Kapitel 19

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Ich lasse mich auf die Bank neben Harry fallen. „Also...", beginne ich, doch Harry unterbricht mich: „Es gibt noch immer keine Spur von Kingsley und die Wahlen sind schon in einem Monat. Ich befürchte, dass Blishwick gewinnen wird"

„Ich weiß und es macht mir auch große Sorgen", meine ich und stochere auf meinem Teller herum. 

„So wirkt das, aber überhaupt nicht. Mir kommt es so vor als würde es dir eben keine Sorgen bereiten"

„Keine Sorgen? Harry ich bin hier die Muggelstämmige", fahre ich ihn wütend an. Harry hebt beschwichtigend die Hände: „Ja ich weiss und deshalb mache ich mir die Sorgen auch um dich!"

„Ich weiss, dass ich abgelenkt bin in letzter Zeit ...", beginne ich einzuräumen.

„Nicht nur abgelenkt, wir reden kaum noch und es kommt mir so vor als würdest du mir etwas verschweigen"

„Wie bitte?", frage ich ihn und spüre, dass mich diese Anschuldigung wütend macht. Obwohl Harry Recht hat und ich ihnen wirklich etwas verschweige, macht es mich sauer.

„Ich mein das nicht böse. Es kommt mir nur so vor. Ich finde wir müssen jetzt zusammenhalten und uns etwas überlegen"

„Ich weiss, dass du es nicht böse meinst, aber was sollen wir bitte tun? Mehr als hoffen und warten können wir nicht. Es gibt nichts was wir tun können"

„Ich weiss, dass wir wenig im Bezug auf das Ministerium tun können, aber man kann sich immer irgendwie für seine Interessen einsetzten. Gerade du warst immer die Erste, Hermine. Erinnerst du dich, du hast versucht für Hauselfen eine eigene Initiative zu gründen, aber jetzt scheint dich das alles nicht sonderlich zu kümmern, dabei geht es auch um dich persönlich" Bei seinen Worten muss ich schlucken. Er hat Recht.

„Ich verstehe was du meinst", antworte ich langsam. 

„Gut. Das soll auch kein Angriff sein. Ich kann, aber einfach nicht meine Füße still halten. Wir können ja wieder die DA beleben. Neue Mitglieder suchen, einfach wachsam sein und uns gegenseitig aufklären", meinte er leise zu mir gewandt. Ich beginne zu überlegen. Eigentlich ist das eine gute Idee. Es kann auf jeden Fall nicht schaden.

„Außerdem können wir uns dann auch um das Problem hier im Schloss kümmern...", flüstert Harry noch leiser. „Welches Problem im Schloss?", frage ich verwirrt.

„Malfoy, wer sonst"

„Was meinst du jetzt damit?"

„Es ist einfach immer noch dermaßen etwas faul mit diesem Typen. Wir sollten ihn einfach im Auge behalten. Ihm ein bisschen nachspionieren, wenn du verstehst was ich meine" Als Harry beginnt so über Draco zu reden, werde ich wieder wütend. Das Gefühl ihn verteidigen zu müssen überkommt mich. 

Doch bevor ich etwas sagen kann, redet Harry weiter: „Ich bin auch dafür, dass wir mit McGonagall reden. Vielleicht können wir dafür Sorgen, dass er auch von der Schule aus jemanden hat, der auf ihn aufpasst. Ich finde auch nicht, dass er so alleine durch das Schloss spazieren sollte. Was ist überhaupt mit seiner Wache passiert?" Harry schüttelt wütend den Kopf und spricht weiter: „Dieser Typ ist echt der mieseste Abschaum. Wie können die Lehrer ihn auf die Schüler loslassen. Er könnte wieder versuchen jemanden zu ermorden"

„Hör auf", rutscht es mir wutentbrannt heraus. Ich funkle ich Harry böse an. Ich kann einfach nicht anders, wenn Harry so über Draco redet. Irgendwo tief in mir drinnen habe ich das starke Bedürfnis ihn zu verteidigen und mich für ihn einzusetzen.

„Was ist?", fragt Harry geschockt. Aber ich kann es ihm nicht erklären und zische: „Nichts" Bevor er noch etwas erwidern kann springe ich auf. Ich renne praktisch aus der großen Halle. Erst im nächsten Korridor angekommen bleib ich stehen. Ich musste einfach weg. Ich kann Harry niemals erklären wieso ich mich plötzlich für Malfoy einsetzten wollte. Es geht einfach nicht. Ich lasse ihn lieber verwirrt zurück als den schlimmsten Streit unseres Lebens zu entfachen. Ich lehne mich gegen die Steinwand. 

Plötzlich habe ich genau wie vorher ein starkes Bedürfnis, nur dieses mal ist es Draco zu sehen. Ich möchte einfach kurz abschalten. Das komische Gespräch mit Harry vergessen und einfach nicht über die gesamte Situation nachdenken. Das kann ich leider nur in Dracos Armen. Ohne lange nachzudenken schleiche kurz zur Halle zurück und schaue ob er am Tisch sitzt. Fehlanzeige. Aber das war gut, weil es scheint so als würden alle seine Freunde sonst dort sitzen. Ich drehe mich wieder um und gehe Richtung Kerker. Ich werde einfach schauen ob er sich dort irgendwo aufhält. Falls mich jemand sieht wird das kein Problem sein, weil ich glücklicherweise Zaubertränke jetzt am nachmittag habe, fällt mir zu meiner Erleichterung ein.

Unauffällig gehe ich also in Richtung Slytheringemeinschaftsraum. In den Kerker angekommen blicke ich um mich. Aber ich kann Draco nirgendwo entdecken und sonst auch keinen anderen Schüler. Also gehe ich weiter in Richtung Gemeinschaftsraum. Plötzlich höre ich seine Stimme. Ich will schon mein Tempo beschleunigen als ich ein kichern höre, welches definitiv zu einem Mädchen gehört. Ich weiß auch sofort wer es ist, die blöde Pansy Parkinson. Ihr schrilles nervtötendes Gekicher ist unverwechselbar. In mir steigt Wut hoch, wenn ich daran denke, dass Draco mit dieser blöden Ziege herumlungert. Leise schleiche ich mich an sie heran. Auch wenn ich ihm nicht nach spionieren möchte, möchte ich dennoch hören was sie miteinander reden. Und das tue ich auch.

„Pansy, bitte lass das", höre ich Draco genervt sagen.

„Was genau meinst du?", fragt sie immer noch kichernd, „ich mach doch gar nichts" jetzt höre ich Draco Seufzen und er meint: „ was haben dann deine Hände bei meiner Hose zu suchen?" ich erstarre als ich das höre. Diese blöde Kuh lässt ihn anscheinend wirklich nicht in Ruhe.

„Aber Dracie, dir hat das doch immer so gut gefallen zum Beispiel gestern Nacht noch...", säuselt sieht verführerisch. Mir wird mit einem mal schlecht. Was hat das jetzt zu bedeuten? Hatte er etwa gestern Nacht noch etwas mit ihr nachdem er mich gestern noch geküsst hat? Bei dem Gedanken daran wird mir noch schlechter. Ich möchte seine Antwort erst gar nicht abwarten sondern mir lieber die Ohren zu halten und wie ein kleines Kind so schnell wie möglich weg rennen. Doch bevor ich irgendetwas machen kann höre ich ihn sagen: „ Das hatte nichts zu bedeuten. Mir war langweilig und das weißt du" 

Daraufhin lachte Pansy neckisch als wäre sie sich absolut sicher, dass es nicht so wäre. Es ist als hätte mir jemand einen Kübel eiskaltes Wasser über den Kopf geleert und dann höre ich auch schon ihre Schritte, wie sie in meine Richtung gehen. 

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