Kapitel 23 Heute Abend ist mein letzter Abend HIER

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"Brian?", flüsterte ich und sah wild um mich. Ich hatte das Gefühl als würde er direkt hinter mir stehen. "Ja. Genau er", antwortete Steven und blieb ganz still sitzen. Er schlich um die Hütte und kratzte an der Fensterscheibe. Ich brachte keinen Ton mehr raus, ich dachte es wäre mein beziehungsweise unser Ende. Vorsichtig stand ich auf und bewegte mich schleichend zur Tür. Hatte ich sie abgeschlossen? Der Schlüssel steckte noch. Rasch drehte ich ihn zweimal nach rechts und ließ dann sofort wieder los. Das Kratzen hörte auf und die Schritte wurden auch leiser, bis sie gar nicht mehr waren. War er weg? Panisch blickte ich rüber zu Steven und Brooklyn die angespannt im Bett saßen und sich im Arm hielten. "Alles wird gut!", flüsterte Steven und versuchte das Schluchzen seiner kleinen Schwester zu stoppen. "Ist er weg?", fragte nun auch Steven. Ich zuckte mit den Schultern als er fürchterlich stark auf die Tür einschlug. Ich schüttelte den Kopf und bewegte mich, gefüllt mit Angst, zurück zum Bett. Plötzlich sah ich ein Gesicht, gepresst an das Fenster. Ich musste dreimal überlegen bis ich mir sicher war, dass es nicht Brians war. Es war Grace's. "Es ist nicht Brian!", rief ich überglücklich und blickte zu Steven. "Es ist Gracy, meine beste Freundin", lachte ich. "Lass sie nicht rein! Ich kenn' das Spiel!", rief Steven augenblicklich. Ich hatte ganz verdrängt was sie mir eigentlich angetan hatte und wollte sie keineswegs alleine da draußen lassen... bei Brian. Ohne noch weiter nach zudenken schloss ich die Tür auf und rannte zu ihr nach draußen. "Nein!!!!", brüllte er und hüpfte aus dem Bett um mich davon ab zuhalten. Zu spät., dachte ich. Neben ihr stand Brian der mit einem breitem Grisen das Messer fest in der Hand hielt. "Fuck!", rief Steven und erstarrte, als hätten sich Wurzeln um seine Füße gebunden. "Lauf!", flüsterte ich und bekam Tränen in den Augen. Also sprintete ich so schnell wie ich konnte davon, damit Brian MICH verfolgte. Ich hörte ihn rufen: "Bleib stehen!" Ich drehte mich um und er war ganz dicht hinter mir. Mit jedem Schritt kam er mir näher. Warmer Wind zog an mir vorbei und brachte mich zum Schwitzen. Die ganze Zeit hatte ich diese unglaubliche Angst, dass er sein Messer nach mir schmiss. Den Wind den ich erzeugte, ließ die Blätter neben mir schweben, die dann aber langsam wieder zu Boden schwankten.
Ich lenkte von dem einem Baum zum Anderen, ohne ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Plötzlich hatte er mich tatsächlich erwischt und wir stürzten. Ich schleifte noch ungefähr fünf Meter weiter, bis ich dann wirklich still lag. Ich wimmerte und konnte mich kaum bewegen. Mir tat alles weh, von den Beinen bis zu den Armen. Die Dunkelheit machte es mir schwer Brian zu finden. "Hilfe!", rief ich und meinen Stimme versagte sofort. Er band meine Füße mit einem Stück Seil zusammen. Ich gab es auf mich zu wehren, er war sowieso stärker als ich. Das letzte was ich ihn sagen hörte war: "Und deine Freunde werden wir auch noch finden"

"Aufwachen!", hörte ich jemanden rufen. Und schon wieder., dachte ich und meinte damit, dass ich schon wieder eine Ohrfeige ausgeteilt bekam. Zwingend öffnete ich meine Augen und die Sonne strahlte direkt in mein Gesicht, was dazu führte, dass ich meine Augen sofort wieder schloss. Ich war zu dem Zeitpunkt extremst Lichtempfindlich. Mein Haar hing mir ins Gesicht und stank grauenhaft nach Fett. Ich saß, gefesselt auf einem Stuhl in der Natur. Unter mir war Gras, gefüllt mit wunderhübschen weißen Gänseblümchen deren Blütenspitzen lila waren. Ich richtete vorsichtig meinen Kopf auf und das erste was ich vor mir sitzen sah, war Brian. Das einzige was uns noch trennte war ein Tisch, gefertig aus dunklem Holz. Er hatte einen Zettel und einen Kugelschreiber vor sich liegen. Genervt schaute ich ihn sein Gesicht und wartete bis er was sagte. "Na lach doch mal ein bisschen", sagte er als würde er sich danach sehnen. "Über dich oder was?", murmelte ich leise und setzte ein kurzes Lächeln auf, was gleich wieder verschwand. "Geht doch", sagte er und nahm den Schreiber in die Hand. "Name?", fragte er und setzte die Spitze am Blatt an. "Als würdest du das nicht wissen!", antwortete ich und klang total desinteressiert. Er holte seine Hand aus und verpasste mir die nächste Ohrfeige. Ich gab keinen Laut von mir, ich wollte Stärke und Mut beweisen. Meine Wange pochte und wurde heiß. Ich schnaufte und sah ihn an. "Annie!", rief ich und er notierte es sich. Er stellte mir genau dieselben Fragen wie in einem Freundschaftsbuch, nur dass er die letzte Frage nämlich: Dein Wunsch für die Zukunft?, ausließ. War auch klar. "Wofür ist das?", fragte ich. "Heute Abend wirst du es sehen", antwortete er nickend und lachend zugleich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 10, 2016 ⏰

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"Vertrau ihm nicht"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt