Chapter 5

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•Zayn•

Langsam öffnete ich meine Augen und kiff sie daraufhin kurz fest zusammen, bevor ich es wagte sie erneut zu öffnen. Während ich mich mit den Händen am kalten Boden abstützte und mich somit aufsetzte, musterte ich die Gegend die mich umgab. Dabei ließ ich meinen Blick über die skurrilen Steinmauern huschen, bis mein Blick bei einem etwas älterem Mann im Anzug hängen blieb, der es sich auf einem Thron gemütlich gemacht hatte.

"Aufstehen!", knurrte er dominant und zugleich angsteinflössend.

Ohne meinen Blick von ihm abzuwenden, erhob ich mich langsam und sah ihm dabei zu wie er mit langsamen Schritten auf mich zu kam. Bei mir angekommen packte er mich an den Schultern und schubste mich an die anliegende Wand.

Beim Aufprall keuchte ich schmerzerfüllt auf und versuchte nicht zusammenzubrechen. "W-Wer sind Sie und was zur Hölle wollen Sie von mir!?", fragte ich ihn ängstlich.

Spöttisch lachte er auf und formte seine Augen dabei zu Schlitzen. Meine Unsicherheit schien ihn wohl zu amüsieren. "Mein Name ist Crowley, mein kleiner lächerlicher Geist. Du stellt keine Fragen und hältst den Mund während ich rede, verstanden?"
Fragend zog er eine Augenbraue in die Höhe. Schnell nickte ich und kurz darauf fuhr er auch schon fort. 

Ich fragte mich was dieser Crowley von mir wollte, denn ich konnte ihm nichts geben. Vor allem fragte ich mich, wie er es geschafft hatte aus der Villa zu zerren, da ich geglaubt hatte an sie gekettet zu sein.

Crowley's teuflisches lachen hallte in den Räumlichkeiten des kahlen Gebäudes, was mich auch aus meinen Gedankenchaos riss. Ich sah ihn zu wie er sich alten Scotch in ein Glas schüttete und mir das Glas entgegenhielt. Kopfschüttelnd lehnte ich ab, woraufhin er nur mit den Schultern zuckte und sein Glas an seinen Lippen ansetzte.

Ungeduldig kaufe ich auf meinen Innenwangen herum. Doch lange hielt ich es nicht mehr aus. "Was wollen sie von mir und..-"

Genervt hob er seine Hand an und unterbrach mich somit. "Ich sagte ich möchte keinen Ton von dir hören." Provozierend grinsend trank er einen Schluck von seinem Scotch und ließ die bittere Flüssigkeit seinen Sachen hinunter fließen.

"Mein lieber, vor dir steht der altbekannte König der Hölle. Ich bestimme über jegliche Kreaturen und darf mit Ihnen tuen und lassen was ich nur möchte. Dämonen sind meine Schlampen und Geister meine Untertanen, doch du scheinst dich nicht zu untergeben. Also frage ich mich was an dir so besonders ist."

Mein Herz schlug mir bis zum Kopf und die Angst die ich zuvor verspürt hatte, verstärkte sich nur noch mehr. Doch dies konnte ich ihm nicht zeigen, also versuchte ich so gut es eben ging meine Angst zu unterdrücken. Ich verstand nicht was der König der Hölle von mir wollte. Ich war nichts weiter als ein gewöhnlicher Geist.

Abwehrend hob ich meine Hände und entfernte mich langsam von der Wand, an die ich zuvor gepresst wurde.

"Ich weiß nicht was sie von mir wollen, Crowley. Bringen Sie mich nach Hause."

Er schnalzte mit der Zunge und schnipste mit den Fingern. "Wir sehen uns bald wieder, Zayn.", wisperte er bevor er mich zurück in die Villa verfrachtete.

Perplex musterte ich die vertraute Umgebung und stellte dabei fest, dass ich wieder daheim war. 

"Liam?", rief ich durch den langen Flur, in der Hoffnung ihn hier vorzufinden. Doch vergebens. Ich bekam keine Antwort auf meine Rufe und ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Instinktiv steuerte ich auf sein Zimmer zu und durchquerte seine Wand, da dieser Weg deutlich kürzer war.

Als ich ihn schließlich in seine Decke eingekuschelt auf dem Bett liegen sah, atmete ich erleichtert aus und erwischte mich dabei wie sich meine Lippen zu einem leichten Lächeln formten. Das sich mir bietende Szenario war einfach unbeschreiblich niedlich. Wie leise vor sich hin schnarchte, verstärkte nur das Verlangen mich neben ihn zu legen und kuschelnd mit ihm einzuschlafen.

Leise ging ich zu ihm rüber und setzte mich auf die Bettkante. Zärtlich streichelte ich ihm über die Wange und küsste seine Stirn federleicht. Seine Nähe war meine Droge und momentan benötigte ich sie.

Ich schien ihn wohl geweckt zu haben, denn er öffnete seine braunen Augen und blickte verschlafen in die meinen. Abrupt zog ich meine Hand zurück und wollte mich vom Acker machen, doch er umfasste mein Handgelenk und hielt mich zurück.

"Geh nicht..", flüsterte er verschlafen und rutschte zur Seite, damit ich neben ihm Platz hätte.

Zögernd legte ich mich auf die von Liam vorgewärmte Stelle und seufzte wohlig auf. Beide blickten wir uns in die Augen und sein strahlendes Braun verfrachtete mich ins Paradies. Noch nie hatte ich etwas schöneres als ihn gesehen.

"Niemals.", hauchte ich und näherte mich langsam seinem Gesicht, sodass sich unsere Lippen sanft streiften.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, ehe er es wagte die Lücke zwischen uns zu schließen, indem er seine weichen Lippen liebevoll auf meine legte und mich so küsste, als würde es keinen Morgen geben.

Haunted Love || Ziam✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt