Kapitel 8

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"Ann?", weckte mich jemand. "Hmm", antwortete ich mürrisch. Er rüttelte mich immer mehr bis ich ganz munter war. "Guten Morgen, Schatz" Kyle saß neben mir schon fertig angezogen und lächelte. "Morgen", antwortete ich wobei mir beinahe die Stimme fehlte. "Was ist denn?", fragte ich und ließ meine Augen geschlossen. "Zieh die Vorhänge bitte zu", befahlt ich ihm und legte meinen Arm auf meine Stirn. Mein Kopf pochte und ich hatte höllische Kopfschmerzen. Nach dem der Raum abgedunkelt war öffnete ich langsam meine Augen. "Also? Was ist?", fragte ich und bekam dabei unheimlichen Durst. Mein Mund war so trocken wie eine Wüste. "Ich wollt' dir nur sagen, dass es schon 2 p.m. ist" Ich streckte mich, dass ich Kyle vom Bett drängte. Vorsichtig setzte ich mich auf. "Moment mal", sagte ich skeptisch und rübelte meine Augen. "Wo sind wir? Das ist nicht dein Bett" Er grinste mich an und sagte: "Wir haben jetzt noch ganze vier Tage dieses Haus für uns" "Das Ferienhaus deiner Eltern?", fragte ich. Er nickte. "Wie geil", schwärmte ich und sprang auf. "War das die Überraschung?", fragte ich und zog mir ein Shirt über meinen BH. "Ja", sagte er und zeigte mir seine Zähne. "Die Überraschung ist gelungen", rief ich und küsste ihn. Auch wenn ich es nicht gerade zeigen konnte, dass ich mich wirklich freute, tat ich es. Das lag daran, dass ich noch fix und fertig war, wegen gestern.
"Schatz", rief ich und rannte aus dem Zimmer ins Bad, auch wenn ich nicht wusste wo es war. Ich beugte mich über die Klomuschel und würgte solange bis ich schließlich erbrechen musste. "Bleib weg", rief ich als ich ihn im Seitenwinkel erkannte. Tja und wenn ich gedacht hätte, dass er sich ernsthaft dran hält, lag ich komplett falsch. Er band mir mein Haar zu einem Pony zusammen.
"Geht schon wieder", sagte ich und hielt mir die Hand vor meinen Mund. "Ich hab' schon drauf gewartet. Du hast gestern sechs von diesen Gläsern getrunken" Ich riss meine Augen auf und konnte nicht glauben was er da gerade gesagt hatte. "Boa, dass war mein erstes und letztes Mal", jammerte ich und verschränkte meine Arme vor dem Bauch. "Geht's wieder?", fragte er und half mir vorsichtig beim Aufstehen. "Ja, danke", antwortete ich und stützte meine Arme am Waschbecken ab. "Ich mach dir mal ein Frühstück", sagte er und verließ langsam die Toilette. "Okay" Ich sah ihm zu wie er die Türe am Rahmen anlehnte und erfrischte danach mein Gesicht mit kaltem Wasser. Noch schnell meine Zähne geputzt und eilte dann sofort runter zu Kyle.

"Setzt dich", sagte er deutete zum Tisch. Da lag ein kleines Stück Kuchen auf dem Teller mit Sahne direkt daneben. "Danke", sagte ich und sah zu ihm in die Küche. Ich wartete bis er auch Platz genommen hatte. "Geht's dir sonst wirklich gut?", fragte er und sah mir zu, wie ich den letzten Bissen zerkaute. "Naja, ich hab' noch etwas Kopfweh" Ich griff mir an meine Stirn, aber krank war ich nicht, also MUSSTE es am Alkohol liegen. "Ich werde dann später in die Apotheke fahren und dir was besorgen" "Okay", lachte ich und war ihm echt dankbar. "Nein lass es stehen, ich werd' es später weg räumen", sagte er, gerade als ich den Teller in die Küche tragen wollte.
"Ich liebe dich", flüsterte er in mein Ohr und umarmte mich von hinten. "Ich dich auch" Ich drehte mich zu ihm und er küsste mich. Er trug mich nach oben zum Bett und ließ mich dann vorsichtig auf die weiche Matratze fallen. "Sei mir nicht böse, aber ich hab' gerade keine Lust" "Liegt es an mir?", fragte er und zog sein Shirt wieder an. "Nein, auf keinen Fall! Nur ich hab' solche Kopfschmerzen..." Es tat mir schon weh, dass ich ihn anlog, denn es lag nicht an den Kopfschmerzen sondern viel eher an Lucas. "Nagut dann werde ich jetzt deine Tabletten besorgen" Ich begleitete ihn bis zur Haustüre und schloss sie hinter ihm. "Scheiße", schrie ich und begann fürchterlich zu weinen. "Was hab' ich getan", schluchzte ich und sank langsam zu Boden. Ich empfand genau gar nichts mehr für Kyle. Meine Gedanken drehten sich nur noch um Lucas. "Es tut mir so leid Kyle", rief ich weinend. Am letzten Tag, werde ich mit ihm Schluss machen, hatte ich mir zumindest vorgenommen. Ich versuchte abzuschalten, indem ich mir einen Kaffee zubereitete. Ich gesellte mich auf die Terrasse und genoss den Ausblick auf den See . Es war ein wunderschöner Tag und weder zu heiß noch zu kalt. Ich schloss meine Augen und atmete die frische Landluft ein... und aus...

"Vertrau ihm nicht"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt