Kapitel 17 Ist es doch Liebe?

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Ich prallte mit dem Rücken im Wasser auf und sank dann langsam zu Boden. Einen Moment lang war ich wie gelähmt und wusste nicht was mir gerade geschah. Ich riss meine Augen auf und schnappte sofort nach Luft, aber nichts aus Wasser füllte meine Lungen. Ich schrie und beobachtete wie kleine Luftbläschen zur Decke des Wassers schwirrten. Ich strampelte, in der Hoffnung, nach oben zu treiben. Immer wieder fuchtelte ich mit meinen Händen um mich herum, denn langsam tänzelten kleine, schwarze Pünktchen vor meine Augen. Muss ich jetzt sterben?, dachte ich. Ich spürte, dass ich immer schwächer wurde. Ich hörte auf zu kämpfen und ließ mich zum Grund gleiten. Es war friedlich. Kein Druck, keine Gleichgewichtsstörung mehr. "So sollte es sein", dachte ich und schloss lächelnd meine Augen.

Ich rangte nach Luft und Wasser ströhmte aus meinem Mund. "Was ist passiert?",murmelte ich und wischte mir den Mund trocken. Ich lag genau da, wo ich aus dem Fenster gestiegen bin, auf den Glasscherben. Ich spürte, dass ich blutete und leichte stiche in meinem Rücken hatte. Wahrscheinlich weil einige davon in meinen Rücken steckten. Vorsichtig richtete ich mich auf und mein erster Gedanke war Grace. Mir ging es gar nicht darum Rache zu nehmen... sondern hier endlich wieder zu verschwinden. Leise rief ich immer wieder ihren Namen: "Gracy? Gracy wo bist du?" Ich schrie. Wieder. Solange, bis ich mir sicher war, dass ich meine ganze Wut ausgelassen war. Ich setzte mich auf den Boden und meine Fingerspitzen glitten sanft über den Boden. Meine Augen waren geschlossen und ich bemerkte, dass ich auf etwas Weichem saß. Ein Teppich vielleicht? Ermüdet öffnete ich meine Augen... und tatsächlich saß ich auf einem schlichten, grauen Teppich. Seit wann ist denn der da?, fragte ich mich. Er war dreckig und eindeutig schon genutzt. Der Dreck kennzeichnete einige riesige Schuhabdrücke, die sicher von Männern stammten. "Wie ekelig", sagte ich erwidert und verzog das Gesicht. Plötzlich hörte ich langsame aber feste Schritte, die schnell wieder verstummten. "Brian?", fragte ich und tappte auf Zehenspitzen vorsichtig zur Tür. Ich war ganz in meinen Gedanken versunken und hoffte irgendwie trotzdem darauf, das Grace vielleicht die vor der Türe war. Ich zuckte vor Schreck als ich hörte wie jemand den Schlüssel ins Loch rammte und ihn zweimal drehte. Klar es war Brian, wer auch sonst? Er sah mich an und spielte sich zugleich mit seinem Schlüssel. Was wollte er jetzt von mir? Er war angezogen als wollte er ins Kino. Eine schwarze Lederjacke und darunter ein graues Shirt mit einer blauen Jeans. Also würde ich ihn einfach so auf der Straße treffen, würde ich ihn als relativ sympatisch bezeichnen. "Wieso hast du nasses Haar?", fragte er und hob seine Augenbrauen. Hastig tastete ich von meiner Stirn zu meinem Haaransatz und riss die Augen auf. Fakt war, dass ich ihm die Wahrheit keines Falls sagen konnte, er hätte mich sicher umgebracht. Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleichg schlecht geträumt oder sowas", antwortete ich schließlich ganz locker. "Naja egal. Was ich dich eigentlich fragen wollte... wie findest du denn mein Outfit?" Er richtete seine Blicke zog auf seine Jacke und lächelte dabei freundlich. "Ganz okay", sagte ich und musterte seinen Körper. "Sicher?", lachte Brian und hob seinen Kopf. "Mhh" Ich versuchte ein so halbwegs glaubhaftes Lachen aufzusetzen obwohl ich schreien hätte können. Da hätte er mir den besten Witz der Erde erzählen können aber in dieser Situation war eindeutig nicht mehr zu lachen. Dann hatte er wieder diesen Verführungs- Blick drauf. Er fächerte kurz mit seinen Wimpern und ich konzentrierte mich wieder auf seine blauen Augen. Ich bemerkte es gar nicht, dass er zu mir kam, bis ich seine Hände um meiner Taille spürte. Er war erregt, eindeutig. Ich spürte etwas aus seiner Hose drücken, und es war garantiert nicht sein Gürtel. Mir grauste es und ich drängte ihn vorsichtig von mir weg. Ich wollte ihn irgendwie ablenken. Nur womit? Er küsste sanft meinen Hals und mir gefiel es. Ich schloss meine Augen und spürte wie seine Butterweichen Lippen zu meinem Ausschnitt glitten.

"Vertrau ihm nicht"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt