auf dem Weg in den Himmel verloren gegangen ist.

Seufzend schüttelte ich meinen Kopf und rutschte auf der Couch herum. Ich hatte mich neben Liam gesellt, doch davon wusste er nichts. Es hatte auch seine Vorteile ein Geist zu sein. Zum einen kann ich durch Wände gehen, Gegenstände nach Belieben bewegen, Menschen einen Schrecken einjagen (was ziemlich witzig sein konnte) und mich je nach Lust und Laune sichtbar machen.

Da ich mich nicht sichtbar machte, konnte er nicht wissen dass ich ihn beobachtete.

"Ich spüre deinen Blick auf mir brennen, Zayn..", murmelte Liam vor sich hin und schloss daraufhin seine Augen. Erschöpft fuhr er sich übers Gesicht. "Ich werde schon verrückt.", fügte er seufzend hinzu.

"Wirst du ni..-", bevor ich meinen Satz beenden konnte, unterbrach er mich, indem er geschockt zusammenzuckte und sich an die Brust hielt.

Völlig aus der Fassung versuchte er seine Atmung zu kontrollieren, während er mich musterte. Ich konnte dem Drang mich für ihn sichtbar zu machen nicht länger standhalten.

"Wieso machst du das? Wieso spielst du mit meinem Verstand und auch mit meinem Gefühlen..?"

Meine Augen weiteten sich rasant und es schien so als würde mir die Luft abgeschnürt werden. Langsam öffnete ich meinen Mund um etwas darauf zu erwidern, doch nichts kam aus meiner Kehle. Nicht einmal ein kleiner Laut.

"Ich verstehe.", meinte er daraufhin mit tränenerstickter Stimme. Bedrückt stand er auf und machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer.

Unbewusst folgte ich ihm. Alles in mir verzerrte sich nach ihm, doch ein wenig Verstand müsste ich noch haben, um ihm widerstehen zu können.

Zaghaft legte ich meine Hand auf seine Schulter. "Liam.. Hör zu es ist nicht so ein..-"

Eine große Hand legte sich auf meine Lippen und zog mich mit sich. Meine Versuche mich zu wehren waren umsonst, denn die Gestalt war viel stärker als ich es war.

Um mich herum wurde alles schwarz, ehe ich nichts mehr mitbekam und einen verdutzten Liam zurückließ.

Haunted Love || Ziam✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt