Kapitel 5

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Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu und er sagt: „Keine Sorge Schlammblut, ich werde nett sein" 

Ich funkle böse zurück. So ein Arsch. Den mach ich fertig. Ich zücke meinen Zauberstab und zische: „Anapeneo" Malfoy wehrt lässig ab. Er hat dazu gelernt. Jetzt geht er auf mich los und wirft mir einige Zauber entgegen. Ich wende sie gekonnt ab und ich lächle ihm teuflisch zu. Er lächelt zurück und ich muss zugeben, dass er ein schönes Lächeln hat. Wieso denke ich so etwas? Ich schüttle mich und will wieder in Position gehen als mich plötzlich ein Zauber von Malfoy am Hals trifft. Ich werde nach hinten geschleudert und lande hart auf dem Rücken. Ich stöhne auf und schließe die Augen. Das tat weh. Neben mir höre ich, dass alle noch Zaubersprüche ausüben und wohl noch niemand von meinem Niedergang etwas mit bekommen hat. Ich bleibe liegen und hoffe, dass nichts gebrochen ist.„Alles in Ordnung Hermine?", höre ich da eine Stimme neben mir die voller Besorgnis ist. Ich offne ein Augen und sehe das attraktive Gesicht von Draco Malfoy über mir. Seine hellgrauen Augen sind weit aufgerissen und einzelne Haarsträhnen fallen ihm in seine Stirn. Ich betrachte ihn wie er so voller Entsetzten über mir hockt und seine Augen von meiner Stirn zu meinem Mund wandern. Ich starre ihn weiter an. Meine Zunge ist viel zu trocken um irgendetwas zu sagen. „Geht es dir gut Hermine?", fragt Malfoy noch einmal. Er hat mich noch nie mit meinem Vornahmen angesprochen. „Mir geht es gut...", antworte ich mit zittriger Stimme und stützte mich auf. „Sicher?", hackt er nach und ich nicke langsam. Vorsichtig setzte ich mich ganz auf und ich frage ihn: „Weshalb interessiert dich das? Ich bin doch ein wertloses Schlammblut" Malfoy blickt kurz erschrocken, räuspert sich dann und sagt kalt: „Ich möchte nur keinen Ärger bekommen. Wäre nicht so cool, wenn ich an meinem ersten Tag eine Mitschülerin verletzte" Ich schlucke und steh jetzt ganz auf. Ich spüre ein Stechen an meinem Hals. Ich fasse an ihn und bemerke, dass etwas fehlt. 

„Meine Halskette...", murmle ich und mir treten Tränen in die Augen. „Alles okay da drüben?", fragt Cromwell der bemerkt, dass Malfoy und ich aufgehört haben zu zaubern. Malfoy sagt ja und geht wieder auf seine Position, aber ich bleibe wie angewurzelt stehen. „Wo ist meine Halskette?", frage ich weiter und blicke um mich. „Deine was?", fragt Malfoy und mir rinnen die ersten Tränen über die Wangen. Ich hocke mich schnell auf den Boden und suche nach ihr. Ich entdecke die Kette und neben ihr liegen ganz viele kleine Glassplitter. Oh nein. „Das war meine Halskette", sage ich noch einmal und versuche die Splitter zusammen zu suchen. „Ja und?", fragt er weiter und ich fahre zu ihm hoch. „Du hast sie zerstört!", zische ich und wische mir die Tränen aus dem Gesicht, „sie hat meiner Mutter gehört!" Meiner Mutter die sich nicht mehr an mich erinnern kann. Die mich nie wieder umarmen wird. Die mich nie wieder ihre Tochter nennen wird. „Wie habe ich sie bitte kaputt gemacht?", fragt Malfoy verwirrt. „Mit deinem blöden Zauber", sage ich und funkle ihn böse an. Sie ist jetzt kaputt. Das Einzige wirkliche Stück das mich an meine Mutter erinnert. Ich starre auf die einzelnen Teile meiner Kette die am Boden verstreut liegen und ich schluchze. Ich muss hier weg. Schnell renne ich aus dem Raum ohne mich noch einmal um zu drehen. Ich renne einfach gerade aus ohne zu wissen wohin. Ich gelange in einen verlassenen Korridor und sinke in die Knie. Ich brauche einen Moment für mich. Ich lasse mein Gesicht in meine Hände fallen und beginne zu schluchzen. Es liegt nicht wirklich an der Halskette sondern einfach daran das ich meine Eltern so sehr vermisse. Ich muss einen Weg finden wie ich den Zauber rückgängig machen kann. Ich brauche meine Eltern einfach so sehr in dieser verkorksten Welt. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und starre auf die gegenüberliegende Wand. Meine Sicht verschwimmt, aber gleich wieder und ich schluchze weiter. Plötzliche höre ich Schritte und schnell drehe ich meinen Kopf weg von der Richtung aus der sie kommen. Ich mache die Augen zu und hoffe, dass ich nicht bemerkt werde. Da bemerke ich, dass sich neben mich jemand nieder lässt und plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Kinn. Langsam wird mein Kopf nach rechts gedreht und ich starre der Person ins Gesicht. Es ist Malfoy, aber anders als erwartet lacht er mich nicht aus sondern seufzt bei meinem Anblick. „Wieso weinst du?", fragt er und blickt ganz besorgt drein. Ich ignoriere ihn und drehe mich wieder von ihm weg. „Wegen der Kette?", fragt er und hockt sich direkt vor mich hin. „Hey keine Sorge ich habe sie repariert", erklärt er und hält sie tatsächlich vor mein Gesicht. Ich hebe meinen Kopf und sehe die Kette vor meinen Augen baumeln. Vorsichtig fasse ich hin. „Wie?", frage ich mit belegter Stimme. „Ein ganz einfacher Zauber", antwortet er und lächelt. Natürlich. Ich bin, aber auch so blöd. Ein einfacher Zauber hätte sie im nu reparieren könne. Malfoy legt mir die Kette in meine offene Hand und ich umfasse sie. „Danke", hauche ich und schaue ihm in die Augen. Sie sind so schön grau und haben, aber auch einen leichten Blauton in sich. Faszinierend. Da rappelt sich Malfoy wieder auf, aber bevor er gehen kann sage ich leise: „Es ist nicht wirklich wegen der Kette" Er verharrt in seiner Bewegung und setzt sich wieder neben mich auf den Boden. „Es ist wegen meinen Eltern", erkläre ich und weiß selber nicht wieso ich ausgerechnet ihm davon erzähle. Trotzdem rede ich weiter: „Ich habe ihr Gedächtnis gelöscht und jetzt finde ich keinen Gegenzauber" Ich schluchze und wende wieder schnell meinen Kopf ab. Malfoy sagt nichts und ich meine: „Bitte mach dich nicht über mich lustig" „Tue ich nicht", sagt er mit der ehrlichsten Stimme die ich je gehört habe. Ich atme tief ein und aus. Ich muss mich beruhigen. „Es ist nur so, dass ich nicht weiß was ich sagen soll", meint Malfoy und ich blicke ihn fragend an. „Wenn die Klassenbeste keine Lösung weiß werde ich wohl auch keine kennen", erklärt er und lächelt mich an. Er lächelt? „War das ein Kompliment?", frage ich und muss schon fast lachen, wie absurd das klingt. „Kann sein", meint er und schaut gerade aus. Wir bleiben so sitzen und ich höre auf zu weinen. Irgendwie hat es geholfen mit ihm zu reden. Keine Ahnung wie es helfen kann mit Draco Malfoy über etwas zu reden. „Weißt du was Malfoy?", sage ich und meine, „du bist gar kein so großer Arsch wie du immer tust" Er lacht und steht auf. „Du auch nicht Granger", meint er und reicht mir seine Hand. Zögernd nehme ich sie und er hilft mir auf. Ist er tatsächlich wirklich nett oder ist das alles nur ein blöder Streich? „Wo ist die Kette?", fragt er mich und ich reiche sie ihm. Er stellt sich vor mich und ich bemerke, dass er fast einen Kopf größer ist. Er legt sie mir um den Hals und macht sie zu während er mir in die Augen schaut. Ich merke wie meine Knie ganz weich werden und ich in seinen Augen versinken drohe. Da macht es Klick und die Kette ist zu. Schnell schaue ich weg. Malfoys Hände liegen noch immer auf meinem Hals und ich schaue ihn wieder an. Ich kann nicht erkennen was er fühlt. „Weshalb hassen wir uns eigentlich so sehr?", frage ich als mir währenddessen aber schon die Antwort ein fällt. Ich bin ja ein Schlammblut. Schnell trete ich einen Schritt zurück Ich bin für ihn schmutzig und ein Platzverschwendung. „Ich weiß schon", sage ich und erinnere mich an die vielen Male als er mich beschimpft hat. Es tut weh daran zu denken. Er hat mich gehasst nur weil ich nicht so bin wie er. Mir fallen im nu wieder die hundert Male ein wo er mich zu tiefste mit seinen Worten verletzt hat.Er hat mich einfach so fertig gemacht. Das ist der richtige Malfoy, der den ich kenne. Nicht dieser Ketten reparierende Klone. 

„Ich sollte gehen", meine ich, drehe mich um und gehe. Bevor ich aus dem Korridor biege sage ich: „Danke für die Kette" 

A different love storyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt