Mein Kopf war nach unten gerichtet, meine Augen starrten auf meine Schuhe und ich zwang mich verzweifelt in den Bus. Meine Mutter hatte mir so eben geschrieben, sie könnten mich wieder nicht besuchen kommen, da die Flughäfen streikten. Erneut ließen sie mich hängen.
Wir fuhren an den vielen jungen Mädchen vorbei, welche Plakate mit meinem Namen in die Luft hielten und laut kreischten. Zaghaft lächelnd winkte ich ihnen zu. Ich nahm meine Kopfhörer aus der Tasche und setzte sie erschöpft auf. Die 2 Hälfte unserer Welt-Tour hatte heute begannen. Die berühmte Serie in welcher ich die Hauptrolle spielte ging bereits das 3 Mal auf Tour. Doch spätestens als ich die Fotos der glücklichen Frau auf den Plakaten sah, war für mich vollkommen klar, dass das nicht mehr ich selbst war. Denn die Person welche auf der Bühne stand und lachte, war nicht ich. Das alles war zu viel für mich. Ich konnte nicht jeden Tag auf der Bühne stehen und den Menschen das zurückgeben, was sie mir gegeben hatten. Für so viele Kinder war mein aufgesetztes Ich, ein Vorbild. Ich würde unzähligen Menschen das Herz brechen, wenn ich mit der Wahrheit herausrückte. Wenn ich allen von meiner Krankheit erzählen würde.Ich dachte nie, dass alles so schlimm werden würde. Dass mein Traum so enden würde. Das Kind, welches diesen Traum verfolgte, war längst nicht mehr in mir. Das kleine Mädchen mit dem lächerlichen und doch wahr gewordenem Traum. Jetzt war ich ein komplett zerstörtes Wrack. Den Kampf gegen mich selbst hatte ich schon lange verloren. Ich hatte aufgehört gegen mich anzukämpfen, denn es war klar, dass mein Magerwahn mich töten würde.
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Life is hard
Teen FictionGekämpft, gehofft und doch verloren Niemand weiß, wie es hinter dem Bühnen Vorhang wirklich ist. Niemand kennt die wahre Geschichte hinter dem Leben eines Stars. Den viel zu hohen Druck, der auf einem lastet. Niemand erkennt den Schmerz und niemand...