she will love me

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Andy

Die Sonnenstrahlen des nächsten Morgens weckten mich und ich war noch nicht ganz wach, da verlor ich mich schon wieder in meinen Gedanken. Ein weiterer Tag ohne Liandra, ohne Lilly und ohne irgendein Lebenszeichen. Ich schaute auf mein Handy und war selbst überrascht das ich so lange geschlafen hatte, es war fast Mittag aber... was hatte ich schon vor ? Ich seufzte, fuhr mir mit meiner Hand durch meine schwarzen Haare die in alle Richtungen ab standen und schlug die Decke zur Seite. Ich fühlte mich schlapp und kaputt obwohl ich mindestens 12 Stunden geschlafen hatte. Dann hievte ich mich aus dem Bett und ging mir einen Kaffee machen, ich brauchte irgendetwas das meinen Kreislauf in Schwung brachte. Es war so leer in meiner Wohnung, so kalt und fremd. Ich hatte mich hier nie einsam gefühlt obwohl ich mir immer gewünscht hatte das ich jemanden finde der mit mir hier wohnen würde, aber jetzt merkte ich erst wie sehr mir eine andere Person fehlte. Liandra, dachte ich und trank einen Schluck und verbrannte mir fast die Zunge. ,, Fuck..'', zischte ich und stellte die Tasse auf die Küchenzeile. Ich war mit den Gedanken ganz wo anders und ich fragte mich wie lange das noch so gehen würde ? Wie lange bräuchte ich um nicht mehr 24 Stunden lang an Liandra und Lilly zu denken. Bis ich sie gefunden hatte, redete ich mir zu und ich wusste sofort das dieser Gedanke reinste Wahrheit war. Ich nahm meine Tasse wieder auf und ging zurück in mein Schlafzimmer, setzte mich aufs Bett und nahm in die andere Hand mein Handy. Auf dem Bildschirm leuchtete eine neue Nachricht auf die ich soeben von CC bekommen hatte.

Hey Andy, alles klar bei dir ? Ich mach mir Sorgen und da bin ich nicht der einzige.

Wieder seufzte ich, sorgen...um mich ? Die einzigen Personen um die man sich sorgen sollte waren Liandra und Lilly. Ich schob die Nachricht zur Seite und ließ sie unbeantwortete. Das würde ich später erledigen. Dann scrollte ich durch mein Telefonbuch und blieb bei Samuels Nummer hängen. Und ich fühlte in mir ein unbehagliches Gefühl aber ich wusste nicht woher es kam. Wahrscheinlich lag es einfach daran das ich es nicht gewohnt war das irgendwelche Männer mit mir auf der Straße zusammenstoßen, mich zu einem Kaffee einladen und mir dann bei der Handy Ortung zweier Vermisster helfen will. Ich stellte die Tasse auf mein Nachtschränkchen und tippte auf den Kontakt. Er war meine einzige Chance, etwas anderes hatte ich nicht. Die Polizei würde nicht weiter suchen wenn sie nicht bald neue Beweise finden würden. Tanja könnte nichts mehr ausrichten. Ich noch weniger. Ich atmete tief ein, tippte auf den grünen Hörer und hoffte Samuel würde dran gehen.

,, Ach Andy, hey !'', begrüßte mich seine dunkle Stimme die mich in irgendeiner weise an meine erinnerte. ,,Hey Samuel.'', erwiderte ich Vorsicht und klang total unsicher. Wieso schüchterte er mich ein ? Er hatte etwas an sich das mir sagte ich sollte Abstand halten, aber ich wusste verdammt nochmal nicht was. ,, Also möchtest du doch auf mein Angebot zurück kommen ?'', fragte er und seine Stimme trotze nur so vor Selbstbewusstsein. Ich nickte obwohl er es nicht sehen konnte ,, Ja, ich würde das gerne probieren, also das mit der Handy Ortung. '', erklärte ich ihm und hoffte er würde immer noch ja sagen und mir dabei helfen. Wobei...er hatte es mir angeboten, das wäre schon ziemlich dreist. Aber ich traute der ganzen Sache nicht. ,, Natürlich, würde ich an deiner stelle auch machen.'', schwichtigte er mir bei ,, Wann hast du Zeit ?'', fragte er direkt hinterher und ich runzelte die Stirn. Zeit hatte ich genug... zu viel eigentlich. ,, Immer. Wann passte es dir am Besten ?'', stellte ich die Gegenfrage und wartete das Samuel antwortete. ,, Wenn du willst kannst du heute Nachtmittag mir kommen, so gegen drei ? ''. Ich schaute kurz auf die Uhr. Halb eins. ,, Alles klar, wo muss ich hin ?'', erkundigte ich mich und er diktierte mir seine Straße sowie Hausnummer. Dann beschrieb er mir noch den Weg etwas genauer, da er – so wie er meinte – mitten im Nichts wohnte und es nicht so einfach zu finden war. Ich hörte genau hin, stand zwischenzeitlich auf und holte mir Stift und Papier um alles zu notieren. ,, Dann bis später und nochmal vielen Dank.'', verabschiedete ich mich und ich konnte ihn vor meinem Inneren Auge förmlich lächeln sehen ,, Bis später Andy.'', gab er zurück und legte auf. Und auf unerklärliche Weise zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen.

UnbrokenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt