Kapitel 6

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Beim Eingang verlangten die Türsteher einen Ausweis, der zeigte, dass wir schon 16 waren und danach bekamen wir einen Stempel ans Handgelenk. "Willst du mal was probieren?", rief Kyle und hielt seinen Mund an mein Ohr. Ich nickte, weil mir das Schreien viel zu anstrengend war. Ich schlingelte mich durch die tanzende Menge und zog Grace mit zur Bar. "Zwei...", bestellte Kyle und drückte der Barkeeperin das Geld in die Hand. Ich verstand zwar nicht ganz was für Getränke er aussuchte, aber hätte ich es gewusst, hätte ich es vermutlich nicht getrunken. "Hier", rief er und schob die zwei Cocktails zu mir rüber, wo eins Grace gehörte.
Die ganze Zeit über musste ich über das mit Lucas nachdenken, es ließ mir einfach keine Ruhe. "Was ist los?", rief Kyle und sah mich an. "Ach nicht's", antwortete ich und setzte sofort ein halbwegs glaubhaftes Lächeln auf. "Jetzt probier's doch mal, es wird dir sicher schmecken" Eine Zeit lang schaute ich das gefüllte Glas an, als wäre es meine Unterhaltung. Zuerst roch ich daran und trank danach einen kleinen Schluck. Kaum hatte ich es runter gewürgt begann ich stark zu husten. Es fühlte sich an als ob mein Hals Feuer gefangen hätte. "Was ist das?", rief ich und verzog das Gesicht. "Wodka", lachte er. "Daran musst du dich gewöhnen, wenn du erst ein oder zwei solcher Gläser getrunken hast bemerkst du kein Brennen mehr" Ich blickte zum Glas und trank wieder daraus, aber dieses Mal einen größeren Schluck. Beim zweiten Mal schmeckte es mir mehr und nach fünf Minuten war das Glas leer. "Spürst du schon was?", fragte Kyle. Ich schüttelte meinen Kopf. "Willst du noch eins?", fragte er und deutete bereits der Barkeeperin. "Annie?", fragte eine Stimme hinter mir, Grace's Stimme. "Du musst das nicht trinken, lass dich zu nichts überreden, okay?", sagte sie und hielt in der linken Hand ihr Getränk. "Jetzt sei doch nicht so eine Spaßbremse. Ich weiß wo meine Grenzen liegen", rief ich und drehte mich weg von ihr, also zu meinem Freund. Als ich dann spürte, dass mir etwas schwindelig wurde, wollte ich aufstehen und kurz an die frische Luft. Ich hatte das Gefühl als würde es immer heißer und heißer hier werden. Draußen war es jedoch kein Stück besser. Ein weiterer Grund war wegen Lucas. Ich wollte mit ihm nochmal in Ruhe reden. "Lucas?", rief ich. "Lucas, bitte! Wir müssen reden!" Nach jedem dritten Auto rief ich seinen Namen, aber nichts, überhaupt gar nichts. Ich war echt am verzweifeln, denn das was jetzt darunter litt, war unsere Freundschaft. "Annie?" Lucas?, dachte ich. "Warte!!!", brüllte ich und zwengte mich zwischen den Autos, in die andere Hälfte des Parkplatzes. "Es tut mir so leid wegen vorhin"

"Vertrau ihm nicht"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt