Kapitel 18

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Mein Magen hört erst auf zu rumoren als wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatten. Ich reichte Malfoy den Besen und wir gingen schweigend zurück zum Schloss.

Es war eine schöne Nacht. Der Himmel war dunkel und klar und die Sterne strahlten hell auf uns herunter. So leise wie möglich schleichen wir uns hinein da wir eigentlich um die Uhrzeit nichts außerhalb der Betten zu suchen hätten. Stumm tappen wir auf Zehenspitzen Richtung Gryffindor Turm. Leise flüstere ich: „Musst du nicht in den Keller?" „Ja eigentlich schon, aber ich will dich noch hinauf bringen", antwortet er und geht weiter. Ich verharre kurz in meiner Bewegung und eine wohlig Wärme steigt in meinem Bauch auf. Ich kann mir ein Lächeln einfach nicht verkneifen.

Am Schlafsaal angekommen bleibt Draco schließlich stehen. „Gute Nacht Granger", haucht er und schaut mir tief in die Augen. Ich mache mich schon auf das nächste Kuss Feuerwerk in mir gefasst als er sich runter beugt und mir einen Kuss auf die Stirn haucht. Ich erschaudere. Selbst diese unschuldige Berührung lässt mich in Flammen aufgehen. Als Ron mir Küsse auf die Stirn gehaucht hatte empfand ich es eher als ärgerlich und kindlich. Draco dreht sich um und seine große dünne Gestalt verschmilzt mit der Dunkelheit.

Am nächsten Morgen trotte ich verwirrt in den Unterricht. Ich bin mit meine Gedanken ganz woanders - beziehungsweise bei wem anderen. Mir geht Malfoy einfach nicht aus dem Kopf. Ich verstehe ihn einfach nicht. Ich lasse mich neben Harry nieder. Harry schaut erschreckt auf und ich sehe dass er etwas sagen will aber bevor er dazu kommt schnappe ich mir schnell mein Buch und vertiefe mich demonstrativ darin. Harry lässt den Versuch bleiben und ich seufze innerlich zufrieden auf. Ich kann jetzt einfach nicht mit ihm reden. Ich weiß dass das nicht fair von mir ist aber ich hab einfach zu viel im Kopf herum schwirren.

Die Stunde ist aus und bevor ich das so ganz realisiere fällt mir ein dass wir jetzt Verteidigung gegen die Dunkeln Künste haben. Bei dem Gedanken Malfoy zu sehen macht mein Herzsprünge aber gleichzeitig kommt mir das Grauen. Wie wird er sich mir gegenüber verhalten. Bevor ich aus der Tür treten kann ruft mich Professor McGonigall nach vorne. Verwirrt gehe ich sogleich zu ihrem Pult und sie räuspert sich und beginnt mit strenger Stimme zu reden: „Hermine, mir kommt es so vor als wären sie besonders abwesend in letzter Zeit" Ich tue als wäre ich überrascht aber eigentlich weiß ich genau was sie meint. Ich lasse die Schule in letzter Zeit etwas schleifen, zumindest für meine Verhältnisse.

„Ist alles in Ordnung bei Ihnen?",fragt sie nun besorgt und ich beginne heftig mit dem Kopf zunicken. „Selbstverständlich Professor, aber sie haben Recht ich werde mich wieder mehr bemühen", sage ich so überzeugt wie möglich. McGonigall nickt zufrieden und ich mache mich eilig auf den Weg zur nächsten Stunde.

Durch das Gespräch komme ich beinahe zu spät und ich kann gerade noch so vor Cromwell in den Klassenraum huschen. Schnell setzte ich mich auf meinen üblichen Platz und schon beginnt Cromwell wie immer fröhlich zu reden: „So meine Lieben, heute werden wir uns ein bisschen tiefer mit Verteidigungszaubern beschäftigen, sowohl in der Theorie als auch in Praxis" Bei dem Wort Theorie stöhnen einige auf aber ich bin positiv überrascht, dass wir vielleicht einmal etwas Brauchbares, nach meinem Geschmack, bei Cromwell lernen könnten.

Nachdem Theorieteil sollen wir mit unseren Partner üben. Ohne es zu bemerken hat sich auch schon Malfoy hinter mich gestellt. Ich muss mich gar nicht umdrehen, ich erkenne ihn an seinem Geruch. Er riecht nach einer Mischung aus Minze, Aftershave und einer weiteren leicht süßen Note die ich noch nicht benennen konnte. Malfoy schaut mich fragend an als ob er darauf wartet, dass wir endlich beginnen. Ich stelle mich auf Postion und es geht los. Ich bin nicht in Topform und äußerst abgelenkt aber Malfoy beschwert sich nicht und nimmt meine Zerstreutheit schweigend hin. Generell verhielt er sich nicht gemein mir gegenüber sondern eher gleichgültig. Irgendwie war ich enttäuscht und seine Gleichgültigkeit verletzte mich. Aber ganze ehrlich was erwarte ich mir? Wenigstens war er kein Widerlich wie sonst oft schon.

Endlich war die Stunde vorbei und ich begann meine Bücher und Sachen einzupacken. Ich brauchte etwas länger und alle hatten bereits den Klassenraum verlassen als ich hoch zu Tür blickte und Malfoy am Türrahmen lehnen sah. Erschrocken fragte ich: „Was machst du noch hier?" Er zuckt lediglich mit den Schultern und beobachtet mich während ich irritiert meine Bücher weiter in meinen Tasche einpacke. Ich fasste gerade nach meinem Verwandlungsbuch als ich zwei große starke Hände an meiner Taille spürte. Ich schrecke hoch aber der Griff wurde fester und ich spürte Malfoys Bauch und Brust an meinem Rücken gepresst. „Shhh", haucht er mir ins Ohr und berührt ganz leicht mit seinen Lippen dann meinen Hals. Ich spüre meine Knie weich werden und ich schloss die Augen. Sanft verteilt er kleine Küsse auf meinem ganzen Hals - rauf und hinunter - bis er wieder bei meinem Ohr ankam.

„Was wird das denn? Du hast praktisch kein Wort mit mir die ganze Stunde über gesprochen", brachte ich nervös heraus während er mein Ohr anknabberte und ich einen Seufzer unterdrücken musste.

„Oh reden will ich jetzt auch nicht", raunte er und mit einem Ruck drehte er mich um und ich kicherte auf. Nun sah er mir tief in die Augen und ich biss mir auf die Lippe. Sein Blick wanderte nun zu diesen und ich machte mich auf ein Feuerwerk gefasst und dieses Mal kam es auch. Seine Lippen berührten meine und ich schmiegte mich noch fester an ihn. Plötzlich war mein Kopf ganz leer und ich fühlte mich federleicht. Es wäre als könnte ich den ganzen Tag ohne ihn nicht klar denken und nur auf seine Berührungen warten. Seine Zunge spielte mit meiner und mit einem Ruck hob er mich auf den Tisch. Seine Hände lagen unter meinem Rock auf meinen Oberschenkeln und ich hielt mich in seinen Haaren fest. Ich rutschte noch näher an ihn heran und umklammerte ihn mit meinen Füßen. Plötzlich schob er mich von sich weg und nahm mein Gesicht in beide Hände. Ich atme schwer und auch er schien leicht von der Rolle. „Was tust du nur mit mir?", flüsterte er und ich blicke ihn fragend an aber er antwortet nicht sondern drückt mir nur wieder seinen Mund auf meinen. Dagegen hatte ich nichts... Wir küssten uns immer weiter und seine Hände wanderten wieder unter meinen Rock und bevor ich es wirklich bemerkte schob er ihn mir hoch und umfasste meinen nackten Rücken fest. Seine Hände waren angenehm warm und ich küsste ihn leidenschaftlich weiter. Doch dann wanderten seine Hände zur innen Seite meiner Oberschenkel und bevor es zu irgendetwas führen könnte nahm ich sie und legte seine Hände zurück zu seiner eigen Brust. „Stopp", hauchte ich außer Atem und kurz sah er mich verwirrt an aber dann erkannte er und sagte: „Oh ich hatte fast vergessen, dass du noch ..." Doch ich ließ ihn nicht ausreden und sagte schnell: „Ja genau"Ich hatte mich bis jetzt noch nie unsicher bezüglich des Faktes gefühlt, dass ich noch eine Jungfrau war aber Draco war so erfahren und ich wollte nicht dass er meine Unerfahrenheit unattraktiv fand. Doch er lächelte und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen und schob meinen Rock wieder hinunter. Mit zitternden Knien stand ich auf und während ich meine Tasche hoch hob kniff mir Draco in den Po und ich quietschte kurz auf. Er lachte eine tiefes männliches Lachen und ich drehte mich lachend zu ihm um. Er sah so unfassbar gut aus. Seine platinblonden Haare waren leicht zerzaust und er grinste sein unwiderstehliches Malfoy Lächeln. Ich trat aus der Tür hinaus und sogleich wurde mir bewusst dass alles was passiert war nur in so einem abgeschlossenen passieren konnte wo uns niemand sehen konnte. Ich wusste nicht mal wie ich mit ihm in der Öffentlichkeit umgehen sollte. Malfoy schien auch unbehaglich. „Wir sind beide ziemlich zu spät für die nächste Stunde" „Verflixt du hast recht", schrie ich aus und mich traf der Schlag. Ich kann nicht zu spät kommen. Oh Mist. Schnell sagte ich "Ja dann, bis dann" und rannte schon los. Am nächsten Eck des Korridors drehte ich mich noch einmal schnell um um einen verdutzten Malfoy hinter mir stehen zu sehen.

Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Ich spürte seinen Kuss immer noch auf meinen Lippen und seine Berührungen auf meinem ganzen Körper. Harry bemerkte wieder meine Abwesenheit somit wunderte ich mich nicht als er am Weg zum Mittagessen sagte: „Hermine wir sollten reden" Ich nickte nur kurz und wusste dass ich dem noch viel länger nicht aus dem Weg gehen konnte. Harry wollte über die Ereignisse reden die in letzter Zeit vorgefallen waren. Kingsleys Verschwinden, Malfoy Freispruch und all die Dinge die ich so großartig verdrängen konnte - bis jetzt. 

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