i can't believe

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Liandra

,,Lilly !'', flüsterte ich leise und fragte ich ob ich mir das Klingen vielleicht doch nur eingebildet hatte. Aber nein, so paranoid war ich noch nicht, keines Wegs. Und als ich dann mit einem mal Stimme hörte ,bestätigte sich diese Vermutung auch noch. ,,Lilly, wach auf !'', rief ich rüber zu ihr, in der Hoffnung das sie wach wurde. Doch sie rührte sich nicht, die Stimme jedoch wurden immer deutlicher. Dort war jemand bei Samuel, jemand der uns hören könnte. Ich trat mit meinen Füßen gegen die Gitterstäbe, dass jedoch nicht viel Lärm machte da ich keinerlei Schuhe anhatte, noch nicht einmal Socken. ,, Lilly !'', schrie ich jetzt fast und daraufhin entfuhr ihr ein leises stöhnen und sie regte sich. Gott sei dank, dachte ich und ging in der kleinen Zelle auf und ab. Was konnte ich bloß machen, wir mussten uns verständigen, vielleicht war dort oben die Polizei. Vielleicht war dort jemand der und suchte oder sogar kannte. Ich hielt es hier nicht länger aus, wir mussten hier raus. Wobei ich mich insgeheim fragte wie Lilly es schaffen sollte und genau in dem Moment hörte ich ihr schluchzen. ,,Lilly alles in Ordnung ?'', fragte ich und presste mich wieder an die Stäbe der Zelle. Lilly lag dort auf ihrem Bett, wie ein Baby hatte sie sich zusammengerollt und ich sah das sie ihr Gesicht unter ihren Hände vergruben hielt. Sie hatte schmerzen, keine Frage. Sie weinte weiter und ich wollte ihr so gerne helfen, wollte so gerne zu ihr und ihr einen teil der schmerzen nehmen, aber das konnte ich nicht. Einzig und allein Samuel war daran schuld und niemand anderes. ,, Lilly dort oben ist jemand, wir müssen zeigen das wir hier unten sind !'', erklärte ich ihr und ihre Hände glitten von ihrem Gesicht. Ihre Augen glänzten von den Tränen und in ihnen funkelte Wut, Schmerz und Hass. Ich wusste nicht ob sich dieser Hass auf mich bezog oder auf Samuel oder auf uns beide aber das was mir jetzt gerade sogar fast egal, wir mussten um unsere Freiheit kämpfen, egal wie schmerzhaft es war. Wir durften nicht aufgeben. Lilly starrte mich weiter an und dann versuchte sie sich auf ihre Arme zu stützen doch...es gelang ihr nicht, einzig und allein ihre Mine verzerrte sich als sich der Schmerz durch ihre Glieder fraß. ,, Scheiße !'', stöhnte sie und wieder rannten Tränen über ihre Wangen. ,, Lilly, bleib liegen, Schrei einfach nur mit mir, das reicht, wenn wir hier raus sind, dann wird alles wieder gut. Ich verspreche es dir !'', sagte ich und ihr Blick wurde einen Spur weicher als würde sie meine Worte glauben und genauso daran fest halten das alles besser werden würde...falls wir hier jemals rauskommen. Dann nickte sie und ich lächelte sie ermutigend an. Mir war zwar nicht zum lächeln zu mute aber ich musste sie motivieren, genauso wie ich mich motivieren musste. ,, HILFE !'', schrie ich in Richtung der Tür und Lilly stimmte mit ein auch wenn es schmerzerfüllt und schwach klang, es war besser wie nichts. Hin und wieder hörte ich wieder eine Stimme, dann war wieder alles Stumm, aber wir schrien weiter. ,, WIR SIND HIER UNTEN !'', kreischte ich fast und hämmerte gegen die Gitterstäbe, die nur ein tiefes Wummern von sich gaben. ,, Liandra, weißt du wer dort oben ist ?'', fragte Lilly mich plötzlich und ich schüttelte den Kopf. ,, Nein, ich weiß es nicht aber dort ist jemand.'', gab ich zurück und schreite erneut um Hilfe. ,, Hoffentlich ist es jemand der sich gegen Samuel wehren kann.'', hörte ich Lilly gedankenverloren sagen und den Gedanken teilte ich mit ihr. Hoffentlich würde er uns hören oder auch sie. Das war vollkommen egal, Hauptsache irgendjemand.

Andy

Samuel kam aus dem Wohnzimmer – so glaubte ich – mit einem Laptop unter dem Arm wieder. Er lächelte mich höflich an doch es erreichte seinen Augen nicht, er machte den Eindruck als sei er ziemlich fertig und kaputt. Vielleicht hatte er einen anstrengenden Tag gehabt ? An sich war er heute eigentlich sehr zuvorkommend und freundlich gewesen, so wie ich ihn auch kennengelernt habe. Zwar konnte ich oft schlecht deuten was in ihm vorging, aber wenn es böse oder schlechte Absichten haben würde, hätte er mich wohl kaum zu sich nach hause eingeladen. Oder ? Er wollte mir helfen und das zeugte doch schon davon das ihm etwas an Liandra und Lilly oder sogar mir liegen musste. ,, So hier ist das gute Stück.'', sagte Samuel leichtfüßig und stellte den Laptop auf den Tisch, klappte ihn auf und fuhr ihn hoch. Dann nahm er wieder neben mir Platz und atmete hörbar aus. ,,Gehört das Haus dir ?'', fragte ich und schaute umher. Zwar war die Küche nicht nagelneu, sondern eher ein Teil aus den 80ern aber sie erfüllte ihren Zweck. So nahm ich es zumindest an. Samuel nickte ,, Ich hab sie geerbt, nachdem mein Vater gestorben ist als ich 15 war und meine Mutter lieber in die große weite Welt gehen wollte, haben sie mir das Haus vermacht.'', antwortete er mir und ich nickte, nahm mein Glas und trank einen Schluck. In meinem Magen rumorte es, weswegen ich kurz die Stirn in falten legte. Hatte ich etwas falsches gegessen ? Samuel lächelte wieder und tippe irgendein Passwort in den Startbildschirm ein. Ich hoffe wirklich das, dass alles etwas bringen würde. Wir mussten Liandra und Lilly finden, mir war es gleich ob ich alleine oder mit Samuel aber wir würden und mussten sie finden. Ich schickte innerlich ein Stoßgebet an den Himmel, dass es ihnen gut geht. Dann stellte ich das Glas wieder ab, als plötzlich meine Hand anfing sich zu verkrampfen. Ein Schmerz durchzuckte meinen Hand, mein Arm und geradewegs in meine Brust. ,, Ahh.'', stöhnte ich aus zusammengebissenen Zähnen und krümmte vor Schmerz alle meine Finger. ,, Alles okay ?'', fragte Samuel und ich nickte. ,,Klar.'', stieß ich hervor und in dem Moment verschwand der Schmerz. Was war das denn ? Ich fuhr mir verwirrt durch die Haare doch auch jetzt kam der Schmerz nicht wieder. ,,Gut, also zuerst einmal brauch ich ihre Nummer.'', bat Samuel mich und ich nickte ,, Einen Moment.'', erwiderte ich und griff in meine Jackentasche. Und plötzlich durchbohrte dieser Schmerz erneut meinen kompletten Brustkorb. Ich zuckte zusammen, krümmte mich und hielt meinen Hände an meinen Brust aber der Schmerz wurde immer stärker. ,, Andy, was ist ?'', fragte Samuel diesmal ernster und eindringlicher und ich schüttelte den Kopf. Um mich herum begann sich alles zu drehen. Der Schmerz ließ in Mark und Bein und breite sich überall aus. Ich stöhnte und mit einem mal krachte ich auf den Boden. ,, Scheiße !'', schrie ich fast und schlug meine Arme um meinen Oberkörper, winkelte so weit wie möglich meine Beine an und biss so fest es ging auf meine Unterlippen um den Schmerz zu übertönen doch es half nicht. Einzig und allein das Blut das ich in meinem Mund schmeckte, Metallisch und Eisenartigen, mischte sich mit zu dem Gefühl des Schmerzes. Mein Kopf begann gegen meine Schädeldecke zu hämmern und es wollte gar nicht mehr aufhören. Was geschieht mit mir ? Samuel war aufgestanden und machte keine Anstalten irgendetwas zu unternehmen. ,,HELF MIR !'', schrie ich ihn an doch er stand über mich gebeugt und begutachtete mich. Auf seinen Lippen lag ein lächeln. ,, Nein.'', sagte er quälend Langsam und erneut durchzuckte mich einen Welle des Schmerzes. Er hatte mich vergiftete, anders konnte ich es mir nicht vorstellen. Wieso ? Wieso tat er so etwas ? Ich dachte er wollte mir helfen. Ich schaute ihn entsetzt an und mit einem mal vielen mir wieder die Worte ein die Tanja mir gesagt hatte : ,,er muss ziemlich groß und breitschulterig gewesen sein. Dunkles Haar und wie gesagt muskulös.'' Als hätte mir jemand gerade Gesagt das die Erde einen Kugel ist, viel es mir wie Schuppen von den Augen. Tanjas Beschreibung passte genau auf Samuel. ,,AHH!'', stieß ich hervor und haute mit meinem Kopf gegen den harten Fliesenboden, doch auch das war nicht schlimmer als der Schmerz in meinem gesamten Körper. Samuel war dieses Arsch, er war derjenige der Liandra und Lilly hatte. ,, DU MIESES ARSCH!'',schrie ich und meine Augen begannen zu zucken, vor ihnen bilden sich leichte schwarze Punkte. Samuels Augen schauten mich an wie ein Tier das gerade seine Beute erlegt hatte. ,, Endlich hast du es gecheckt und Wixxer.'', raunte er leise und seinen Stimme war in meinen Ohren wie ein dumpfes Geräusch. Als würde er durch Watte zu mir reden. Alles drehte sich und alles wurde verschwommen. Das durfte nicht war sein, das durfte nicht er sein. Nicht der Mann der mir helfen wollte, der mir die ganze Zeit etwas vor gemacht hatte. Das durfte einfach nicht war sein. Der Schmerz sitze tief in mir und ich konnte nichts dagegen tun, dass er endlich Verschwinden würde. Ich wurde Ohnmächtig, ich spürte es, mein Körper konnte diesem Druck nicht stand halten. Ich schloss die Augen, atmete noch einmal verkrampft ein bevor ich endgültig in die schwärze sank und hörte, einen Schrei.

UnbrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt