Dafür liebe ich dich zu sehr.

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"Sie wird sterben, wenn sie so weiter macht", erklärte der Mann, im weißen Kittel, meinem Freund.
"Sie wird nicht sterben. Ich werde dafür sorgen." Er schaute mich an und lächelte sanft, jedoch erkannte ich in seinen grau-grünen Augen genau, wie schlecht es ihm ging.
"Sie wird noch eine Weile hier bleiben müssen, bis sie wieder nach Hause darf. Danach muss sie sich ausruhen. Keine Konzerte, keine Proben, kein Dreh! Wenn sie ihr jetziges Leben weiterlebt, wird sie sterben. Ganz sicher." Er sah mich an und betrachtete meinen Körper, welcher in weißer Krankenhauskleidung eingehüllt war. "Ihr Leben muss sich ändern. Sie müssen dafür sorgen, dass sie sich ernsthaft erholt. Wenn dies nicht geschieht, werden sie, sie verlieren. Gut, ich wiederhole mich jetzt nicht nochmal. Ich komme in den nächsten Tagen immer wieder vorbei und sehe wie sich ihr Zustand verändert. Wird er besser, sind ihre Tage hier im Krankenhaus gezählt. Wird er schlechter, sind ihre Tage ebenfalls gezählt, allerdings im schlechten Sinne." Der Arzt sah Jorge an, danach mich und ging dann aus dem Zimmer.
Jorge setzte sich auf einen Sessel neben mich. "Ich hasse diesen Typen." Flüsterte er leise, jedoch hörbar und nahm meine knochige Hand in seine. "Versprich mir eins", flüsterte ich schwach und sah ihm in seine Augen. "Alles. Ich verspreche dir Alles." Sanft streichelte er meine Wange entlang. "Lass mich nicht sterben." Eine einzelne Träne entwich mir.
"Niemals! Ich werde dich nicht sterben lassen! Dafür liebe ich dich zu sehr."
Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen.

Er liebte mich. Ich liebte ihn.
Ich würde kämpfen. Kämpfen um mein Leben und um meine Liebe.

Life is hardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt