Kapitel 9: Alleine im Nirgendwo

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Als ich munter wurde warf ich sofort einen Blick auf die Uhr. 6 p.m. war es und der Sonnenuntergang war bereits angebrochen. Wo blieb Kyle? Er war schon seit 2:30 p.m. unterwegs und soweit konnte die Stadt auch nicht entfernt sein. Ich ging ins Haus und rief seinen Namen. Keine Antwort. Also beschloss ich ihn anzurufen- Kein Empfang. "Verdammt", rief ich und setzte mich auf den Stuhl. Ich begann nervös zu werden. Was ist wenn ihm etwas passiert ist? Nein, er kann doch Autofahren., dachte ich und versuchte mich zu beruhigen. Ganze fünf Stunden blieb ich ruhig sitzen und starrte zur Tür. Doch nichts. Er kam nicht. Was sollte ich jetzt machen? Ich kannte ja noch nicht einmal den Weg zur Stadt. Aber ein besserer Plan fiel mir auch im Moment nicht ein und eine ganze Nacht ALLEINE mitten im Wald zu verbringen? Dafür hatte ich schon viel zu viele Horrorfilme gesehen. Ich nahm meine Tasche und den Hausschlüssel und ging damit vor die Tür. Plötzlich stand da ein Wagen. War es Kyle's? "Kyle?", flüsterte ich und versuchte irgendwas im Auto zu erkennen. "Kyle, es ist echt nicht mehr lustig", sagte ich und ging weg vom Wagen, raus auf die Straße. Dann blieb ich stehen. Diese Dunkelheit bereitete mir große Angst, dass ich sogar überlegte wieder umzukehren und im Haus alles abzuschließen. Nein du ziehst das jetzt durch!, dachte ich und marschierte weiter. Einfach diese Ungewissheit, dass ich nicht wusste obich jemand beobachtete ließ mich verrückt werden. Ich war ja wirklich schon kurz vorm durchdrehen, als sich etwas im Gestrüpp bewegte, obwohl es nur ein kleiner Igel war.
Als ich den Motor eines Autos hörte sprang ich sofort in die Mitte der Straße und rief: "Stopp! Bitte halten Sie an" Das Auto wurde langsamer bis es schließlich drei Meter vor mir anhielt. Es war ein schwarzes, langes Auto, vielleicht ein Opel. "War das nicht dasselbe Auto wie in der Ausfahrt?", murmelte ich leise. "Na egal. Ich schaff das schon zu Fuß", sagte ich und lächelte. Plötzlich ging die Autotür langsam auf. Ich schluckte und trat weg von dem Auto, bis ich sie zufallen hörte. Als ich mich umdrehte sah ich wie ein komplett schwarz gekleideter Mann auf mich zu steuerte. Kyle war es ja schon mal nicht. "Was wollen Sie?", rief ich und ging rückwärts von ihm weg. Ich zitterte am ganzen Körper, weil er immer schneller wurde. Ohne zu zucken lief ich, so schnell ich konnte, doch er hatte mich augenblicklich eingeholt und stürzte mich zu Boden. "Entweder du kommst jetzt mit mir mit oder du wehrst dich", schlug er vor. Ich konnte gar nichts an ihm erkennen. Wer war er? "Lassen Sie mich gehen", schluchzte ich. "Hilfe!", schrie ich andauernd. Er setzte sich auf mich drauf und wiederholte den Satz von vorhin. "Du verdammtes Arschloch! Lass mich jetzt gehen!", fuhr ich ihn an und probierte ihn von mir runter zu werfen. Tja jetzt wusste ich, dass es kein Scherz mehr war. "Na, da hat aber jemand ein sehr freches Mundwerk", sagte er ganz gelassen und drückte seine Handfläche auf meinen Mund. Ich kreischte und biss ihn. Er biss seine Zähne zusammen und flüsterte dann: "Du kleine Schlampe" Er schlug so fest zu, dass meine Nase blutete, aber ich gab keinen Laut mehr von mir. Er holte ein Tuch aus seiner Jackentasche und drückte es gegen meinen Mund.

"Vertrau ihm nicht"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt