You know who ?

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Liandra

Ich öffnete langsam meine Augen, das Licht der kalten Halogenlampe schien mir ins Gesicht und ich musste blinzeln. Mein Kopf tat weh und mein Magen knurrte. Ich setzte mich in dem Bett auf und musste leider feststellen das ich mich immer noch in der Zelle befand und das ich diesem Alptraum nicht so schnell entfliehen konnte. Ich seufzte und begann mir mit den Fingern die Haare zu kämmen. In der gegenüberliegenden Zelle sah ich Lilly's Rücken, sie schlief anscheinend, neben ihr ein Infusionsständer...Sie tat mir so leid, wieso tat er so etwas ? Ich schaute in meine Hand und erschrak. Meine Haare !? Sie waren dunkel, fast schwarz... Ich legte den Kopf schief um sie besser zu betrachten und schluckte. Wieso ?! Was hatte das alles für einen Sinn ? ,, Na zufrieden ?'', hörte ich Samuels Stimme, zuckte zusammen und drehte mich dann um. Er stand in der Tür, musterte mich mit einem grinsen auf den Lippen und hielt in der Hand eine Schale. Bei seinem Anblick stellten sich meine Nackenhaare auf...dieser Kerl war unmenschlich. Verrückt. ,, Wieso tust du das ? Wieso tust du Lilly das an ?''. fragte ich leise und meine Stimme zitterte. Ich hatte Angst vor ihm. Ich dachte ich würde stark bleiben, war schon sooft stark gewesen in meinem Leben aber dieser Mann...er machte unreale, real holte alle Angst an die Oberfläche und begann mich in Stücke zu reißen...,,Deine Haare, D2, brauchten eine Auffrischung und du kannst froh sein das es nur deine Haare sind...nach deiner Ausreißaktion hättest du ganz andere Sachen verdient.'', erklärte er kalt und kam mit einer – jetzt mit einer finsteren Mine – auf meine Zelle zu. Dann kniete er sich hin und schob die Schale durch die Gitter, ich erkannte Nudeln und irgendeinen Soße. Hunger stieg in mir hoch. ,,Iss D2, ich habe extra für dich gekocht.'', verkündete er und ich zögerte. Vielleicht hatte er irgendetwas hineingemischt, ein Gift oder Tabletten oder es war eine Falle...Anders herum hatte ich Hunger und war erschöpft, Durst nagte ebenso an meinem Inneren. ,,Iss jetzt.'' befahl er ,,Dann werde ich dir einiges erzählen.'', flüsterte er und seine dreckigen Augen funkelten mich an. Mein Magen knurrte erneut und ich konnte nicht anders als die Schale zu nehmen. Ich ging langsam auf ihn zu, hob die Schale auf und spürte wie er mich fixierte. Meine Hände zitterten und erst jetzt merkte ich das ich nicht mehr meine eigene Kleider anhatte, sondern das Shirt von ihm. Zumindest wusste ich nicht woher ist es sonst haben sollte. Dann griff ich nach der Schale, behielt ihn ebenfalls im Auge und ging langsam, schritt für schritt wieder zurück zum Bett und setzte mich. ,,Braves Mädchen.'', flüsterte Samuel und fixierte mich weiter. Vorsichtig begann ich zu essen, es schmeckte in Ordnung, besser wie nichts. Kurz dachte ich an Lilly, sie bekam nichts, dank diesem Mistkerl. Ich schaute kurz rüber aber sie schlief noch, dann nahm ich den nächsten bissen. ,,Weißt du, D2...Ihr seit mir sehr wichtig.'', erklärte er und ich musste mich zusammenreißen nicht hysterisch zu lachen. Was ein Schwachsinn ! ,, Und ihr gehört mir.'', erzählte er weiter und seufzte ,, Wieso wolltest du dann weg ? '', fragte er mich und in Gedanken wollte ich ihn erwürgen, ihn auch Quälen sie er uns mit uns tat. Warum war er so blind ? ,,Ich glaube dein kleiner Kopf hat dir einen Streich gespielt. Dir geht es ja gut hier , oder nicht ? '', fragte er und ich aß schweigend weiter. ,, Nicht ?'', fragte er nochmal energischer und mir blieb nichts anderes übrig als zu nicken. Meine Angst, dass auch er meinen Mund zunähte war zu groß. ,,Gut.'', flüsterte er und es schien mit als würde er überlegen. ,, Ich will dir was erzählen.'', begann er dann endlich und mein Blut rauschte schneller in meinen Adern, ich betete das er mir nicht von neuen Experimenten erzählen wollte. ,, Also meine Liebe, letztens da habe ich meine Lieblingsserie geschaut und ganz plötzlich, klingelte ein Handy...'', sagte er und ich stellte die leere Schale neben mich, zog meine Knie an meine Brust und mustere ihn. Worauf wollte Samuel hinaus ? Er lächelte als er meinen fragenden Blick sah und dank seinem ekelhaften lächeln rutschte ein Schauer meinen Rücken hinunter. ,, Ich ging natürlich ran, auch wenn es dein Handy war.'', erklärte er weiter und meine Augen weiteten sich. Mein Handy ? Wurde ich gesucht ? Doch bevor ich weiter denken konnte, erzählte er weiter. ,, Weißt du wer dran war ?'', fragte er und ich schüttelte automatisch den Kopf. Dachte an meine Eltern, Freunde und einen Sekundenbruchteil später an...sein Gesicht. Sein Gesicht mit den blauen perfekten Augen, den dunklen Haaren, die vollen Lippen...Sein lächeln. ,,Andy.'', flüsterte ich, hauchte seinen Namen ehr und Samuel begann zu grinsen. ,, Du weißt es also doch.'', sagte er und mein Herz setzte aus. Ich verstand Garnichts mehr. Andy ?! Wieso sollte er mit Samuel reden wollen. Sucht er mich ? Hat er an mich gedacht ? War ich wirklich nicht irgendein Flirt gewesen ? Er hat sich wirklich gemeldet. ,,Er klang...besorgt.'', grinste Samuel und tat so als wüsste er von nichts...er wusste mehr als ich , soviel war mir klar. Ganz plötzlich stieg Wut in mir hoch. Andy sollte er nicht damit rein ziehen, er sollte ihn in Ruhe lassen. Er hatte uns. Mein Kopf sprudelte über voller Gedanken und Fragen. Doch das was in mir klar zu fühlen war, war der Ärger, der Hass auf diesen Mann. ,, Was hast du ihm gesagt.'', fragte ich mit zusammengebissenen Zähnen und ballte meine Hände zu Fäusten. Samuel stand auf und lächelte immer noch. ,,Das du schläfst. Was du ja auch getan hast.'', erklärte er und zuckte mit den Schultern. Dann dreht er sich um und ging zur Tür. ,, Lass ihn in Ruhe !'', ermahnte ich ihn und er drehte sich noch einmal um. ,, Gut das ICH die Befehle erteile.'', berichtigte er mich und schloss die Tür hinter sich.

UnbrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt