Kapitel 14 "Ich kenne doch diese Stimme"

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Ich schluckte und nickte übereifrig. Er schloss leise die Türe hinter sich und hörte wie er eilig die Treppen hinab lief. Da lag ich nun. Nackt. Und ihm ausgeliefert. Ich ließ meine Hände locker und genoss die Minuten ohne ihm. Moment Mal!, rief ich in Gedanken. Es war der perfekte Zeitpunkt um mich endlich von den Fesseln zu lösen. Ich schlüpfte Wort wörtlich raus, weil ich sie schon davor geweidigt hatte. Ich band mir das Handtuch um den Körper und schlich mit zitternden Beinen vor die Zimmertür. "Kyle?", flüsterte ich in das Zimmer daneben. Nichts. Was ist wenn er gar nicht hier war? Und der Junge ihn bereits vergraben hatte? "Hör auf!", rief eine Stimme in meinem Kopf. 'Sie' hatte wohlmöglich sogar recht. Ich dachte einfach zu viel nach, das wurde mir auch langsam klar. "Und denk nochmal über das Angebot nach", hörte ich ihn rufen. "Tschau", war sein letztes Wort und knallte die Haustür zu. "Warte!", platzte es aus mir raus. Mir kam die Stimme vertraut vor, aber ich wusste nicht wem. Scheiße, dachte ich und hatte mich gerade selbst verraten. Ich hörte ihn die Treppen hoch gehen und als er mich dann sah... blieb er stehen. Er schien ruhig zu bleiben und grinste doof aus der Wäsche. Ich schluckte und beobachtete jede seiner Bewegungen, wenn er eine gemacht hätte. Er lehnte sich gegen das Gelander und sah mich grinsend an. "Na? Wo willst du denn hin?", fragte er und kaute einen Kaugummi. Was sollte ich jetzt sagen? Mir stockte der Atem und ich brachte keinen Ton heraus. Ich spielte mich nervös mit meinen Fingern und wagte es ihn kein einziges Mal anzusehen. "E- Es tut mir leid", flüsterte ich und schon wieder schossen mir die Tränen in die Augen. "Ha", lachte er. Dann setzte er einen Schritt nach den anderen, bis er leicht meinen Körper an seinem spürte. "Leider muss ich jetzt gehen", flüsterte er in mein Ohr und küsste mich dann auf die Stirn. "Leider", lachte ich in Gedanken. Er packte mich und trug mich zurück, in den Keller. "Aber wir werden es ganz bestimmt nachholen", sagte er während er sich vorsichtig nach unten tastete. Ich war so unglaublich froh, dass er weg musste, auch wenn ich nicht wusste wieso, was mich aber wiederrum ein wenig beunruhigte. Ich meine, was konnte so wichtig sein, dass er es unterbrechen MUSSTE? Er legte mich aufs Bett und meinte er seie in ein paar Stunden wieder zurück, doch zu dem Zeitpunkt war es bereits 4:00 p.m. Hätte ich zu dem Augenblick schon gewusst, was sein Plan war, hätte ich alles dafür gegeben, dass er bei mir geblieben wäre...

"Vertrau ihm nicht"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt